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Umwelt und Straßenverkehr

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Effekt verschiedener Lärmschutzmaßnahmen an der Quelle für ausgewählte Verkehrssituationen<br />

(Modellierung 1)<br />

Modellannahmen<br />

268. Die Modellierung zeigt deutlich, dass prioritär die<br />

Rollgeräusche verringert werden müssen, um zu einer<br />

deutlichen Minderung der Gesamtlärmbelastung zu kommen.<br />

Die weitere, dem Stand der Technik entsprechende<br />

Minderung der Antriebsgeräusche von PKW vermag dagegen<br />

die Gesamtemissionen nur wenig zu mindern. Insgesamt<br />

wird deutlich, dass einzelne technische Maßnahmen<br />

an der Quelle nicht ausreichen werden, um die<br />

Belastungssituation flächendeckend bis auf die Zielwerte<br />

zu verringern. Jedoch kann die gebündelte Ausschöpfung<br />

der technischen Potenziale bei Reifen <strong>und</strong> Antriebsgeräuschen,<br />

insbesondere von LKW, die Lärmbelastung an vielen<br />

Straßen um r<strong>und</strong> 3 bis 4 dB(A) im Vergleich zur heutigen<br />

Situation mindern.<br />

Der Stand der Technik für die Geräuschemissionen von<br />

PKW- <strong>und</strong> LKW-Reifen liegt – mit Ausnahme der LKW-<br />

Antriebsachsreifen – bei etwa 70 bis 71 dB(A) <strong>und</strong> damit<br />

Reduzierung der Lärmemissionen<br />

Städtische Hauptverkehrsstraße,<br />

Tempolimit 50 km/h<br />

Tabelle 7-1<br />

Autobahn,<br />

Tempolimit 120 km/h<br />

Baseline-Szenario (Ist-Zustand): L 2<br />

den 68 dB 75,7 dB<br />

Anzahl Fahrzeuge pro Tag<br />

Anteil<br />

40 000 40 000<br />

– leichte Nutzfahrzeuge<br />

4,5 %<br />

4,5 %<br />

– schwere Nutzfahrzeuge<br />

5,0 %<br />

13,0 %<br />

Maßnahme(n)<br />

Verringerung der Antriebsgeräusche von PKW<br />

<strong>und</strong> leichten Nutzfahrzeugen um 2 bzw.<br />

Reduktion des über 24 St<strong>und</strong>en gewichteten<br />

Tag-Abend-Nacht-Pegels (Lden) 4 dB(A) bei geringer bzw. hoher Last<br />

Verringerung der Antriebsgeräusche schwerer<br />

Nutzfahrzeuge um 3 dB(A) bei Beschleuni-<br />

– 0,1 dB – 0,1 dB<br />

gung <strong>und</strong> um 5 dB(A) bei konstanter Fahrt<br />

3 dB(A) leisere Reifen bei PKW <strong>und</strong> leichten<br />

– 0,7 dB – 0,3 dB<br />

Nutzfahrzeugen<br />

Maßnahmenkombination:<br />

4,5 dB(A) leisere Reifen bei allen Fahrzeugen;<br />

Verringerung der Antriebsgeräusche schwerer<br />

Nutzfahrzeuge um 3 dB(A) bei Beschleuni-<br />

– 1,5 dB – 1,5 dB<br />

gung <strong>und</strong> um 5 dB(A) bei konstanter Fahrt – 3,7 dB – 4,1 dB<br />

Doppellagiger offenporiger Asphalt3 – 2,9 dB – 4,5 dB<br />

1 Modellannahmen: 4 Fahrbahnen, Fahrbahnoberfläche Splitt-Mastix-Asphalt (außer letzte Zeile)<br />

2 Lden = Tag-Abend-Nacht-Pegel gemäß Umgebungslärmrichtlinie (2002/49/EG)<br />

3 Höhere Geräuschminderungen sind möglich, jedoch bisher nicht dauerhaft zu garantieren.<br />

SRU/SG 2005/Tab. 7-1; Datenquelle: MORGAN et al., 2003<br />

um ein bis sieben Dezibel unterhalb der ab 2007/2009<br />

geltenden Grenzwerte. Die Antriebsgeräusche leichter<br />

Nutzfahrzeuge können an die Geräuschemissionsstandards<br />

von PKW angepasst werden, für schwere LKW<br />

scheint ein kurzfristig erschließbares Minderungspotenzial<br />

von etwa 2 dB(A) vorhanden zu sein. Die Grenzwerte<br />

für Reifen <strong>und</strong> Antriebsgeräusche sollten daher rasch an<br />

den Stand der Technik angepasst werden. Die Ausnahmeregelungen<br />

für direkteinspritzende Dieselmotoren <strong>und</strong><br />

Off-Road-Fahrzeuge sind technisch nicht mehr gerechtfertigt<br />

<strong>und</strong> sollten gestrichen werden (STEVEN, 2003).<br />

Bei der Anpassung der Grenzwerte an den Stand der<br />

Technik ist auch die Einführung neuer Messverfahren für<br />

die Typprüfung wichtig. Daneben sollten auch Off-Cycle-<br />

Lärmemissionen wirksam begrenzt werden, wie es auch<br />

bei den Abgas-Emissionen geplant ist (Tz. 297). Die<br />

schnelle Einführung anspruchsvollerer Grenzwerte wird<br />

allerdings dadurch erschwert, dass die Messverfahren <strong>und</strong><br />

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