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Umwelt und Straßenverkehr

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Tabelle 3-6<br />

wicklung ist damit keineswegs als Indiz für eine hohe Zuverlässigkeit<br />

der Prognose zu werten. Eine realistische<br />

Antizipation der Bevölkerungsentwicklung hätte bei<br />

sonst gleichen Prämissen mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

zu einer deutlich über der realen Entwicklung liegenden<br />

Prognose der Verkehrsleistung geführt. Für den Modal<br />

Split konnte in keinem der drei Szenarien eine für alle<br />

Verkehrsträger gleichermaßen zufrieden stellende, von<br />

der realen Entwicklung nur moderat abweichende Prognose<br />

erstellt werden. Trotz vergleichsweise guter Näherungswerte<br />

für einen Teil der betrachteten Verkehrsträger<br />

stimmen die ermittelten Anteilsverhältnisse der Verkehrsträger<br />

in keinem der Szenarien hinreichend genau mit<br />

dem tatsächlich erreichten Modal Split überein. Das für<br />

den BVWP maßgebliche Szenario H weicht vor allem im<br />

ÖSPV <strong>und</strong> im Luftverkehr von der realen Entwicklung<br />

ab. Hierfür dürfte zu einem erheblichen Teil die sich als<br />

unrealistisch erwiesene Prämissensetzung bezüglich der<br />

relativen Kosten der Verkehrsträger verantwortlich sein<br />

(RATZENBERGER, 2004, S. 84). Zwar wurde die reale<br />

Kraftstoffpreisentwicklung mit einem Zuwachs von<br />

80<br />

Verkehrsentwicklung <strong>und</strong> Prognosen<br />

Verkehrsprognose <strong>und</strong> tatsächliche Entwicklung 1991 bis 2002<br />

1991 2002<br />

Verkehrsträger F G H Ist F G H Ist<br />

Personenverkehrsleistung in Mrd. Pkm **<br />

Eisenbahn 64 69 66 57 70 96 79 71<br />

ÖSPV * 88 94 90 82 92 120 102 76<br />

Luftverkehr 16 16 16 23 26 23 30 41<br />

MIV 680 663 673 714 799 722 768 719<br />

Summe<br />

Mobilitätsrate<br />

848 842 845 875 987 960 976 906<br />

(Pkm/Einw.) 10 823 10 750 10 793 10 895 12 215 11 905 12 088 10 987<br />

Güterverkehrsleistung in Mrd. tkm<br />

Eisenbahn 131 143 134 80 158 214 169 72<br />

Binnenschifffahrt 70 71 70 56 95 103 97 64<br />

Straßengüterverkehr 197 184 195 246 271 210 259 354<br />

Summe<br />

Transportintensität<br />

398 399 398 382 525 527 525 490<br />

(tkm pro 1 000 € BIP ***) 273 273 273 254 257 258 257 281<br />

* ohne kleingewerbliche Transportunternehmen<br />

** Abweichungen in der Summe durch R<strong>und</strong>ung<br />

*** in Preisen von 1991<br />

Erläuterungen: F: Entwicklung unter Beibehaltung des Status quo; G: Ordnungspolitische Maßnahmen zur <strong>Straßenverkehr</strong>s- <strong>und</strong> Luftverkehrsreduzierung;<br />

H: Veränderte verkehrspolitische Rahmenbedingungen, jedoch ohne explizite Einflussnahme der B<strong>und</strong>esregierung.<br />

SRU/SG 2005/Tab. 3-6; Datenquelle: MANN et al., 1991; Kessel & Partner, 1991; BMVBW, 2003<br />

30 Prozent im Prognosezeitraum recht gut antizipiert,<br />

doch hat sich die Annahme real konstanter Kosten des<br />

Schienenverkehrs als unrealistisch erwiesen. Tatsächlich<br />

sind die Kosten der Bahn stärker als beim MIV gestiegen<br />

(Abb. 3-6).<br />

Güterverkehr<br />

87. Die dem BVWP 1992 zugr<strong>und</strong>e liegende Güterverkehrsprognose<br />

liegt im Aggregat nur vergleichsweise wenig<br />

über der tatsächlichen Entwicklung (Tab. 3-6). Dabei<br />

ist jedoch zu beachten, dass die der Güterverkehrsprognose<br />

zugr<strong>und</strong>e gelegte jährliche Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts<br />

in der Realität nicht erreicht werden<br />

konnte. Dafür war die tatsächliche Güterverkehrsintensität<br />

im Jahr 2002 um 9 Prozent größer als die interpolierten<br />

Prognosewerte. Aus einer realistischeren Schätzung der<br />

Güterverkehrsintensität hätte daher bei unverändert optimistischer<br />

Prämissensetzung bezüglich der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung mit hoher Wahrscheinlichkeit eine<br />

deutlich über der Realität liegende Prognose resultiert.

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