10.12.2012 Aufrufe

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10.3. <strong>Berufs</strong>feld Küchen- und Servicefachkräfte<br />

10.3.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Gastronomie verzeichnet Umsatzrückgänge<br />

Der Wirtschaftsabschwung der letzten beiden Jahre ließ die Gäste der Gastronomie etwas<br />

zurückhaltender agieren, Urlaubsgäste reduzierten ihre Nebenausgaben, die Zahl der<br />

Geschäftsreisen sank. Mit der verbesserten Wirtschaftslage werden gut ausgebildete<br />

Fachkräfte in den nächsten Jahren voraussichtlich mit einem größeren<br />

Arbeitsplatzangebot rechnen können.<br />

Besonders deutlich zeigten sich die Auswirkungen der Wirtschaftkrise auf die heimische<br />

Gastronomie im Jahr 2009: es fanden weniger Geschäftsessen bei gleichzeitig<br />

gestiegenem Kostenbewusstsein statt, Urlaubsgäste haben verstärkt bei Nebenausgaben<br />

gespart, und österreichische Privatgäste haben ihre Restaurantbesuche etwas<br />

eingeschränkt. Besonders deutlich getroffen wurde die Luxus-Gastronomie. Ebenso<br />

erlitten Restaurants im mittleren Preissegment zum Teil deutliche Umsatzeinbußen. Im<br />

Jahr <strong>2010</strong> setzte eine leichte Erholung ein, die auch zu einer sich wieder intensiverenden<br />

Arbeitskräftenachfrage beitrug.<br />

In Österreich gab es trotz des deutlich gestiegenen Sozialprestiges in den letzten Jahren<br />

einen leichten Mangel an Küchenfachkräften. Auch qualifizierte Servicefachkräfte gab es<br />

in den letzten Jahren nicht in ausreichendem Maß. Insbesondere in den<br />

Tourismusregionen im Westen konnten nicht alle offenen Stellen mit entsprechendem<br />

Personal besetzt werden.<br />

Die Verweildauer einzelner Arbeitskräfte ist sowohl in den jeweiligen<br />

Beschäftigungsverhältnissen (hohe Fluktuation) als auch insgesamt in der Branche kurz:<br />

So verlässt z.B. rund ein Viertel der Lehrlinge bereits unmittelbar nach Abschluss der<br />

Lehre die Branche. Als vorrangige Gründe gelten die oft als unattraktiv empfundenen<br />

Arbeitsbedingungen, wie z.B. die unregelmäßigen Arbeitszeiten, die eher geringe<br />

Bezahlung, der Faktor Stress — bedingt durch die Spitzenbelastungen zu den<br />

Hauptservicezeiten — die Hitzebelastung (bei KöchInnen) sowie die häufig nur saisonalen<br />

Beschäftigungsverhältnisse. Arbeitssuchende konnten in den letzten Jahren daher stets<br />

mit Stellenangeboten rechnen. Mittelfristig (bis 2014) ist darüber hinaus aufgrund<br />

demografischer Effekte mit einer Abnahme der Lehrlingszahlen zu rechnen.<br />

Moderate Konjunkturaussichten und Unsicherheiten über die allgemeine wirtschaftliche<br />

Entwicklung (z.B. Instabilitäten im Euro-Währungsraum, unklare Auswirkungen der<br />

Sparmaßnahmen der öffentlichen Haushalte auf den heimischen Tourismus) erschweren<br />

derzeit (Ferbuar 2011) die Erstellung von Arbeitmakrtprognosen. Die Tendenz zu einem<br />

verstärkten Angebot an geringfügigen Stellen wird sich jedoch voraussichtlich weiter<br />

fortsetzen. Kompetente und freundliche ServicemitarbeiterInnen werden ebenso wie<br />

fachlich gut ausgebildete Küchenfachkräfte weiterhin gesucht werden. Die vollständige<br />

Öffnung des Arbeitsmarktes <strong>für</strong> Personen aus den neuen EU-Mitgliedsländern ab Mai<br />

2011 wird voraussichtlich zu einem zusätzlichen Arbeitskräfteangebot führen.<br />

Nur gut qualifizierte Systemgastronomiefachleute finden die erhofften Management-Jobs,<br />

der Großteil der beruflichen Angebote beschränkt sich auf <strong>das</strong> einfache Zubereiten und<br />

den Verkauf von Fertigspeisen. Darüber hinaus ist es <strong>für</strong> Fast-Food-Restaurants oftmals<br />

kostengünstiger, <strong>für</strong> diese Tätigkeiten angelernte Hilfskräfte zu beschäftigen.<br />

205

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!