AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

19.2.2. Qualifikationstrends
Gefragt: Frustrationstoleranz, körperliche Belastbarkeit und interkulturelle
Kompetenzen
Von den Beschäftigten im Berufsfeld „Öffentliche Sicherheit” werden körperliche
Belastbarkeit, Reaktionsfähigkeit und Einsatzbereitschaft, v.a. die Bereitschaft,
Nachtdienste und Wochenenddienste zu leisten, erwartet. Teamfähigkeit, der richtige
Umgang mit Stress- und Konfliktsituationen sowie Kommunikationsfähigkeit sind
besonders gefragt.
Wichtige Voraussetzungen zur erfolgreichen Berufsausübung sind eine hohe
Leistungsfähigkeit und körperliche Fitness. Die Beschäftigten müssen zudem psychisch
belastbar sein und ein hohes Maß an Frustrationstoleranz mitbringen, da sie auch mit
Extremsituationen konfrontiert werden. Eine rasche Bewertung und Einschätzung einer
Gefahrensituation sowie eine schnelle Reaktionsfähigkeit sind überaus wichtig. In der
täglichen Praxis sind neben einem sicheren Auftreten und der Fähigkeit zur
Zusammenarbeit v.a. Einfühlungsvermögen, kommunikative Kompetenzen sowie die
Fähigkeit, Konflikte zu lösen unumgänglich.
Kenntnisse in den Bereichen Sicherheitsüberwachung, Katastrophen- und Zivilschutz
sowie ein Wissen über berufsspezifische Rechtsgrundlagen stellen wichtige
Qualifikationsanforderungen dar. Aufgrund des zunehmenden Einsatzes von
Informations- und Kommunikationstechnologien spielen EDV-Anwendungskenntnisse eine
immer wichtigere Rolle.
Für die Aufnahme in den Polizeidienst müssen gewisse Zulassungskriterien erfüllt
werden. Neben einer altersmäßigen Beschränkung (18 bis 30 Jahre), der österreichischen
Staatsbürgerschaft und einer intakten körperlichen und psychischen Gesundheit wird
Unbescholtenheit, d.h. keinerlei Vorstrafen, als unabdingbar vorausgesetzt. Die
körperliche und geistige Eignung werden in einem Aufnahmeverfahren festgestellt. Seit
2010 stellt der abgeleistete Präsenzdienst keine Zugangsvoraussetzung mehr dar.
Aufgrund der Änderung des Zivildienstgesetzes können nun auch Personen, die einen
Zivildienst absolviert haben, zur Bundespolizei.
PolizistInnen und Berufsfeuerwehrleute benötigen zur Berufsausübung den Führerschein
der Klasse B sowie gute Schwimmkenntnisse. Erste-Hilfe-Kenntnisse sind ebenfalls von
großer Bedeutung.
Für JustizwachbeamtInnen werden Fremdsprachenkenntnisse, v.a. Englischkenntnisse,
immer wichtiger, da viele InsassInnen von Gefängnissen die deutsche Sprache nicht
beherrschen. Auch für PolizistInnen stellen Fremdsprachenkenntnisse (z. B. Ostsprachen)
je nach Einsatzgebiet wünschenswerte Zusatzqualifikationen dar.
Zudem werden sowohl von JustizwachbeamtInnen als auch von PolizistInnen
interkulturelle Kompetenzen, d.h. die Fähigkeit, mit Menschen aus anderen Kulturen gut
umgehen zu können und unvoreingenommen gegenüber Fremdem zu sein, verstärkt
gefordert.
Für Berufsfeuerwehrleute werden aufgrund der modernen Technologien sowohl im
Branddienst, bei technischen Hilfseinsätzen als auch bei Schadstoffeinsätzen die
Anforderungen immer höher. Die Bedienung der Geräte erfordert ein hohes Maß an
praktisch-technischem Verständnis, daher werden Personen mit einer technischhandwerklichen
Berufsausbildung bei der Aufnahme bevorzugt.
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