Umwelt und Straßenverkehr
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nicht geeignet. Die Erfahrungen mit flächenhafter Parkraumbewirtschaftung<br />
in den Innenstädten zeigen die<br />
Notwendigkeit eines Instrumenten-Mixes (Push-andpull),<br />
da bspw. der Ausbau des ÖPNV nur unzureichende<br />
Lenkungswirkung auf das Verkehrsverhalten hat <strong>und</strong><br />
durch eine Steuerung des motorisierten Individualverkehrs<br />
ergänzt werden muss. Erst das Zusammenspiel<br />
mehrerer solcher „Push-and-pull“-Effekte kann eine ökologisch<br />
wünschenswerte Veränderung im Modal Split bewirken.<br />
Telematik<br />
620. Der Ausbau der Verkehrstelematik sollte stärker an<br />
den möglichen <strong>Umwelt</strong>entlastungen orientiert werden.<br />
Insbesondere sollte die derzeitige Schwerpunktsetzung<br />
telematischer Entwicklungen im Bereich individueller Informations-<br />
<strong>und</strong> Zielführungssysteme für den motorisierten<br />
Individualverkehr stärker zu kollektiven <strong>und</strong> verkehrsträgerübergreifenden<br />
Anwendungen hin verschoben<br />
werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die wesentlichen<br />
Zielsetzungen verkehrsplanerischer Konzepte für Städte<br />
<strong>und</strong> Regionen nicht durch unbedachten Einsatz von Telematik<br />
konterkariert werden. So muss bspw. ausgeschlossen<br />
werden, dass planerisch vorgesehene Streckenführungen<br />
zum Schutz sensibler Gebiete durch telematische<br />
Fehlsteuerung unterlaufen werden.<br />
621. Weiterhin erscheinen insbesondere Systeme zur<br />
Streckenbeeinflussung auf Autobahnen, zum LKW-Flottenmanagement<br />
<strong>und</strong> zur dynamischen Verkehrs- <strong>und</strong> Rei-<br />
Zusammenfassung <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
seinformation geeignet, um – wenn auch vergleichsweise<br />
geringe – <strong>Umwelt</strong>entlastungen zu erzielen. Das Potenzial<br />
für eine Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr<br />
auf den öffentlichen Verkehr durch den Einsatz von<br />
Telematik allein – sofern nur rein informatorische Elemente<br />
genutzt werden – wird als eher gering eingeschätzt.<br />
Jedoch erscheint es wichtig, die Informationssysteme für<br />
den öffentlichen Verkehr mindestens ebenso zu modernisieren<br />
<strong>und</strong> auszubauen wie dies für den motorisierten Individualverkehr<br />
aufgr<strong>und</strong> von Aktivitäten der Industrie<br />
ohnehin geschieht. Das größte <strong>Umwelt</strong>entlastungspotenzial<br />
der Verkehrstelematik sieht der SRU derzeit jedoch in<br />
der technischen Unterstützung anderer, insbesondere ökonomischer<br />
Maßnahmen wie Straßenbenutzungsgebühren<br />
oder Parkraumbewirtschaftung. Der Lenkungseffekt dieser<br />
Maßnahmen lässt sich durch Einsatz der Verkehrstelematik<br />
deutlich verbessern.<br />
622. Darüber hinaus sollten die Möglichkeiten der Verkehrstelematik<br />
zur Effizienzsteigerung der bestehenden<br />
Verkehrsinfrastruktur in Zukunft regelmäßig sowohl in<br />
der überörtlichen als auch in der örtlichen Verkehrsplanung<br />
berücksichtigt werden.<br />
623. Hinsichtlich der Verbesserung der Verkehrssicherheit<br />
haben vor allem kollektive Streckenbeeinflussungsanlagen<br />
nachweislich deutliche Reduktionen der Unfallhäufigkeit<br />
erzielen können, sodass der von der<br />
B<strong>und</strong>esregierung geplante Ausbau dieser Anlagen zu begrüßen<br />
ist. Inwieweit Fahrerassistenzsysteme die Verkehrssicherheit<br />
erhöhen, sollte näher untersucht werden.<br />
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