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Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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Nemato<strong>de</strong>n. 121Otto hebt nämlich hervor, <strong>da</strong>ss ge<strong>da</strong>chter Nervenstrang »im frischen Znstan<strong>de</strong>durch seine blen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Weisse« in die Augen falle. Nun zeigt aber, soweit meineErfahrung geht, bei keinem wirbellosen Thier <strong>da</strong>s <strong>Nervensystem</strong> aus Mangelfetthaltiger Markschei<strong>de</strong>n frisch eine »blen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Weisse«, son<strong>de</strong>rn die constanteFarbe <strong>de</strong>r Nervensubstanz, abgesehen natürlich von stellenweise eingestreutenPigmentirungen ist im frischen Zustan<strong>de</strong> ein mattes Grau. Die Längslinien <strong>de</strong>rSpulwürmer besitzen, wie ich sehe, eine blen<strong>de</strong>nd weisse Farbe durch die dichteingestreuten Fettkörnchen und grössern Fetttröpfchen, und ebenso wird sichswohl auch mit <strong>de</strong>m vermeintlichen »Nervenstrang« <strong>de</strong>s Strongylus verhalten. DieKnoten, welche Otto gesehen haben wollte, hat schon Siebold berichtigt,und weDn man sich an die Abbildung ') wen<strong>de</strong>t, so wird man durch die Art, inwelcher <strong>de</strong>r Zeichner <strong>de</strong>r Figur die abgehen<strong>de</strong>n Aeste gehalten hat, durchausan die Quermuskeln <strong>de</strong>r Spulwürmer erinnert.Die Arbeit von Blanchard ') möchte die in Re<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong> Angelegenheitkaum geför<strong>de</strong>rt haben. Auch B. sieht in <strong>de</strong>n Bauch- und Rückenlinien dieNervenstränge; ausser<strong>de</strong>m aber will er eine Art Schlundring mit gangliöser Anschwellungbeobachtet haben.Der Stand <strong>de</strong>r Frage war <strong>de</strong>mnach bis vor Kurzem <strong>de</strong>r. Durch die Untersuchungenvon B o j a n u s und C1 o q u e t erschien festgestellt, <strong>da</strong>ss die somanchfach ge<strong>de</strong>uteten vier Längslinien <strong>de</strong>r Nemato<strong>de</strong>n unter sich wesentlich verschie<strong>de</strong>nseien, was als ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Fortschritt in <strong>de</strong>r Kenntniss dieser Gebil<strong>de</strong>anzusehen war. Man hatte erkannt, <strong>da</strong>ss die Seitenlinien ein Gefässrohrenthalten, was nicht <strong>de</strong>r Fall sei mit <strong>de</strong>n Bauch- und Rückenlinien, welche hinwie<strong>de</strong>rum<strong>da</strong>durch ausgezeichnet erschienen, <strong>da</strong>ss unzählige Fä<strong>de</strong>n nach bei<strong>de</strong>nSeiten von ihnen abgingen. Sind nun diese Längslinien und ihre SeitenstrahlenNerven o<strong>de</strong>r nicht? Da man früher zu einer Zeit, in <strong>de</strong>r dieForscher mit <strong>de</strong>n Geweben nie<strong>de</strong>rer Organismen noch weniger vertraut waren, beiBeantwortung einer <strong>de</strong>rartigen Frage nur von gewissen allgemein morphologischenund physiologischen Gesichtspunkten sich leiten lassen konnte, so <strong>da</strong>rf man sichkaum wun<strong>de</strong>rn, <strong>da</strong>ss die Meinung, ob bestimmte Theile Nerven o<strong>de</strong>r etwas An<strong>de</strong>resseien, hin und her schwankte. Aber selbst neuere Beobachter, welche mit histologischemWissen und verbesserten Hülfsmitteln <strong>de</strong>r Untersuchung ausgerüstet,<strong>da</strong>s <strong>Nervensystem</strong> <strong>de</strong>r Nemato<strong>de</strong>n von Neuem prüften, scheinen trotz aller Kenntnisse, welche sie über die elementare Zusammensetzung <strong>de</strong>r Gewebe vor <strong>de</strong>nälteren voraushatten, <strong>de</strong>nnoch in die früheren Irrthümer zurückgefallen zusein. So insbeson<strong>de</strong>re Meissner, Walter, Wedl.Nach Meissner 8 ) besteht <strong>da</strong>s <strong>Nervensystem</strong> von Mermis albicans auseinem centralen Theil, einem peripherischen und <strong>de</strong>m Eingewei<strong>de</strong>nervensystem.Das erstere sei ein Schlundring, aus einem oberen und unteren Schlundgangliongebil<strong>de</strong>t, <strong>da</strong>mit im Zusammenhang stehen noch vor<strong>de</strong>re und hintere Kopfganglien;ausser<strong>de</strong>m repräsentiren noch drei im äussersten En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schwanzes gelegeneGanglien eine centrale Partie <strong>de</strong>s <strong>Nervensystem</strong>s. Alle diese Ganglien bestehenaus charakteristischen Ganglienzellen. Das peripherische <strong>Nervensystem</strong> sei zusammengesetztaus vier längs <strong>de</strong>s Körpers herablaufen<strong>de</strong>n Strängen, wovon dreiHaut und Muskeln versorgen, <strong>de</strong>r vierte <strong>de</strong>n Eingewei<strong>de</strong>nerven vorstellt; vonallen entspringen auf bei<strong>de</strong>n Seiten kleinere Aeste, die oft Plexus bil<strong>de</strong>n undsich an die Muskeln und Eingewei<strong>de</strong> ansetzen. Der histologische Bau erscheintetwas ungewöhnlich: we<strong>de</strong>r die Stämme noch die Aeste haben ein Neurilemm,zeigen auch keinen eigentlichen faserigen Bau; sind vielmehr homogene Stränge,von vielen grösseren und kleineren Oeffnungen durchbrochen, wodurch eine ArtFaserverlauf ange<strong>de</strong>utet erscheint. Die zu <strong>de</strong>n Muskeln gehen<strong>de</strong>n Nerven verschmelzen,nach<strong>de</strong>m sie sich an <strong>de</strong>r Ansatzstelle zu einem Dreieck verbreiterthaben, mit <strong>de</strong>m Rand <strong>de</strong>s Muskelbün<strong>de</strong>ls. — Mermis nigricans soll <strong>de</strong>r M. albicansin Form und Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>Nervensystem</strong>s kaum nachstehen, auch hier seienverschie<strong>de</strong>ne einen Schlundring bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kopfganglien vorhan<strong>de</strong>n, ebenso in <strong>de</strong>rSchwanzspitze 1) Otto a. a. zwei O. Taf. Ganglien; V, fg. 1. im — 2) Leibe Blanchard, herab, am Rech, Bauch tur l'organitation und Rücken <strong>de</strong>t zwei Vert,Nervenstränge Ann. d. te. natur. mit 18111. zahlreichen — 9) Meissner, Seitenästen. Beitr. m. Anat. u. Phys. von Mermit albicaut,Ztschrft f. wiss. Zool. Bd. V, 1S53.

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