Umwelt und Straßenverkehr
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tatsächliche Belastung der PKW-Fahrer durch die Kraftstoffkosten<br />
heute deutlich geringer als vor vierzig Jahren<br />
(Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2004b).<br />
Für die langfristige Personenverkehrsnachfrage <strong>und</strong> die<br />
individuelle Verkehrsträgerwahl sind zusätzlich die fixen<br />
Kosten der Kraftfahrzeughaltung von Bedeutung. Neben<br />
den Kosten des Fahrzeugerwerbs betrifft dies vor allem<br />
die Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturkosten sowie weitere Kosten<br />
(Kfz-Versicherung <strong>und</strong> -Steuer, Führerschein). Während<br />
die realen Preise von Kraftfahrzeugen (inklusive Gebrauchthandel)<br />
zwischen 1960 <strong>und</strong> 1990 um 15 Prozent<br />
stiegen, sind sie zwischen 1991 <strong>und</strong> 2003 um 8 Prozent<br />
gesunken (Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2004c). Im Neuwagensegment<br />
waren seit 1991 weiterhin reale Preissteigerungen<br />
zu verzeichnen. Allerdings ist davon auszugehen,<br />
dass sich in den höheren Anschaffungskosten in erster Linie<br />
Qualitätszuwächse widerspiegeln, die während der<br />
Nutzungsdauer eines Fahrzeugs zu Kostenreduktionen<br />
durch verminderten Wartungsaufwand, geringeren Verschleiß<br />
oder längere Nutzungsdauer führen <strong>und</strong> darüber<br />
hinaus eine Erhöhung der Verkehrssicherheit <strong>und</strong> einen<br />
steigenden Fahrkomfort bewirken. Beispielweise hat zwi-<br />
Index<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
schen 1983 <strong>und</strong> 2003 die Anzahl der jährlichen Wartungsarbeiten<br />
pro PKW um 24 Prozent <strong>und</strong> die Anzahl<br />
der Verschleißreparaturen pro PKW um 41 Prozent abgenommen.<br />
Infolgedessen sind in diesem Zeitraum die jährlichen<br />
Kosten pro Fahrzeug für Wartungsarbeiten real um<br />
11 Prozent <strong>und</strong> für Verschleißreparaturen sogar um gut<br />
61 Prozent gesunken (Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe,<br />
2004).<br />
Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, dass die realen<br />
Preise des MIV zwischen 1991 <strong>und</strong> 2003 trotz deutlicher<br />
Zuwächse bei der Belastung durch die Kfz-Steuer<br />
(+113 Prozent), eines spürbaren Preisanstiegs bei den<br />
Kfz-Versicherungen (+14 Prozent) <strong>und</strong> geringeren Preiserhöhungen<br />
für den Führerscheinerwerb (+4 Prozent)<br />
insgesamt nur um knapp 9 Prozent <strong>und</strong> damit weniger als<br />
die der konkurrierenden Verkehrsträger im Personenverkehr<br />
gestiegen sind (Abb. 3-6) (Statistisches B<strong>und</strong>esamt,<br />
2004a). Zudem wurde der Preisanstieg des MIV vom<br />
Wachstum des realen verfügbaren Pro-Kopf-Einkommens<br />
kompensiert. Demgegenüber wiesen die Preise von<br />
ÖSPV <strong>und</strong> Bahn über den gleichen Zeitraum ein stärkeres<br />
Wachstum als das reale Pro-Kopf-Einkommen auf. Die<br />
konkurrierenden Verkehrsträger konnten gegenüber dem<br />
Reale Preisentwicklung der Personenverkehrsmittel im Vergleich zur Entwicklung des realen<br />
verfügbaren Pro-Kopf-Haushaltseinkommens 1991 bis 2003 (1991 = 100) *<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Personenbeförderung im Schienenverkehr<br />
Personenbeförderung im <strong>Straßenverkehr</strong> **<br />
Langfristige Verkehrsentwicklung in Deutschland<br />
Kombinierte Personenbeförderungsdienstleistungen ***<br />
Abbildung 3-6<br />
* Realer Index auf Basis der Preisindizes für Personenbeförderung im Schienenverkehr (ohne Gepäckbeförderung), der Personenbeförderung im<br />
<strong>Straßenverkehr</strong>, der kombinierten Personenbeförderungsdienstleistungen <strong>und</strong> des Kraftfahrerpreisindex (deflationiert mit Verbraucherpreisindex/<br />
Preisindex für Lebenshaltung) sowie des realen verfügbaren Pro-Kopf-Einkommens.<br />
** Personenbeförderung mit Omnibussen, Taxifahrten<br />
*** Öffentlicher Personennahverkehr (Orts- <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>verkehr)<br />
SRU/SG 2005/Abb. 3-6; Datenquelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2004<br />
MIV<br />
Verfügbares Pro-Kopf-Einkommen<br />
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