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Umwelt und Straßenverkehr

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2 Auswirkungen des <strong>Straßenverkehr</strong>s auf Mensch <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

Die durch den <strong>Straßenverkehr</strong> verursachten Folgeschäden<br />

an Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> sind nach wie vor unakzeptabel<br />

hoch.<br />

Obwohl die Verkehrssicherheit in Deutschland in der Vergangenheit<br />

erheblich verbessert wurde, ist die Teilnahme<br />

am <strong>Straßenverkehr</strong> weiterhin eine der gefährlichsten täglichen<br />

Aktivitäten. Besonders gefährdet sind die<br />

schwächsten Verkehrsteilnehmer wie zum Beispiel Kinder.<br />

Trotz des Rückgangs insbesondere der Blei-, Partikel-,<br />

Stickstoffoxid- <strong>und</strong> Ozonbelastungen gefährden die durch<br />

den <strong>Straßenverkehr</strong> verursachten Luftschadstoffe weiterhin<br />

in erheblichem Ausmaß die menschliche Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Dieselrußpartikel erhöhen nachweislich das Lungenkrebsrisiko<br />

<strong>und</strong> die Kombinationswirkungen der verschiedenen<br />

Luftschadstoffe werden für die Entwicklung<br />

von chronischen Atemwegserkrankungen verantwortlich<br />

gemacht. Die höchsten Schadstoffkonzentrationen in der<br />

Luft treten in den stark besiedelten <strong>und</strong> verkehrsreichen<br />

Ballungszentren auf. Damit ist ein entsprechend großer<br />

Teil der Bevölkerung von den genannten Ges<strong>und</strong>heitsrisiken<br />

betroffen.<br />

Die Belästigung gegenüber Verkehrslärm ist nach wie vor<br />

hoch. Akute <strong>und</strong> chronische Belastungen durch Verkehrslärm<br />

können zu Schlafstörungen führen <strong>und</strong> über<br />

weitgehend unspezifische autonome Reaktionen insgesamt<br />

Risikofaktoren für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems<br />

darstellen. Störungen des nächtlichen Schlafes<br />

auch unterhalb der Aufwachschwelle sind besonders<br />

schädlich für die Ges<strong>und</strong>heit. Mehr als 15 Prozent der Bevölkerung<br />

werden nachts durch Pegel von mehr als<br />

55 dB(A) belastet, ab denen negative Auswirkungen auf<br />

die Ges<strong>und</strong>heit wahrscheinlich sind.<br />

Der an die Bedürfnisse der Autofahrer angepasste Verkehrsraum<br />

<strong>und</strong> der Autoverkehr beeinträchtigen sowohl<br />

2.1 Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensqualität<br />

5. Die ges<strong>und</strong>heitsschädlichen Einflüsse des <strong>Straßenverkehr</strong>s<br />

werden von der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

(WHO) gemeinsam mit dem Rauchen <strong>und</strong> einer falschen<br />

Ernährung derzeit als die wichtigsten externen Faktoren<br />

bewertet, die die Ges<strong>und</strong>heit der Menschen in Europa negativ<br />

beeinflussen (WHO, 2002). Verkehrsunfälle sowie<br />

verkehrsbedingte Schadstoff- <strong>und</strong> Lärmimmissionen sind<br />

für eine Vielzahl von Ges<strong>und</strong>heitsschäden <strong>und</strong> einen Ver-<br />

Wesentliche Ergebnisse<br />

die Lebensqualität der Anwohner wie auch die Mobilitätschancen<br />

anderer Verkehrsteilnehmer. Davon besonders<br />

betroffen sind Personen mit einer geringen Mobilität <strong>und</strong><br />

kleinen Aktionsräumen wie Kinder <strong>und</strong> Senioren, aber<br />

auch Personengruppen, die in ihrer körperlichen oder<br />

geistigen Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind.<br />

Landnutzungsänderungen in Form von Flächeninanspruchnahme<br />

<strong>und</strong> Landschaftszerschneidung durch den<br />

Straßenbau <strong>und</strong> die mit ihnen verb<strong>und</strong>enen Habitatzerstörungen<br />

<strong>und</strong> -fragmentierungen sind derzeit die Hauptursache<br />

des fortwährenden Verlustes biologischer Vielfalt.<br />

Die Verinselung der Natur <strong>und</strong> Landschaft unterbindet<br />

den Genfluss zwischen getrennten Teilpopulationen, fördert<br />

die Gefahr von genetischer Verarmung <strong>und</strong> erhöht<br />

das regionale Aussterberisiko für Arten <strong>und</strong> Sorten. Stark<br />

fragmentierte Landschaften sind für viele Arten gänzlich<br />

unbewohnbar durch die Verringerung der Habitatgröße<br />

<strong>und</strong> Isolation der Habitate durch Zerschneidung.<br />

Die Versauerung <strong>und</strong> Eutrophierung von Ökosystemen<br />

sowie die Belastung durch bodennahes Ozon sind europaweit<br />

schwerwiegende <strong>Umwelt</strong>probleme. Der <strong>Straßenverkehr</strong><br />

trägt dazu in Deutschland in erheblicher Weise bei.<br />

Ökologisch besonders sensible Gebiete (wie der Alpenraum)<br />

bedürfen eines besonderen Schutzes. Derzeit fehlen<br />

klare Zielvorgaben für nachhaltig umweltverträglichen<br />

Verkehr.<br />

Der Anteil des Verkehrs an klimarelevanten CO2-Emis sionen ist inzwischen auf ein Fünftel der Gesamtemissionen<br />

angestiegen. Verminderungen des spezifischen CO2- Ausstoßes wurden dabei durch gestiegene Fahrleistungen<br />

kompensiert. Daher wird der <strong>Straßenverkehr</strong> sowohl im<br />

nationalen wie auch im europäischen Kontext ein unter<br />

Klimaschutzgesichtspunkten äußerst problematischer Bereich<br />

bleiben, der zusätzlicher politischer Anstrengungen<br />

bedarf.<br />

lust an Lebensqualität verantwortlich. Neben den unmittelbaren<br />

Folgen des <strong>Straßenverkehr</strong>s in Form von Unfalltoten<br />

<strong>und</strong> -verletzten sind die Schadstoffe <strong>und</strong> der Lärm<br />

Risikofaktoren für kardiovaskuläre, respiratorische <strong>und</strong><br />

stressbedingte Erkrankungen sowie für Krebserkrankungen.<br />

Berücksichtigt werden müssen außerdem soziale <strong>und</strong><br />

psychische Effekte, die die Lebensqualität des Menschen<br />

beeinträchtigen. Betroffen von diesen negativen Einflüssen<br />

sind nicht nur die direkten Nutzer des <strong>Straßenverkehr</strong>s,<br />

sondern die gesamte Bevölkerung. Besonders<br />

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