Umwelt und Straßenverkehr
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<strong>und</strong> deren Wirkungen auf das projektspezifische Nutzen-<br />
Kosten-Verhältnis überprüft. Dabei sind Verlagerungen<br />
zwischen Verkehrswegen <strong>und</strong> Verkehrsträgern ebenso berücksichtigt<br />
worden wie neu induziertes Verkehrsaufkommen.<br />
Neben den Kosten für Neubau <strong>und</strong> die Erhaltung<br />
von Verkehrswegen berücksichtigt die NKA zeit- <strong>und</strong><br />
entfernungsbedingte Veränderungen der Beförderungskosten,<br />
monetäre Wirkungen erhöhter Verkehrssicherheit,<br />
Nutzen verbesserter Erreichbarkeit <strong>und</strong> räumlicher<br />
Wirkungen (Beschäftigungseffekte, Förderung internationaler<br />
Beziehungen), wirtschaftliche Konsequenzen induzierten<br />
Verkehrs, aber auch die Kosten von <strong>Umwelt</strong>effekten.<br />
Anhand des gesamtwirtschaftlichen Nutzen-<br />
Kosten-Verhältnisses (NKV) wird schließlich eine Rangfolge<br />
der Projekte gebildet.<br />
394. Als nicht-monetäre Beurteilungsverfahren wurden<br />
neben der NKA eine <strong>Umwelt</strong>risikoeinschätzung (URE)<br />
einschließlich einer Verträglichkeitseinschätzung nach<br />
der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-VE, Einschätzung<br />
der Beeinträchtigung von NATURA 2000-Gebieten)<br />
<strong>und</strong> eine Raumwirksamkeitsanalyse (RWA) durchgeführt<br />
(s. Abb. 8-1).<br />
Die <strong>Umwelt</strong>risikoeinschätzung (URE) wurde bei Straßenneubau-<br />
<strong>und</strong> Erweiterungsvorhaben durchgeführt, bei denen<br />
nach einer Voruntersuchung durch das B<strong>und</strong>esamt für<br />
Naturschutz (BfN) besondere naturschutzfachliche Konflikthäufungen<br />
festgestellt wurden (BMVBW, 2002,<br />
S. 49, zur Methodik der Auswahl der Projekte:<br />
BERNOTAT <strong>und</strong> HERBERT, 2001). Über die URE für<br />
den Neu- <strong>und</strong> Ausbau von Schienenwegen <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eswasserstraßen<br />
wurde im Einzelfall entschieden. Die Voruntersuchung<br />
durch das BfN konzentrierte sich auf naturschutzrechtliche<br />
Schutzgebietskategorien sowie weitere<br />
naturschutzfachlich bedeutsame Flächen (z. B. Important<br />
Bird Areas, unzerschnittene verkehrsarme Räume). Innerhalb<br />
der URE wurden Analyse- <strong>und</strong> Bewertungsschritte<br />
durchgeführt, die dem allgemeinen Stand der Technik zur<br />
<strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsprüfung entsprechen. Gegenüber<br />
Abbildung 8-1<br />
204<br />
in Geldwerten ausgedrückt<br />
Quelle: BMVBW, 2003b, S. 12<br />
Nutzen-Kosten-Analyse<br />
(NKA)<br />
Maßnahmen in der Verkehrswege- <strong>und</strong> Raumplanung<br />
Projektbewertung im BVWP 2003 (schematisch)<br />
der URE im vorangegangenen B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />
fanden folgende Modernisierungen statt:<br />
– methodisch vergleichbarer Ansatz für alle Verkehrsträger,<br />
– verbesserte Aufarbeitung <strong>und</strong> Berücksichtigung von<br />
Kulturlandschaften, unzerschnittenen verkehrsarmen<br />
Räumen <strong>und</strong> hochempfindlichen Gebieten der umweltbezogenen<br />
Vorrangflächen,<br />
– transparente Aggregation von Einzelbewertungen zum<br />
Raumwiderstand <strong>und</strong><br />
– besondere Berücksichtigung möglicher Konflikte mit<br />
dem europäischen Naturschutz (u. a. FFH- <strong>und</strong> Vogelschutzgebiete)<br />
durch eine FFH-Verträglichkeitseinschätzung.<br />
Die Bewertung von <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> FFH-Verträglichkeit<br />
mündete schließlich in eine projektbezogene <strong>Umwelt</strong>risikobilanz.<br />
Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage fiel die Entscheidung darüber,<br />
ob Einzelfallgespräche zu den Straßenbauvorhaben<br />
mit den Ländern durchgeführt <strong>und</strong> ein besonderer naturschutzfachlicher<br />
Planungsauftrag vergeben wurden (vgl.<br />
BVWP 2003, Kap. 3.4.6.2, S. 19 ff.).<br />
395. Mit der Raumwirksamkeitsanalyse (RWA) fand<br />
ein neues, eigens auf die raumordnerischen Belange ausgerichtetes<br />
Bewertungselement Eingang in die B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanung.<br />
Erstmals wurde die Zielkonformität<br />
der Projekte hinsichtlich der „Verteilungs- <strong>und</strong><br />
Entwicklungsziele“ sowie der „Entlastungs- <strong>und</strong> Verlagerungsziele“<br />
qualitativ, mithilfe einer Multi-Kriterien-<br />
Analyse bewertet. Die Projekte wurden mit so genannten<br />
„Raumordnungspunkten“ danach bewertet, inwieweit sie<br />
die Erreichbarkeit schlecht erschlossener Gebiete verbessern<br />
(nur für Straßenbauprojekte) oder der Entlastung<br />
verkehrlich hochbelasteter Korridore dienen (nur bei<br />
Schienenprojekten). Die Einstufung eines Projektes ist insoweit<br />
einerseits von der Strukturschwäche einer Region,<br />
nicht in Geldwerten ausgedrückt<br />
Raumwirksamkeitsanalyse<br />
(RWA)<br />
<strong>Umwelt</strong>risikoeinschätzung<br />
(URE) mit FFH-<br />
Verträglichkeitseinschätzung<br />
(FFH-VE)