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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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1.3. <strong>Berufs</strong>feld Holz- und Sägetechnik<br />

1.3.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Derzeit Produktions- und Beschäftigungsrückgang, mittelfristig wieder<br />

Wachstum erwartet<br />

Im Zuge der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise kam es ab Ende 2008 in der<br />

Holz- und Sägetechnik zu deutlichen Umsatzrückgängen im Export sowie zu einem<br />

Beschäftigungsrückgang, der auch <strong>2010</strong> anhielt. Für 2011 wird jedoch eine Stabilisierung<br />

erwartet. Innerhalb des Beobachtungszeitraums bis 2014 rechnen BranchenexpertInnen<br />

mit einer leicht positiven Geschäftsentwicklung und mit einer stabilen<br />

Arbeitsmarktsituation.<br />

In Österreich wird der Rohstoff Holz traditionell stark genutzt. Die heimische<br />

Holzindustrie gehört zu den bedeutendsten der Welt. Etwa 27.000 Arbeitskräfte sind in<br />

den ca. 1.500 österreichischen Holz-Betrieben beschäftigt. Das Unternehmensspektrum<br />

reicht dabei von Sägewerken über Holzproduzenten <strong>für</strong> den Baubereich und der<br />

Plattenindustrie bis hin zur Möbelherstellung. Die Jahre bis 2008 waren geprägt durch<br />

hohe Produktionswerte, steigende Exporte und zunehmende Beschäftigungszahlen. 2009<br />

und <strong>2010</strong> war die Beschäftigung im <strong>Berufs</strong>feld jedoch bedingt durch die Auswirkungen<br />

der Wirtschaftskrise deutlich rückläufig. Für 2011 wird eine Trendumkehr erwartet:<br />

BranchenexpertInnen rechnen damit, <strong>das</strong>s die Unternehmen des <strong>Berufs</strong>feldes innerhalb<br />

des Prognosezeitraumes bis 2014 wieder an die gute Entwicklung von vor 2008<br />

anschließen können. Dieser Trend ist jedoch voraussichtlich noch nicht stark genug, um<br />

auch beschäftigungswirksam zu werden. Daher wird <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Berufs</strong>feld „Holz- und<br />

Sägetechnik” mit einem – im Vergleich zu <strong>2010</strong> – gleich bleibenden Beschäftigtenstand<br />

gerechnet.<br />

Die Nachfrage nach MitarbeiterInnen ist generell von deren Qualifikationsniveau<br />

abhängig. Während die Arbeitsmarktaussichten <strong>für</strong> Hilfskräfte in der Holzverarbeitung<br />

tendenziell schlechter werden, finden Holz- und SägetechnikerInnen anhaltend günstige<br />

Bedingungen vor. Hilfskräfte der Holzverarbeitung müssen zudem in den Wintermonaten<br />

oft mit saisonaler Arbeitslosigkeit rechnen. Die besten Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

bestehen <strong>für</strong> beide Berufe grundsätzlich in den waldreichen Bundesländern Steiermark,<br />

Niederösterreich und Tirol.<br />

Bei den österreichischen Sägewerken handelt es sich oft um Familienbetriebe, die in den<br />

letzten zehn Jahren große strukturelle Veränderungen bewältigen mussten. Es gibt einen<br />

Trend zur Weiterverarbeitung des Holzes in österreichischen Unternehmen, um durch<br />

Veredelung des Ausgangsprodukts eine höhere Wertschöpfung und bessere Erträge zu<br />

erzielen. Davon können gut ausgebildete Fachkräfte, wie z.B. Holz- und<br />

SägetechnikerInnen profitieren, die zu einer hochwertigen Weiterverarbeitung beitragen<br />

können.<br />

Bereits deutlich mehr als die Hälfte der österreichischen Holzproduktion, v.a.<br />

Nadelschnittholz und Holzwerkstoffe (z.B. Platten), werden exportiert, wobei die EU die<br />

wichtigste Abnehmerin ist. Die Exporte gehen vorwiegend nach Italien und Deutschland.<br />

Eine steigende Nachfrage nach österreichischen Holzprodukten kommt auch aus Asien<br />

und den USA. 2009 kam es allerdings gerade im Export wegen der schlechten<br />

wirtschaftlichen Lage der Zielländer zu deutlichen Rückgängen. Im Jahr <strong>2010</strong> setzte sich<br />

diese negative Entwicklung in etwas abgeschwächter Form weiter fort.<br />

Der Bedarf der heimischen Holzindustrie an Rundholz – so wird der Mittelstamm eines<br />

unverarbeiteten Baumes ohne Wipfel bezeichnet – ist in den letzten Jahren stetig<br />

gestiegen. Dabei kommt es teilweise zu Problemen in der logistischen Verfügbarkeit, da<br />

die forstwirtschaftlichen Strukturen in Österreich noch nicht auf die Nachfrage der<br />

Holzindustrie eingestellt sind. Zusätzlich steht immer weniger heimisches Holz zur<br />

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