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Umwelt und Straßenverkehr

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Abbildung 3-7<br />

MIV keine Verbesserung der Wettbewerbsposition erreichen.<br />

Eine Trendumkehr dürfte nur dann zu erwarten<br />

sein, wenn es zu einer spürbaren Änderung der Preisrelationen<br />

zugunsten dieser Verkehrsträger kommt, die hinreichend<br />

ist, um auch die zeitlichen <strong>und</strong> räumlichen Flexibilitätsvorteile<br />

des MIV auszugleichen.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> lassen sich die Dominanz des<br />

MIV <strong>und</strong> die überproportional gestiegene PKW-Verfügbarkeit<br />

auch als Folge der relativen Kostenentwicklung im<br />

Personenverkehr interpretieren. Zwischen 1960 <strong>und</strong> 2000<br />

ist die PKW-Dichte mit r<strong>und</strong> 550 Prozent etwa 3,5-mal so<br />

stark wie das reale Pro-Kopf-Einkommen (162 Prozent)<br />

gewachsen (BMVBW, 2003; Statistisches B<strong>und</strong>esamt,<br />

2004b). Im gleichen Zeitraum ist die Streckenauslastung<br />

der PKW (Fahrleistung pro Fahrzeug) um 30 Prozent gesunken<br />

(Abb. 3-7).<br />

81. Die Ergebnisse von Analysen der Elastizitäten der<br />

Verkehrsnachfrage legen nahe, dass Nachfragereaktionen<br />

auf Veränderungen des Einkommens sowohl im Bezug<br />

auf die Fahrzeughaltung als auch auf die Fahrzeugnutzung<br />

größer als Preisreaktionen sind (INGRAM <strong>und</strong> LIU,<br />

1999, S. 337; HANLEY et al., 2002). Für die Entwicklung<br />

der Personenverkehrsleistung des MIV lassen sich<br />

hieraus folgende Implikationen ableiten. Da der Anstieg<br />

der realen Kfz-Preise über die vergangenen Jahrzehnte<br />

vergleichsweise gering <strong>und</strong> hauptsächlich auf Kosten sparende<br />

Qualitätsverbesserungen zurückzuführen war, hat<br />

die Wirkung der Einkommenssteigerungen auf die PKW-<br />

Nachfrage den Effekt der moderaten Preissteigerungen<br />

74<br />

Anzahl PKW<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Verkehrsentwicklung <strong>und</strong> Prognosen<br />

Entwicklung der PKW-Dichte <strong>und</strong> der PKW-Fahrleistung von 1960 bis 2003<br />

1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2003<br />

PKW-Pro-Kopf-Dichte Fahrleistung pro PKW <strong>und</strong> Jahr<br />

25 000<br />

20 000<br />

15 000<br />

10 000<br />

5 000<br />

SRU/SG 2005/Abb. 3-7; Datenquelle: BMVBW, 2003; KLOAS et al., 2004, S. 608<br />

der Kraftfahrzeughaltung mehr als kompensiert. Die<br />

Folge war eine Zunahme der PKW-Dichte mit vergleichsweise<br />

geringer Sättigungstendenz. Der in Relation zum<br />

Pro-Kopf-Einkommen langjährige Rückgang der Kfz-<br />

Nutzungskosten <strong>und</strong> die Stagnation der Kosten nach 1991<br />

dürften erheblich zum Anstieg der Verkehrsleistung des<br />

MIV bis in die 1990er-Jahre beigetragen haben. Erst seit<br />

1995 stagniert die Verkehrsleistung auf hohem Niveau bei<br />

nach wie vor sinkender Auslastung der Fahrzeuge.<br />

Einflussfaktoren auf die Güterverkehrsnachfrage<br />

82. Im Gegensatz zum Personenverkehr ist der Charakter<br />

des Gütertransports als abgeleitete Nachfrage wesentlich<br />

stärker ausgeprägt. Die Güterverkehrsnachfrage wird<br />

ausschließlich durch das Ausmaß der zwischenbetrieblichen<br />

Beförderung <strong>und</strong> die Versorgung der Endverbraucher<br />

bestimmt. Dabei hat die Transportleistung in der Vergangenheit<br />

mit dem Grad der Arbeitsteilung <strong>und</strong> der Intensität<br />

nationaler <strong>und</strong> internationaler Austauschprozesse wesentlich<br />

zugenommen. Der Abbau internationaler Handelshemmnisse<br />

durch die Schaffung des gemeinsamen Marktes<br />

der EU, die Liberalisierung des europäischen<br />

Güterverkehrsmarktes <strong>und</strong> die Transformation in den osteuropäischen<br />

Staaten führten zu einem verstärkten Preis<strong>und</strong><br />

Qualitätswettbewerb <strong>und</strong> einer Intensivierung des Güteraustausches<br />

(Abb. 3-8). Bereits seit Mitte der 1980er-<br />

Jahre weist der grenzüberschreitende Güterverkehr einen<br />

stetigen Aufwärtstrend mit einem zunehmenden Anteil<br />

des Straßengüterverkehrs auf. Die Transportleistung ausländischer<br />

Lastkraftfahrzeuge, die 1965 lediglich bei<br />

0<br />

km

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