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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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20. Soziales, Erziehung und Bildung<br />

Arbeitsmarkttrends<br />

Gute Beschäftigungschancen im Sozial- und Unterrichtswesen<br />

Trotz anhaltenden Kostendrucks stellt <strong>das</strong> Sozial- und Unterrichtswesen einen stabil<br />

wachsenden Arbeitsmarkt dar. In einigen Bereichen ist ein Fachkräftemangel zu<br />

erwarten. Positive Beschäftigungseffekte ergeben sich durch zunehmende<br />

Erwerbstätigkeit beider Elternteile, die wachsende Zahl an pflegebedürftigen Personen<br />

sowie eine große Zahl an Pensionierungen beim Lehrpersonal der Schulen in den<br />

nächsten Jahren.<br />

Im Beobachtungszeitraum bis 2014 ist weiterhin mit einer Beschäftigungszunahme zu<br />

rechnen. Teilzeitarbeit ist sowohl im Sozial- als auch im Unterrichtswesen weit verbreitet,<br />

und <strong>das</strong> wird auch in Zukunft so bleiben. Zusätzlich sind aufgrund der steigenden<br />

Anforderungen und der hohen Arbeitsbelastungen die Fluktuation und daher auch der<br />

Ersatzbedarf hoch.<br />

Sehr starke Personalnachfrage besteht österreichweit in der Kinderbetreuung und in der<br />

Arbeit mit älteren Menschen (Pflege, Betreuung, Beratung). Daneben steigt die Zahl der<br />

KlientInnen mit sozialen Problemlagen an (z.B. Suchterkrankungen, Armut,<br />

Verschuldung, sozialpsychiatrische Erkrankungen, Arbeitslosigkeit), weshalb überall im<br />

Sozialwesen gut qualifizierte Arbeitskräfte gebraucht werden. Teilweise kann allerdings<br />

der reale Bedarf vor dem Hintergrund von Kosteneinsparungen nicht gedeckt werden,<br />

was in vielen Fällen eine überhöhte Belastung der Arbeitskräfte zur Folge hat.<br />

Der Arbeitsmarktbedarf an LehrerInnen variiert: Je nach Schulform, Fachrichtung und<br />

Region ist mit einer leicht sinkenden bis leicht steigenden Nachfrage zu rechnen. Generell<br />

gute Arbeitsmarktchancen bestehen weiterhin <strong>für</strong> SonderschullehrerInnen und <strong>für</strong><br />

LehrerInnen an berufsbildenden höheren oder mittleren Schulen. Die Bereitschaft zur<br />

beruflichen Mobilität erhöht die Arbeitsmarktchancen, da vor allem am Land die Chancen<br />

<strong>für</strong> eine freie Stelle weitaus größer sind als in den Städten. Durch viele Pensionierungen<br />

in den nächsten Jahren und den geplanten Ausbau der Neuen Mittelschule sollten auch im<br />

Pflichtschulbereich mittelfristig gute Beschäftigungschancen gegeben sein.<br />

In der Erwachsenenbildung schreitet die Privatisierung und Ausdifferenzierung voran. Der<br />

Bereich ist nicht zuletzt aufgrund des politisch forcierten Konzepts des Lebenslangen<br />

Lernens ein starker Wachstumsmarkt.<br />

Sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche nimmt der Kostendruck<br />

aufgrund des Mitgliederschwundes zu. In beiden Kirchen ist langfristig ein Priester- bzw.<br />

PfarrerInnenrückgang zu erwarten. Charakteristisch ist der hohe Anteil an ehrenamtlich<br />

tätigen Frauen in diesem <strong>Berufs</strong>feld.<br />

Neben Weiterbildungsbereitschaft und Spezialisierungen stellen soziale Kompetenzen wie<br />

hohes Einfühlungsvermögen, eine gefestigte Persönlichkeitsstruktur und die Fähigkeit,<br />

seine eigenen Belastbarkeitsgrenzen zu erkennen, zentrale Anforderungen im<br />

Sozialwesen dar. Alle sozialen Berufe sind zugleich angehalten, die gesetzten<br />

Maßnahmen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu dokumentieren. Auf die<br />

Nachweisbarkeit der Effizienz von sozialen Interventionen wird zunehmend mehr<br />

Augenmerk gelegt. Im Bildungsbereich gewinnen die frühkindliche Förderung sowie neue<br />

Lehrformen wie z.B. E-Learning an Relevanz. Erhöhte Nachfrage besteht außerdem im<br />

Bildungs- und Sozialmanagement; dieses Arbeitsmarktsegment bietet neue<br />

Karriereperspektiven.<br />

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