Umwelt und Straßenverkehr
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Abrollgeräusch in dB(A)<br />
80<br />
78<br />
76<br />
75<br />
74<br />
72<br />
70<br />
68<br />
66<br />
64<br />
EU Grenzwert<br />
Klasse C3, M&S<br />
EU Grenzwert<br />
Klasse C3, normal<br />
EU Grenzwert<br />
Klasse C2, normal<br />
Vorschlag<br />
<strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamt<br />
Sommerreifen<br />
225/70 R15 C<br />
Klasse C2, normal<br />
Michelin XCA<br />
Goodyear CARGO G26<br />
Continental Vanco 8<br />
Lenkachsreifen<br />
215/75 R17,5 normal<br />
Klasse C3, normal<br />
Reifen/Fahrbahn Geräusch nach 92/23/EWG, Fahrbahntemperatur 20°C,<br />
Messwerte abger<strong>und</strong>et <strong>und</strong> 1 dB(A) Abzug<br />
Quelle: STENSCHKE <strong>und</strong> RAUTERBERG-WULFF, 2004, S. 89<br />
Die Grenzwerte bieten also auch in der Zukunft keinen<br />
Anreiz zur Ausnutzung des technischen Potenzials zur<br />
Verringerung der Rollgeräusche. Selbst die Kriterien des<br />
<strong>Umwelt</strong>zeichens RAL-UZ 89 für lärmarme (72 dB(A))<br />
<strong>und</strong> Kraftstoff sparende Reifen werden von circa<br />
80 Prozent aller Reifen erfüllt, ohne dass diese systematisch<br />
teurer wären oder die sonstigen Reifeneigenschaften<br />
beeinträchtigt wären (UBA, 2003a). Auch r<strong>und</strong>erneuerte<br />
LKW-Reifen, die trotz eines Marktanteils von r<strong>und</strong><br />
50 Prozent von der EG-Richtlinie nicht erfasst werden,<br />
haben kein gr<strong>und</strong>sätzlich anderes Emissionsverhalten als<br />
Neureifen (SLIWA, 2004).<br />
262. Insgesamt ist somit eine Absenkung der Grenzwerte<br />
auf etwa 70 bis 71 dB(A) in der Richtlinie 2001/43/<br />
EG für fast alle Reifenarten, entsprechend einer Verringerung<br />
der Grenzwerte um ein bis sieben Dezibel je nach<br />
Reifenklasse, leicht möglich <strong>und</strong> würde die lauteren Reifen<br />
aus dem Markt drängen. Lediglich LKW-Antriebsachsreifen<br />
können diese Werte noch nicht erreichen.<br />
Hinzu kommt, dass lärmarme Autoreifen aufgr<strong>und</strong> ihres<br />
geringeren Rollwiderstandes auch eine Kraftstoffeinsparung<br />
von bis zu 5 Prozent im Vergleich zu handelsüblichen<br />
Reifen erzielen können (STENSCHKE <strong>und</strong><br />
RAUTERBERG-WULFF, 2004). Bei LKW-Reifen sind<br />
Antriebsachsenreifen um 4 bis 5 dB(A) lauter als Lenkachsenreifen<br />
(BAST, 2004a, auch Abb. 7-2), sodass sich<br />
Reduzierung der Lärmemissionen<br />
Abrollgeräusch von Nutzfahrzeugreifen<br />
Antriebsachsreifen<br />
215/75 R17,5 M&S<br />
Klasse C3, M&S<br />
Lenkachsreifen<br />
275/70 R22,5 normal<br />
Klasse C3, normal<br />
Antriebsachsreifen<br />
275/70 R22,5 M&S<br />
Klasse C3, M&S<br />
Lenkachsreifen<br />
315/80 R22,5 normal<br />
Klasse C3, normal<br />
Abbildung 7-2<br />
Antriebsachsreifen<br />
315/80 R22,5 M&S<br />
Klasse C3, M&S<br />
Dunlop SP LT8<br />
Michelin XZE 1<br />
Goodyear Unisteel<br />
Continental LS 45<br />
Dunlop SP 351<br />
Toyo M 109<br />
Michelin XDE 1<br />
Goodyear Unisteel<br />
Continental LD 75<br />
Dunlop SP 431<br />
Toyo M 608 z<br />
Michelin XZU<br />
Goodyear Metro MCS<br />
Continental HB<br />
Dunlop SP 741 city<br />
Michelin XZU 2 T<br />
Goodyear G 267<br />
Continental HDU<br />
Dunlop SP 531 city<br />
Michelin XZA 2 Energy<br />
Goodyear Marathon LHS<br />
Continental HSL eco - plus<br />
Dunlop SP 351<br />
Toyo M 111<br />
Michelin XDA 2 Energy<br />
Goodyear Marathon LHD<br />
Continental HDL eco - plus<br />
Dunlop SP 451<br />
Toyo M 622<br />
bei den LKW die weitere Entwicklung vor allem auf Antriebsachsenreifen<br />
konzentrieren sollte. Eine weitere Reduktion<br />
der Rollgeräusche bereits leiser Reifen um etwa<br />
3 dB(A) ist möglich, bspw. durch Verwendung von<br />
Schaum im Reifen, sofern von den Fahrzeugherstellern<br />
Zugeständnisse an andere Reifeneigenschaften wie Laufleistung<br />
<strong>und</strong> Handling gemacht werden (STEVEN, 2003).<br />
Neue Reifenkonzepte lassen ein zukünftig erschließbares<br />
Reduktionspotenzial von etwa 5 dB(A) erwarten (RUST,<br />
2003, S. 7).<br />
Lärmarme Straßenbeläge<br />
263. Lärmarme Fahrbahndecken werden derzeit intensiv<br />
untersucht <strong>und</strong> weiterentwickelt, insbesondere im<br />
Hinblick auf die Dauerhaftigkeit der Lärmminderung<br />
(z. B. im EU-Projekt „Sustainable Road Surfaces for<br />
Traffic Noise Control“ <strong>und</strong> in mehreren Projekten der<br />
B<strong>und</strong>esanstalt für Straßenwesen). Mit offenporigen Asphaltdeckschichten<br />
(OPA) lassen sich auf Autobahnen<br />
Lärmreduktionen von etwa 5 dB(A) erzielen (ULLRICH,<br />
2002), die jedoch nach etwa sechs Jahren signifikant abnehmen<br />
(BAST, 2004a, S. 84). Dickere offenporige<br />
Deckschichten erzielen dabei höhere Geräuschminderungen<br />
als dünnere (BAST, 2004a, S. 51). Im Rahmen des<br />
Verb<strong>und</strong>forschungsvorhabens „Leiser <strong>Straßenverkehr</strong>“<br />
konnte durch den Einbau einer offenporigen Betondecke<br />
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