Umwelt und Straßenverkehr
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9.4.1.1 Stand der Technik bei der<br />
Verkehrstelematik<br />
585. Der zurzeit verfolgte verkehrstelematische Systemansatz<br />
umfasst im Wesentlichen drei aufeinander folgende<br />
Schritte. Dabei handelt es sich um die<br />
– Erfassung von Verkehrsdaten (z. B. Fahrzeugdichte,<br />
Fahrzeuggeschwindigkeiten, Fahrzeugklassifikation)<br />
<strong>und</strong> Umfelddaten (u. a. Straßenverhältnisse, Wetterdaten,<br />
Schadstoffbelastung) einschließlich der Positionsbestimmung<br />
von Fahrzeugen <strong>und</strong> Ereignissen;<br />
– zentrale Informationsverarbeitung;<br />
– kollektive oder individuelle Informationsausgabe an<br />
den Verkehrsteilnehmer.<br />
In Tabelle 9-11 sind technische Teilsysteme <strong>und</strong> Verfahren<br />
aufgeführt, die dazu beitragen sollen, die drei genannten<br />
Schritte in der Verkehrstelematik umzusetzen (nach<br />
ZACKOR <strong>und</strong> KELLER, 1999).<br />
Für die Informationsausgabe an die Verkehrsteilnehmer<br />
wurden im <strong>Straßenverkehr</strong> bisher neben r<strong>und</strong>funkbasierten<br />
Verkehrsinformationssystemen vorwiegend – aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer relativ einfachen Umsetzung – kollektive<br />
Verkehrsbeeinflussungsanlagen eingesetzt (vgl.<br />
HALBRITTER et al., 1999), bspw. die Warnung vor gefährlichen<br />
Straßen- <strong>und</strong> Witterungszuständen, die Begrenzung<br />
der Höchstgeschwindigkeit oder Überholverbote.<br />
Zum Teil kommen koordiniert gesteuerte<br />
Lichtsignalanlagen zur Anwendung.<br />
Tabelle 9-11<br />
Quelle: ZACKOR <strong>und</strong> KELLER, 1999, verändert<br />
270<br />
Maßnahmen in der Verkehrslenkung<br />
Technische Teilsysteme <strong>und</strong> Verfahren<br />
586. Bei den Verkehrsinformations- <strong>und</strong> Fahrtenplanungssystemen<br />
ist zwischen Pre-Trip-Informationen<br />
(d. h. vor Reiseantritt) <strong>und</strong> On-Trip-Informationen (d. h.<br />
während der Reise) zu unterscheiden. Internetbasierte<br />
Pre-Trip-Lösungen liegen bereits vor. Neben Online-<br />
Routenplanern für den <strong>Straßenverkehr</strong> erlaubt bspw. das<br />
Internetportal der Deutschen Bahn eine beschränkte, multimodale<br />
Verkehrsplanung, ergänzt durch streckenbezogene<br />
PKW-Bahn-Vergleiche bezüglich der Reisezeit, der<br />
CO 2-Emissionen <strong>und</strong> des Energieverbrauchs. Im öffentlichen<br />
Nahverkehr bieten inzwischen nahezu alle Verkehrsverbünde<br />
im Internet Reiseplanungssysteme an, teilweise<br />
auch dynamisiert (GROKE <strong>und</strong> ZACKOR, 2004). On-<br />
Trip-Informationseinrichtungen wie dynamische Haltestelleninformationstafeln<br />
oder Infoscreens an den Haltestellen<br />
des ÖPNV sind schon in vielen Städten installiert.<br />
Individuelle Informationssysteme finden ihre Umsetzung<br />
bspw. als Personal Traveller Assistant, der als Standalone-System<br />
oder in Persönliche Digitale Assistenten<br />
bzw. in Mobiltelefone integriert jederzeit den Abruf aktueller<br />
Informationen zum Verkehr oder eine entsprechende<br />
Benachrichtigung des Verkehrsteilnehmers über E-Mail<br />
oder SMS ermöglichen soll (z. B. Projekt PIEPSER in<br />
Magdeburg). Aktuelle Untersuchungen beschäftigen sich<br />
unter anderem mit dem Aufbau von Mehrwertdiensten<br />
(z. B. Staumeldedienst, Logistikdienst bzw. Flottenmanagement,<br />
Auskunftsdienst für den öffentlichen Verkehr,<br />
Baustellenüberwachungsdienst) auf der Basis mobiler<br />
Endgeräte (vgl. auch Projekt TeleTravelService, BLIC,<br />
2003).<br />
Funktionsbereich Technisches Teilsystem oder Verfahren<br />
Erfassung von Verkehrs- <strong>und</strong> – lokale Messstellen<br />
Umfelddaten<br />
– mobile (fahrzeugseitige) Messeinrichtungen<br />
Positionsbestimmung von Fahr- – satellitengestützte Ortung<br />
zeugen <strong>und</strong> Ereignissen<br />
– fahrzeugseitige Sensoren<br />
– digitale Straßenkarte<br />
– Bakensysteme<br />
– Bordrechner für logische Ortung<br />
Zentrale Informationsverarbei- – regionale <strong>und</strong> städtische Verkehrsleitzentralen<br />
tung<br />
– Zentralen für besondere Dienste (öffentlicher Verkehr, Güterverkehr,<br />
Rettungsdienste, Verkehrsfunk, Mobilitätsdienste)<br />
Informationsausgabe zum – Konventionelle kollektive Systeme mit straßenseitiger Kommunikation<br />
Verkehrsteilnehmer<br />
(über R<strong>und</strong>funk oder kollektive Verkehrsbeeinflussungsanlagen)<br />
– Verkehrsinformations- <strong>und</strong> Fahrtenplanungssysteme<br />
– Individuelle Zielführungssysteme (Fahrzeugsteuerungssysteme)