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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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5. Gesundheit und Medizin<br />

Arbeitsmarkttrends<br />

Positive Beschäftigungsentwicklung im Gesundheitswesen<br />

Demografische Veränderungen, medizintechnische Fortschritte, ein gesteigertes<br />

Gesundheitsbewusstsein und ein wachsender Betreuungs- und Pflegebedarf in<br />

Krankenhäusern, SeniorInneneinrichtungen und in der Hauskrankenpflege sind zentrale<br />

Ursachen <strong>für</strong> <strong>das</strong> kontinuierliche Wachstum im Gesundheitswesen.<br />

Die meisten Gesundheitsberufe können mit guten Beschäftigungsaussichten rechnen.<br />

Charakteristisch <strong>für</strong> <strong>das</strong> Gesundheitswesen ist, <strong>das</strong>s der reale Personalbedarf sehr oft<br />

über der Zahl der tatsächlich finanzierten Arbeitsstellen liegt. Da öffentliche<br />

Gesundheitseinrichtungen nach wie vor die wichtigsten ArbeitgeberInnen darstellen, ist<br />

die Beschäftigungsentwicklung in hohem Maße von der Struktur und Verteilung der<br />

öffentlichen Mittel abhängig.<br />

Die Finanzierung des Gesundheitswesens ist immer wieder Gegenstand öffentlicher<br />

Diskussionen. So kritisieren ExpertInnen wiederholt ineffiziente und zu teure Strukturen.<br />

Einer OECD-Studie zufolge machen die zu hohe Zahl an Krankenhausbetten, die<br />

Ausgaben <strong>für</strong> Medikamente sowie die Honorare <strong>für</strong> ÄrztInnen <strong>das</strong> österreichische<br />

Gesundheitssystem vergleichsweise teuer. Neben diesen Kritikpunkten wird aber auch<br />

vermehrt betont, <strong>das</strong>s der Gesundheitssektor einen wichtigen Bestandteil der<br />

österreichischen Wirtschaft darstellt, der laut IHS rund 445.000 Arbeitsplätze schafft und<br />

sich auch während der Wirtschaftskrise als Jobmotor erwiesen hat.<br />

Die WKÖ sieht neben dem öffentlichen Gesundheitswesen v.a. im Bereich der privat<br />

finanzierten Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen einen dynamischen<br />

Zukunftsmarkt. Dazu zählen u.a. der Verkauf gesundheitsfördernder und -erhaltender<br />

Lebensmittel, der Wellnesstourismus und Fitness-Center. Berufe, die in diesem<br />

Schnittstellenbereich zwischen Schönheitspflege, Gesundheit und Sport angesiedelt sind,<br />

werden weiterhin erheblich vom gesteigerten Gesundheitsbewusstsein profitieren.<br />

Die Branchen Gesundheit und Tourismus wachsen immer mehr zusammen. Die Mobilität<br />

von PatientInnen steigt, und der Medizintourismus ist ein weltweit wachsender Markt. Für<br />

heimische Kliniken, Gesundheitszentren, Kuranstalten etc. könnten mittels<br />

entsprechender Strategien zusätzliche Wachstumspotenziale erschlossen werden.<br />

Laut den aktuellsten verfügbaren Zahlen der OECD (Systems of Health Accounts) stiegen<br />

die Gesundheitsausgaben in Österreich im Jahr 2008 gegenüber dem Jahr davor um 5,8<br />

% auf 29,55 Mrd. Euro. Das entspricht 10,5 % des BIP. Etwa drei Viertel der gesamten<br />

Ausgaben <strong>für</strong> Gesundheit sind öffentliche Gelder, ca. ein Viertel private.<br />

Für die Berufe im Gesundheitswesen typisch ist die unterschiedliche<br />

geschlechtsspezifische Verteilung: Während der Frauenanteil beim nichtärztlichen<br />

Personal in Krankenanstalten im Jahr 2009 über 83 % betrug, war er bei den<br />

berufsausübenden ÄrztInnen mit 44% deutlich geringer.<br />

Die Tätigkeiten, Bezeichnungen und Ausbildungen <strong>für</strong> Gesundheitsberufe sind gesetzlich<br />

geregelt. Das bedeutet, <strong>das</strong>s bestimmte Dienstleistungen – entsprechend dem Gesetz –<br />

nur von bestimmten Berufen erbracht werden dürfen (z.B. Pflegedienstleitung:<br />

diplomierte Pflegefachkraft). Neben dem Fachwissen stellen v.a. permanente<br />

Weiterbildungsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Kommunikationsstärke, körperliche<br />

und psychische Belastbarkeit sowie Flexibilität (z.B. Nacht- und Wechseldienste) zentrale<br />

Anforderungen an die Gesundheitsberufe dar.<br />

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