AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

7.1. Berufsfeld Druck
7.1.1. Arbeitsmarkttrends
Sinkende Druckvolumina in Folge der Wirtschaftskrise und Veränderungen in
der Mediennutzung
Eine starke Konkurrenzsituation innerhalb der Branche, Veränderungen im
Medienkonsum sowie weitere Vereinfachungen in der Digitaldrucktechnik lassen auch
unter der Annahme einer positiven Wirtschaftsentwicklung weitere Arbeitsplatzverluste
erwarten.
Die Arbeitsmarktsituation im Berufsfeld „Druck” ist eng an die Situation des
Werbemarktes und damit wiederum an die allgemeine konjunkturelle Lage gekoppelt.
60% des gesamten Druckvolumens ergeben sich aus Aufträgen aus der Werbebranche.
Vor allem im Jahr 2009 kam es durch die Wirtschaftskrise daher zu deutlichen
Rückgängen bei den Druckaufträgen, im grafischen Gewerbe gab es Umsatzeinbrüche
von rund 25 Prozent. Trotz einer deutlich verbesserten Werbekonjunktur bleibt die
Situation für die Druckereien schwierig.
So ist u.a. zu erwarten, dass in den nächsten Jahren vermehrt Digitaldruckmaschinen auf
den Markt kommen werden, die auch ohne besondere Fachkenntnisse zu bedienen sind.
EndkundInnen können so ohne externe DruckdienstleisterInnen kleinere Druckauflagen
selbst herstellen. Mittelfristig werden auch die Veränderungen in der Mediennutzung und
im Leseverhalten (z.B. stärkere Hinwendung von LeserInnen zum Internet, zu iPad und
e-Book-Lesegeräten) einen dämpfenden Einfluss auf die Druckvolumina haben.
In Österreich bilden Wien und sein Umland den bedeutendsten Standort für Druckereien,
die Unternehmen der Branche agieren jedoch verstärkt im Konkurrenzgefüge des
gesamteuropäischen Marktes. Große deutsche und (mittel-)osteuropäische Druckereien
sind als Folge der Rezession stärker als bisher auch in Österreich aktiv geworden und
verschärfen den bereits länger bestehenden Konkurrenz- und Preiskampf. Die einfache
Auftragsabwicklung über das Internet erleichtert diese Entwicklung zusätzlich. Die Zahl
der Insolvenzen hat deutlich zugenommen, der seit einigen Jahren in ganz Europa
ausgetragene Konsolidierungsprozess innerhalb der Branche setzt sich weiter fort.
BranchenexpertInnen erwarten in weiterer Folge neue Kooperationen, Fusionen sowie die
Schließung von weiteren Standorten und Unternehmen. Um Wettbewerbsvorteile zu
erzielen, werden immer mehr Druckereien zu Full-Service-Dienstleistern mit
entsprechenden Zusatzleistungen, wie z.B. Bildbearbeitung oder Druckveredelung. Mit
dem Verlust weiterer Arbeitsplätze ist zu rechnen.
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