Umwelt und Straßenverkehr
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verlusten ab. Unter Berücksichtigung der gesamten Prozesskette<br />
können sie im Fall der Annahmen des derzeitigen<br />
günstigen EU-Mix um bis zu 30 Prozent unter<br />
denen von Benzin liegen. Einige Studien errechnen für<br />
den Fall einer 7 000 km-Druckgas-Pipeline oder einer<br />
Flüssiggas-Pipeline um 60 bis 85 Prozent höhere THG-<br />
Emissionen als bei Benzin (CONCAWE et al., 2003a;<br />
RAMESOHL et al., 2003). Neuere Messungen haben<br />
hingegen deutlich geringere Leitungsverluste für russische<br />
Gas-Pipelines ergeben, welche in zukünftige Berechnungen<br />
einbezogen werden sollten (Wuppertal Institut<br />
<strong>und</strong> Max-Planck-Institut für Chemie, 2005).<br />
Die Verbrennung von Erdgas im Ottomotor erfolgt heute<br />
bei bivalenten Fahrzeugen teilweise noch mit einem<br />
schlechteren Wirkungsgrad als die von Benzin<br />
(RAMESOHL et al., 2003; KOLKE et al., 2003). Bei angepassten<br />
Motoren ist aber eine Emissionsminderung bei<br />
CO 2 von gut 20 Prozent durch die bessere Klopffestigkeit<br />
des Kraftstoffs Erdgas im Vergleich zu Benzin zu erwarten,<br />
womit in etwa das Niveau des Dieselantriebs erreicht<br />
wird. Für das Jahr 2010 werden spezifische Fahrzeugemissionen<br />
ohne Berücksichtigung der Vorkette von r<strong>und</strong><br />
110gCO 2eq/km erwartet (CONCAWE et al., 2003b;<br />
LEXEN, 2002), was ebenfalls auf dem Niveau verbesserter<br />
Verbrennungsmotoren mit herkömmlichen Kraftstoffen<br />
liegt.<br />
Abbildung 7-16<br />
190<br />
Unter Berücksichtigung der gesamten THG-Emissionen<br />
(Well-to-Wheel) besitzt ein erdgasbetriebenes Fahrzeug<br />
dann Vorteile gegenüber benzinbetriebenen Fahrzeugen,<br />
wenn für Erdgas der heutige EU-Mix angenommen wird;<br />
gegenüber Dieselfahrzeugen ist kein Vorteil erkennbar<br />
(Abb. 7-16). Wird für die Zukunft von weiteren Transportentfernungen<br />
ausgegangen, nimmt die Attraktivität von<br />
Gas weiter ab. Letztlich hängt die Bewertung von der<br />
Höhe der Leitungsverluste <strong>und</strong> der Verwendung ab. Aufgr<strong>und</strong><br />
des relativ geringeren Vorteils von Gas in Bezug<br />
auf THG-Emissionen im Verkehrssektor hat die Höhe der<br />
Leitungsverluste hier einen größeren Einfluss auf die Bewertung<br />
als bspw. in der Energie- <strong>und</strong> Wärmeerzeugung<br />
(SRU 2004, Kap. 2.2.3).<br />
Aus energetischer <strong>und</strong> ökologischer Sicht hat synthetischer<br />
Diesel auf Erdgasbasis keine Vorteile gegenüber dem direkten<br />
Erdgaseinsatz. Vielmehr wird durch den zusätzlichen<br />
Umwandlungsschritt mehr Energie zur Bereitstellung von<br />
synthetischem Diesel benötigt, sodass dieser sogar ökologisch<br />
nachteilig ist (RAMESOHL et al., 2003). Ein Vorteil<br />
des synthetischen Diesels gegenüber dem direkten Einsatz<br />
als Ottokraftstoff ist der Entfall der erst zu schaffenden Gasbetankungsinfrastruktur<br />
<strong>und</strong> der Umstellung der Kraftfahrzeugflotte.<br />
Gegenüber konventionellem Diesel bietet synthetischer<br />
Diesel Qualitätsvorteile sowohl betreffend der<br />
Zündwilligkeit als auch des Schadstoffgehalts, da dieser frei<br />
von Schwefel, Stickstoff <strong>und</strong> Aromaten ist.<br />
Vergleich der totalen THG-Emissionen von mit Erdgas bzw. mit konventionellen Kraftstoffen betriebenen<br />
Fahrzeugen (Well-to-Wheel-Analyse)<br />
Otto-Hybrid 2010, Druckgas 7 000 km Pipeline<br />
Angepasster Ottomotor 2010, Druckgas 7 000 km Pipeline<br />
Bi-Fuel Ottomotor 2010, Druckgas 7 000 km Pipeline<br />
Bi-Fuel Ottomotor 2002, Druckgas 7 000 km Pipeline<br />
Angepasster Ottomotor 2010, Druckgas EU<br />
Quelle: CONCAWE et al., 2004, verändert<br />
Otto-Hybrid 2010, Druckgas EU<br />
Bi-Fuel Ottomotor 2010, Druckgas EU<br />
Bi-Fuel Ottomotor 2002, Druckgas EU<br />
Diesel-Hybrid 2010<br />
Diesel 2010 mit Partikelfilter<br />
Konventioneller Dieselmotor 2002<br />
Otto-Hybrid 2010<br />
Direkteinspritzender Ottomotor 2010<br />
Direkteinspritzender Ottomotor 2002<br />
Konventioneller Ottomotor 2002<br />
Maßnahmen an der Quelle<br />
Benzin/Diesel<br />
BB nz /D se sel Erdg Er as<br />
0 50 100 150 200<br />
g CO 2 eq/km inkl. Vorkette