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Umwelt und Straßenverkehr

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Entwicklung <strong>und</strong> Modal Split des grenzüberschreitenden Güterverkehrs<br />

sonstige Binnenschifffahrt Eisenbahn <strong>Straßenverkehr</strong><br />

6,4 Prozent der gesamten Gütertransportleistung lag, erhöhte<br />

sich bis 2002 auf 29 Prozent (BMVBW, 2003).<br />

Die zunehmende Ausnutzung von Spezialisierungsvorteilen<br />

zog eine Reduzierung der Fertigungstiefe (Kostensenkung<br />

<strong>und</strong> Flexibilisierung) in Industrie <strong>und</strong> Handel <strong>und</strong><br />

damit eine Zunahme der Vorleistungstransporte nach<br />

sich. Darüber hinaus hatten verkehrsfördernde Politiken<br />

<strong>und</strong> gesetzliche Regelungen (hierzu Kap. 10) eine transportintensivierende<br />

Wirkung (ABERLE, 2002). Im Gegensatz<br />

zum Personenverkehr ist im Güterverkehr keine<br />

Entkopplung von Verkehrs- <strong>und</strong> Wirtschaftsleistung zu<br />

beobachten. Während zunächst mit dem Wachstum der<br />

Produktion in Deutschland zwischen 1960 <strong>und</strong> 1990 ein<br />

unterproportionales Güterverkehrswachstum verb<strong>und</strong>en<br />

war, wuchs die binnenländische Güterverkehrsleistung<br />

zwischen 1991 <strong>und</strong> 2002 erheblich schneller als die inländische<br />

Produktion. Zwischen 1960 <strong>und</strong> 1990 ging mit einem<br />

einprozentigen Realeinkommensanstieg ein Zuwachs<br />

der Güterverkehrsleistung von 0,7 Prozent einher.<br />

Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten (1991<br />

bis 2002) stieg dieser Wert auf 1,7 Prozent an (BMVBW,<br />

2003; Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2004b). Im Gegensatz<br />

zum Personenverkehr blieb jedoch durch eine verbesserte<br />

Transportauslastung <strong>und</strong> Tourenoptimierung das Wachstum<br />

der Fahrleistung im Straßentransport hinter dem<br />

Wachstum der Transportleistung zurück. Während die Inländerfahrleistung<br />

(einschließlich Auslandsstrecken)<br />

deutscher LKW zwischen 1965 <strong>und</strong> 2002 um 203 Prozent<br />

gewachsen ist, hat sich die Transportleistung im gleichen<br />

Zeitraum mit 327 Prozent Wachstum deutlich stärker entwickelt,<br />

was allerdings nur relativ zur Transportmenge zu<br />

Langfristige Verkehrsentwicklung in Deutschland<br />

Abbildung 3-8<br />

1975 1980 1985 1990 1995 2000<br />

SRU/SG 2005/Abb. 3-8; Datenquelle: BMVBW, 2003<br />

einer Entlastung des Verkehrs <strong>und</strong> der <strong>Umwelt</strong> geführt hat<br />

(BMVBW, 2003; KLOAS et al.,2004, S. 608). Diese Entwicklung<br />

dürfte vor allem durch die Rentabilitätsgewinne<br />

einer Erhöhung der durchschnittlichen Fahrzeuggröße,<br />

Ladekapazität <strong>und</strong> Kapazitätsauslastung induziert worden<br />

sein. Als Ursache hierfür kann der durch die relativ zu<br />

den Kapitalkosten zunehmenden Arbeitskosten ausgelöste<br />

organisatorische <strong>und</strong> technologische Rationalisierungsdruck<br />

des Transportgewerbes angesehen werden<br />

(INGRAM <strong>und</strong> LIU, 1999, S. 327). Dem Potenzial einer<br />

weiteren Verbesserung der Transporteffizienz dürften jedoch<br />

beim gegenwärtigen Stand der Transporttechnik <strong>und</strong><br />

Infrastruktur relativ enge Grenzen gesetzt sein.<br />

Auch im Güterverkehr erhöhte sich der Anteil auf der<br />

Straße abgewickelter Transportleistungen am Modal Split<br />

deutlich (Tz. 4). Ein erheblicher Anteil an der nachlassenden<br />

Bedeutung des Güterschienenverkehrs <strong>und</strong> der Binnenschifffahrt<br />

dürfte auf die deutlichen Güterstrukturveränderungen<br />

der Volkswirtschaft zurückzuführen sein.<br />

Geringere Wachstumsraten oder sogar erhebliche Rückgänge<br />

der Transportaufkommen waren vor allem bei solchen<br />

Sektoren zu verzeichnen, bei denen die Bahn <strong>und</strong><br />

der Schiffstransport einen systembedingten Transportkostenvorteil<br />

aufweisen (z. B. Schüttgut). Dagegen hat der<br />

Anteil hochwertiger Konsum- <strong>und</strong> Investitionsgüter, bei<br />

deren Transport zeitliche <strong>und</strong> räumliche Flexibilität sowie<br />

hohe Terminsicherheit bedeutsam sind, erheblich zugenommen<br />

(Tab. 3-3). In den Wirtschaftssektoren, deren<br />

Transportaufkommen am stärksten gestiegen ist, hat der<br />

Straßengüterverkehr einen besonders hohen Marktanteil<br />

bei den Transportleistungen.<br />

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