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Umwelt und Straßenverkehr

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hormonellen Reaktionen <strong>und</strong> deren Auswirkungen auf<br />

andere systemische Erkrankungen (BABISCH, 2000;<br />

MASCHKE <strong>und</strong> HECHT, 2003).<br />

2.1.3.1 Lärmbelastung<br />

23. Der <strong>Straßenverkehr</strong>slärm unterscheidet sich vom<br />

Luft- <strong>und</strong> Schienenverkehrslärm in seiner zeitlichen<br />

Struktur, seinem Frequenzspektrum <strong>und</strong> den Maximalpegeln.<br />

Tagsüber ist der <strong>Straßenverkehr</strong>slärm bei hoher<br />

Verkehrsdichte eher kontinuierlich <strong>und</strong> die Maximalpegel<br />

oszillieren nur wenig um den Mittelungspegel. Nachts<br />

fällt die Verkehrsdichte in den meisten Straßen deutlich<br />

ab; das Geräusch ist nun eher intermittiert <strong>und</strong> die einzelnen<br />

Schallereignisse sind deutlich voneinander abgesetzt.<br />

Demgegenüber sind Luft- <strong>und</strong> Schienenverkehrsgeräusche<br />

immer intermittiert.<br />

Vom Bayerischen Landesamt für <strong>Umwelt</strong>schutz werden<br />

jährlich Berechnungen der Lärmemissionen des <strong>Straßenverkehr</strong>s<br />

für Deutschland durchgeführt (Bayerisches Landesamt<br />

für <strong>Umwelt</strong>schutz, 2004). Gr<strong>und</strong>lage hierfür sind<br />

die Gesamtfahrleistung <strong>und</strong> die in der RLS-90 (Richtlinie<br />

für den Lärmschutz an Straßen) festgelegten Emissionspegel<br />

der Fahrzeuge. Die Daten zeigen, dass seit den<br />

1960er-Jahren die Lärmmenge in Deutschland um etwa<br />

das Fünffache zugenommen hat, wobei bis 1990 nur Berechnungen<br />

für die alten B<strong>und</strong>esländer vorliegen. Seit<br />

1992 haben sich die Werte wenig verändert. Insgesamt<br />

liegen die Lärmemissionen der letzten zehn Jahre auf<br />

Lärmmenge (%)<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1960<br />

Quelle: Bayerisches Landesamt für <strong>Umwelt</strong>schutz, 2004<br />

einem mehr oder weniger konstant hohen Niveau<br />

(Abb. 2-4). Bei den Daten muss allerdings berücksichtigt<br />

werden, dass die ermittelte Lärmmenge nur ein Indikator<br />

für die Entwicklung der Belastung ist. Konkrete Aussagen,<br />

welchen Lärmpegeln die Bevölkerung durch den<br />

<strong>Straßenverkehr</strong> ausgesetzt ist, können über diese Berechnungen<br />

nicht gemacht werden.<br />

24. Berechnungen zur realen Belastung der Bevölkerung<br />

durch den <strong>Straßenverkehr</strong> wurden für Deutschland<br />

zuletzt 1999 vom <strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamt durchgeführt (UBA,<br />

2000). Dabei zeigte es sich, dass 16,6 Prozent der Bevölkerung<br />

nachts Pegeln von mehr als 55 dB(A) <strong>und</strong><br />

15,6 Prozent tagsüber Pegeln von mehr als 65 dB(A) ausgesetzt<br />

sind, ab denen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

wahrscheinlich ist (Tab. 2-5).<br />

Studien für das Land Sachsen konnten die Ergebnisse des<br />

<strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamtes bestätigen. Dabei wurden als Belastungsschwerpunkte<br />

die innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen<br />

identifiziert (RINK, 2003).<br />

Obwohl viele Menschen, insbesondere die Anrainer von<br />

Bahntrassen <strong>und</strong> Flughäfen der simultanen Einwirkung<br />

zweier bzw. sogar aller drei Verkehrslärmarten ausgesetzt<br />

sind, erfolgt die Bewertung ausschließlich quellenorientiert.<br />

Derzeit gibt es noch kein valides Verfahren zur<br />

Schätzung der aus multiplen Quellen resultierenden Wirkung<br />

auf den Menschen, weder bezüglich der Belästigung<br />

noch der Störungen des Schlafes, der Kommunikation<br />

Entwicklung der Lärmmenge durch <strong>Straßenverkehr</strong> in Deutschland<br />

(Angaben in Prozent im Verhältnis zu dem Bezugsjahr 1995)<br />

1970<br />

nur alte Länder<br />

1980<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensqualität<br />

1990<br />

1992<br />

1994<br />

alte <strong>und</strong> neue<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

Abbildung 2-4<br />

2002<br />

45

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