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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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24. Wissenschaft, Forschung und Entwicklung<br />

Arbeitsmarkttrends<br />

Schwieriger Spagat zwischen Investitions- und Einsparungsdruck<br />

Die durch die Wirtschaftkrise bedingte Zurückhaltung der Wirtschaft bei den Ausgaben<br />

<strong>für</strong> Forschung und Entwicklung konnte bislang mit der Bereitstellung zusätzlicher<br />

öffentlicher Mittel kompensiert werden. Trotz der angekündigten Sparmaßnahmen wird<br />

die Beschäftigungssituation insgesamt voraussichtlich stabil bleiben.<br />

Die gesamte Forschung und Entwicklung in Österreich wird hauptsächlich von der<br />

Wirtschaft (45 %) und vom Staat (38 %) finanziert. Ein Teil der Mittel kommt auch aus<br />

dem Ausland (16 %). Laut einer Schätzung der Statistik Austria waren die<br />

Forschungsausgaben in Österreich im Jahr <strong>2010</strong> mit 7,81 Mrd. Euro um 3,4 % höher als<br />

im Jahr zuvor. Das entsprach 2,76 % des BIP.<br />

Aufgrund der Wirtschaftskrise hat sich die Finanzierungsstruktur der Ausgaben <strong>für</strong><br />

Forschung und Entwicklung verändert. Der Rückgang der Forschungsinvestitionen im<br />

Unternehmensbereich konnte bisher durch die Bereitstellung zusätzlicher finanzieller<br />

Mittel seitens des Staates kompensiert werden. Das im Dezember <strong>2010</strong> beschlossene<br />

Budget <strong>für</strong> die Jahre 2011 bis 2014 sieht diesbezüglich allerdings Einsparungen vor.<br />

Davon besonders betroffen sind – neben den Universitäten – die außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen, die größtenteils geistes-, sozial- oder kulturwissenschaftlich<br />

ausgerichtet sind.<br />

Die bereits mehrmals angekündigte Präsentation einer gesamtheitlichen<br />

Forschungsstrategie, mit der die Leistungsfähigkeit des österreichischen<br />

Innovationssystems gesteigert und der Aufholprozess in Richtung der wissenschaftlich<br />

und technologisch führenden Nationen fortgesetzt werden soll, lässt weiter auf sich<br />

warten. Nach Meinung von ExpertInnen ist aber nur mit wenig grundlegend neuen<br />

Vorschlägen zu Strukturen und Prozessen zu rechnen. Gespannt ist man darauf,<br />

inwieweit sich die zu erwartende Betonung der Bedeutung von Forschung und<br />

Entwicklung auf die Finanzierung dieser Branche seitens der öffentlichen Hand auswirken<br />

wird.<br />

Die Zahl der Beschäftigten in diesem <strong>Berufs</strong>bereich ist im Allgemeinen ansteigend. Im<br />

Forschungs- und Technologiebericht <strong>2010</strong> des BMWF wird sie mit rund 52.300 (in<br />

Vollzeitäquivalenten) angegeben. Der Frauenanteil ist dabei mit 24 % insgesamt nach<br />

wie vor gering. Im Hochschulsektor liegt er bei 42 %, im Unternehmenssektor bei 16 %.<br />

Die Frauenquote stellt sich gegenläufig zur Funktionsebene in der Forschungshierarchie<br />

dar: Je höher die Funktion, desto kleiner ist der Anteil an weiblichen Beschäftigten.<br />

AkademikerInnen sind in der Regel weniger von Arbeitslosigkeit bedroht als andere<br />

Bildungsgruppen. Im Dezember <strong>2010</strong> stieg aber die Zahl arbeitloser AkademikerInnen –<br />

verglichen mit dem Vorjahr – um 4 % auf knapp 11.500 Personen. Davon haben 9.658<br />

Personen ein Universitätsstudium absolviert, 1.483 ein Fachhochschulstudium und 325<br />

ein Bakkalaureatsstudium.<br />

Beim <strong>Berufs</strong>einstieg ist Flexibilität gefragt. Aufgrund der Veränderung der Arbeitswelt im<br />

Allgemeinen und der zunehmend projektbezogenen Organisation von Forschungsarbeiten<br />

werden atypische Beschäftigungsformen am Beginn einer wissenschaftlichen Karriere<br />

immer häufiger; d.h. junge ForscherInnen sammeln ihre ersten Erfahrungen oft in zeitlich<br />

befristeten Stellen, in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen, als „Freie<br />

DienstnehmerInnen” oder als so genannte „Neue Selbstständige” auf Werkvertragsbasis.<br />

Seit Oktober 2009 ist der Kollektivvertrag <strong>für</strong> Universitätsbedienstete in Kraft. Darin ist<br />

u.a. ein Rahmenmodell <strong>für</strong> die Karrieren von JungwissenschafterInnen festgeschrieben,<br />

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