Umwelt und Straßenverkehr
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Emissionsbilanzen für LKW-Flottenmanagement <strong>und</strong> City-Logistik<br />
Telematische Unterstützung anderer verkehrslenkender<br />
Maßnahmen<br />
601. Verschiedene verkehrslenkende Maßnahmen wie<br />
Straßenbenutzungsgebühren, eine Erhöhung der Besetzungszahl<br />
von PKW durch Mitfahrgemeinschaften<br />
(Tz. 587) oder das Car-Sharing können durch den Einsatz<br />
telematischer Systeme unterstützt werden.<br />
Insbesondere Straßenbenutzungsgebühren weisen bei entsprechender<br />
Ausgestaltung ein hohes <strong>Umwelt</strong>entlastungspotenzial<br />
auf. Der SRU sieht in Straßenbenutzungsgebühren<br />
im Personenverkehr ein Instrument, das vorrangig<br />
dazu eingesetzt werden sollte, die (temporäre) Überlastung<br />
von Ballungsgebieten durch motorisierten Individualverkehr<br />
zu verhindern (Tz. 570). Telematikunterstützte<br />
Gebührensysteme können dabei einen höheren Lenkungseffekt<br />
erzielen als einfache Gebührensysteme. Daneben<br />
werden auch der Bildung von Mitfahrgemeinschaften<br />
hohe Emissionsminderungspotenziale zugeschrieben<br />
(HALBRITTER et al., 2002).<br />
Einbindung telematischer Effizienzpotenziale in die<br />
Verkehrsplanung<br />
602. Mithilfe telematischer Systeme lässt sich die Effizienz<br />
der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur erhöhen.<br />
Diese Effizienzsteigerung kann gezielt dazu genutzt werden,<br />
den Neubau oder die Erweiterung von Straßen zu<br />
vermeiden (Tz. 232 f.). So ist bspw. in der Schweiz die<br />
Verkehrstelematik integrierter Bestandteil der Verkehrsplanung<br />
(ASTRA <strong>und</strong> ARE, 2002), während in Deutschland<br />
im B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan die Möglichkeiten der<br />
Effizienzsteigerung nicht systematisch geprüft werden<br />
(vgl. Tz. 397). Auch in der örtlichen Verkehrsplanung<br />
werden Alternativen zu Aus- <strong>und</strong> Neubau, zu denen auch<br />
Telematik<br />
eine Erhöhung der Verkehrseffizienz durch Telematik gehört,<br />
nur selten geprüft. Eine solche regelmäßige Alternativenprüfung<br />
könnte im Rahmen eines Gemeindeverkehrsplanungsgesetzes,<br />
wie es vom SRU vorgeschlagen<br />
wird (vgl. Abschn. 8.2.3), umgesetzt werden.<br />
9.4.2.2 Verkehrssicherheit<br />
603. Hinsichtlich der Verkehrssicherheit haben die bisherigen<br />
Erfahrungen mit Streckenbeeinflussungsanlagen<br />
gezeigt, dass ihr Einsatz zu einem Rückgang der Unfälle<br />
um bis zu 30 Prozent, der Unfälle mit Personenschaden<br />
um bis zu mehr als 50 Prozent führen kann<br />
(HALBRITTER et al., 1999). Auch individuelle Telematikkomponenten,<br />
die den Fahrer bei Fahraufgaben unterstützen,<br />
können in Verbindung mit einer Aufklärung des<br />
Verkehrsteilnehmers über deren Wirkung bei sinnvollem<br />
Einsatz die <strong>Straßenverkehr</strong>ssicherheit erhöhen<br />
(ZACKOR et al., 2003). Bei der Nutzung dieser Systeme<br />
ist jedoch zu vermeiden, dass es zu einer überstarken<br />
Ablenkung des Fahrers <strong>und</strong> es somit zu fahrkritischen<br />
Situationen kommt (z. B. die visuelle Ablenkung durch<br />
optische Navigationsanzeigen im Kraftfahrzeug). Auch<br />
besteht die Gefahr, dass der Fahrer die eigenständige<br />
Gefahrenbeurteilung verlernt <strong>und</strong> zu sehr den Anweisungen<br />
des implementierten Systems Folge leistet<br />
(CHALOUPKA et al., 1998). Nicht auszuschließen ist<br />
weiterhin, dass wegen des empf<strong>und</strong>enen Kontrolleffektes<br />
durch die Assistenzsysteme der Fahrzeugführer versucht<br />
ist, die ihn assistierende Technik zu umgehen.<br />
9.4.3 Bewertung<br />
Tabelle 9-14<br />
Lärm<br />
Primärenergie<br />
CO2 NOx HC Benzol CO Partikel<br />
LEG/d GJ/d kg/d kg/d kg/d kg/d kg/d kg/d<br />
City-Logistik: Untersuchungsraum innerorts – mittlerer Werktag<br />
Baseline-Szenario 31 024 1 183 83 565 105 125 3,1 736 5,2<br />
mit City-Logistik 0,0 % – 0,4 % – 0,4 % – 0,9 % – 0,4 % – 0,3 % – 0,1 % – 1,2 %<br />
LKW-Flottenmanagement: Untersuchungsraum außerorts (Gesamtnetz) – Wochenmittel<br />
Baseline-Szenario – 44 605 3 224 112 6 731 1 237 38,1 9 463 213<br />
Ausstattungsgrad –<br />
75 %<br />
– 2,5 % – 2,6 % – 4,1 % – 4,5 % – 3,3 % – 1,8 % – 4,1 %<br />
Ausstattungsgrad –<br />
90 %<br />
– 3,0 % – 3,0 % – 4,8 % – 5,3 % – 3,9 % – 2,2 % – 4,8 %<br />
SRU/SG2005/Tab. 9-14; Datenquelle: KÄMPF et al., 2000<br />
604. Das Emissionsminderungspotenzial verschiedener<br />
verkehrstelematischer Anwendungen für CO 2 <strong>und</strong><br />
andere Luftschadstoffe liegt nach Berechnung von<br />
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