AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

10.3.2. Qualifikationstrends
Umgang mit Convenience-Produkten gewinnt weiter an Bedeutung
Gastronomiebetriebe sind vermehrt mit gestiegenen Anforderungen ihrer Gäste
konfrontiert, gleichzeitig muss aber auch – insbesondere im Umfeld der Wirtschaftskrise
– unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gearbeitet werden. Dementsprechend wächst
der Bedarf an Küchenfachkräften, die über Kenntnisse im Umgang mit Convenience-
Produkten verfügen.
Die (klassische) österreichische Küche ist nach wie vor ein ganz wesentlicher Faktor in
der heimischen Gastronomie. Zur Gestaltung eines attraktiven gastronomischen
Angebots müssen Küchenchefinnen und Küchenchefs darüber hinaus aber immer auch
über weitere aktuelle gastronomische Trends informiert sein, zum Beispiel über regionale
Spezialitäten, vegetarische Küche oder Ethnoküchen (u.a. mediterrane oder asiatische
Gerichte). Das gestiegene Qualitäts- und Gesundheitsbewusstsein der KonsumentInnen
erfordert zusätzliche Qualifikationen, z.B. Kenntnisse im Bereich biologischer
Lebensmittel, im Bereich von Lebensmittelunverträglichkeiten (u.A. Allergien) oder im
attraktiven Präsentieren der Speisen.
Die wirtschaftlichen Bedingungen sind sowohl durch die Wirtschaftskrise als auch durch
Preiserhöhungen (z.B. Energiekosten, gestiegene Preise für landwirtschaftliche Produkte)
schwieriger geworden. Von diesen Entwicklungen sind sowohl Gäste als auch die
Gastronomiebetriebe betroffen. Neben den fachlichen Fähigkeiten spielen daher
Kostenbewusstsein und grundlegende betriebswirtschaftliche Kenntnisse eine wichtige
Rolle. Kompetenzen in Personalführung und MitarbeiterInnenmotivation sind in leitenden
Funktionen von zunehmender Bedeutung.
Vielfach führen wirtschaftliche Überlegungen zu einem vermehrten Einsatz von
Halbfertig- und Fertigprodukten (Convenience-Produkte): Die Palette reicht von fertigen
Würzmischungen über verarbeitungsfertige Rohwaren (z.B. geputztes Gemüse oder
Salat) bis hin zu Fertiggerichten (z.B. Desserts).
Bei Servicefachkräften steigen die Anforderungen in den Bereichen Beratungskompetenz
und der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit. Neben Englisch-Kenntnissen gewinnen
osteuropäische Sprachen, insbesondere Basiskenntnisse in Russisch, sowie auch
Spanisch- und Italienischkenntnisse an Bedeutung. Vertieftes Fachwissen bei speziellen
Produktangeboten (Weine, Edelbrände, Käse oder spezielle Rauchwaren) wird benötigt,
um den gestiegenen Anforderungen der KonsumentInnen entsprechen zu können. Auch
Kenntnisse im Umgang mit elektronischen Bonierungs- und Abrechnungssystemen
werden verstärkt gefordert sowie – in Tourismusregionen – Wissen über Besonderheiten
der Region.
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