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Umwelt und Straßenverkehr

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Das Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention ist ein Instrument,<br />

welches auf kommunaler, regionaler, staatlicher<br />

<strong>und</strong> europäischer Ebene für die Mobilitätsplanung im Alpenraum<br />

eingesetzt werden <strong>und</strong> auch als Messlatte für deren<br />

Bewertung dienen sollte.<br />

2.3 Klima<br />

Die Entwicklung der Treibhausgasemissionen<br />

61. Ein Anstieg der atmosphärischen Treibhausgaskonzentration<br />

führt zu einer globalen Klimaerwärmung, die<br />

Auswirkungen auf Ökosysteme, Nahrungsmittelproduktion<br />

<strong>und</strong> Wasserverfügbarkeit, wirtschaftliche Entwicklung<br />

<strong>und</strong> die menschliche Ges<strong>und</strong>heit hat (WBGU, 2003,<br />

Kap. 2.1; SRU, 2002a, Abschn. 3.2.1.1.2; 2004, Tz. 14;<br />

SCBD, 2003; GITAY et al., 2002). Der mengenmäßig<br />

größte Anteil der anthropogenen Treibhausgas(THG)-<br />

Emissionen besteht aus CO 2: 2003 machte dieses Klimagas<br />

85 Prozent aller THG-Emissionen in Deutschland<br />

aus. Der Verkehrssektor war im Jahr 2003 für knapp ein<br />

Fünftel der gesamten deutschen CO 2-Emissionen verantwortlich<br />

(UBA, 2004b), diese CO 2-Emissionen wiederum<br />

wurden zu 96 Prozent durch den <strong>Straßenverkehr</strong> verursacht<br />

(Abb. 2-7). Im Jahr 2004 sind die Emissionen des<br />

Verkehrssektors wieder leicht (um 0,8 Mio. t) gestiegen.<br />

62. Seit den 1960er-Jahren haben sich die CO 2-Emissionen<br />

von PKW <strong>und</strong> LKW, berechnet aus inländischen<br />

Kraftstoffverkäufen, aufgr<strong>und</strong> der stark angestiegenen<br />

Fahrleistungen (vgl. Kap. 3.1.1) um den Faktor 6,4 bei<br />

PKW <strong>und</strong> um den Faktor 5,2 bei LKW erhöht (Abb. 2-8).<br />

CO 2 -Emissionen in Mio. t<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

158,1<br />

150,3<br />

172,5<br />

165<br />

Klima<br />

CO 2-Emissionen des Verkehrssektors<br />

Zwischen dem Kioto-Basisjahr 1990 <strong>und</strong> 2003 sind die<br />

CO 2-Emissionen des Verkehrssektors, berechnet aus den<br />

inländischen Kraftstoffverkäufen, um 5,3 Prozent gestiegen,<br />

die Emissionen des <strong>Straßenverkehr</strong>s um 6,3 Prozent<br />

(Abb. 2-7; ZIESING, 2005). Seit 1999 bis 2003 ist erstmals<br />

ein Rückgang der CO 2-Emissionen des <strong>Straßenverkehr</strong>s<br />

auszumachen: in diesem Zeitraum sanken die Emissionen<br />

um 8,6 Prozent, also immerhin um über<br />

15 Mio. t CO 2 (Abb. 2-7 <strong>und</strong> 2-8). Allerdings ist dieser<br />

berechnete Rückgang teilweise auf verstärkte Betankung<br />

im angrenzenden Ausland zurückzuführen, eine Möglichkeit,<br />

welche insbesondere vom internationalen Güterverkehrsgewerbe<br />

genutzt wird. Diese so genannten Grau-Importe<br />

(„Tank-Tourismus“) haben dazu geführt, dass der<br />

gesamte inländische Kraftstoffverbrauch (Diesel- <strong>und</strong><br />

Vergaserkraftstoff) seit 1999 annähernd konstant geblieben<br />

ist (KLOAS et al., 2004).<br />

63. Neben den oben genannten Grau-Importen hat aber<br />

auch der Rückgang der spezifischen CO 2-Emissionen,<br />

insbesondere im Bereich der PKW (Abb. 7-6), zu einer<br />

Abnahme der Emissionswerte geführt. Gleichzeitig nahm<br />

der Anteil der im Kraftstoffverbrauch sparsameren <strong>und</strong><br />

damit auch CO 2-ärmeren Diesel-PKW an den Gesamtfahrleistungen<br />

von 16 Prozent auf 21 Prozent zu (RIEKE,<br />

2002; Tz. 299).<br />

Auch bei LKW sind die spezifischen Emissionen seit<br />

circa 1980 zurückgegangen (Abb. 7-6), ein entsprechend<br />

geringerer CO 2-Ausstoß ist aber durch die weiterhin steigenden<br />

Fahrleistungen im Straßengüterverkehr<br />

(+ 2,4 Prozent von 1999 bis 2002; BMVBW, 2003) überkompensiert<br />

worden (Abb. 2-8).<br />

<strong>Straßenverkehr</strong> Schienenverkehr Luftfahrt (national) Binnenschifffahrt<br />

181,9 178,3 174,6 172,5 166,5<br />

174,9 171,1 167,7 165,9<br />

Abbildung 2-7<br />

159,8<br />

1990 1995 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Jahr (ab 2000 vorläufige Angaben)<br />

SRU/SG 2005/Abb. 2-7; Datenquelle: ZIESING, 2005<br />

63

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