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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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24.5. <strong>Berufs</strong>feld Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften<br />

24.5.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Hohe AbsolventInnenzahlen, sehr begrenzte Möglichkeiten in Wissenschaft und<br />

Forschung<br />

Im Verhältnis zur Zahl der AbsolventInnen von sozial-, wirtschafts- und<br />

rechtswissenschaftlichen Studien ist <strong>das</strong> Beschäftigungspotenzial in der universitären<br />

Forschung sehr gering. Bleibt es bei der angekündigten Streichung der Basisförderungen<br />

im außeruniversitären Bereich, verschlechtern sich die Arbeitsmarktchancen weiter.<br />

Grundsätzlich können Sozial- und WirtschaftswissenschafterInnen an Universitäten,<br />

außeruniversitären Forschungsinstituten, die z.T. von Verbänden gefördert sind, und<br />

Forschungsabteilungen privater Unternehmen (z.B. Statistik und<br />

Informationsaufbereitung, Marktforschung, Unternehmensberatung) ein breites Spektrum<br />

an ökonomischen und gesellschaftspolitischen Fragestellungen bearbeiten.<br />

Die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften werden in Österreich zu 93 % von öffentlicher<br />

Seite finanziert, ca. 14 % des gesamtösterreichischen Universitätsbudgets <strong>für</strong> die<br />

Hochschulen fließen in diese Wissensgebiete (Stand: 2007). Da Arbeitsplätze an den<br />

Universitäten nur in sehr begrenzter Zahl vorhanden sind, stiegen v.a.<br />

SozialwissenschafterInnen bisher teilweise über die außeruniversitäre Forschung ins<br />

<strong>Berufs</strong>leben ein. Diesem Bereich, der bereits in der Vergangenheit über zu geringe<br />

finanzielle Mittel klagte, drohen jedoch weitere empfindliche Budgetkürzungen. Daher<br />

wird er zukünftig deutlich weniger Beschäftigte aufnehmen können.<br />

Ein Problem <strong>für</strong> die Rechts- und Sozialwissenschaften ist die mangelnde Wahrnehmung<br />

der Forschungsergebnisse in der breiten Öffentlichkeit. Indirekt wirkt sich <strong>das</strong> auch<br />

negativ auf die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel aus: Einsparungsmaßnahmen<br />

sind in der öffentlichen Diskussion von Seiten der FördergeberInnen scheinbar einfach zu<br />

begründen. In einer besseren Position befinden sich WirtschaftswissenschafterInnen, weil<br />

ihre Prognosen mehr Aufmerksamkeit erfahren und diesen dadurch ein höherer<br />

gesellschaftlicher Nutzen zugesprochen wird.<br />

Eine Alternative mit relativ guten <strong>Berufs</strong>aussichten <strong>für</strong> AbsolventInnen<br />

sozialwissenschaftlicher Studienrichtungen stellt der Bereich der Erwachsenenbildung<br />

(z.B. arbeitsmarktnahe Trainings) dar. In allen genannten Arbeitsfeldern erfolgt der<br />

<strong>Berufs</strong>einstieg vermehrt über atypische Beschäftigungsverhältnisse (Teilzeit, Freie<br />

Dienstverträge). Möglichkeiten zur Anstellung in einem Normalarbeitsverhältnis ergeben<br />

sich – wenn überhaupt – erst nach einer gewissen Zeit der engagierten und erfolgreichen<br />

Mitarbeit. Teilweise müssen die AbsolventInnen auf Ersatzjobs oder mitunter schlecht<br />

bezahlte Praktika ausweichen.<br />

Wirtschafts- und RechtswissenschafterInnen sind insbesondere in<br />

Unternehmensberatungs- oder Wirtschaftstreuhandkanzleien gefragt. Für AbsolventInnen<br />

wirtschaftswissenschaftlicher Studienrichtungen besteht in den Bereichen Controlling,<br />

Logistik, Marketing und Risikomanagement Beschäftigungspotenzial. Der öffentliche<br />

Sektor bietet in Folge von Personalaufnahmebegrenzungen hingegen nur wenige<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />

Rund 26 % aller UniversitätsabsolventInnen erwerben einen Abschluss in einem sozial-,<br />

wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichen Studium, etwas mehr als die Hälfte von ihnen<br />

ist weiblich (Stand: 2009). Der Frauenanteil bei den SozialwissenschafterInnen in der<br />

Forschung lag im Jahr 2008 bei 42 %, trotzdem findet sich <strong>das</strong> typische Muster der<br />

Frauenbeschäftigung in wissenschaftlichen Berufen auch hier wieder, nämlich die<br />

Abnahme des Frauenanteils, je höher die Funktionen in der wissenschaftlichen Hierarchie<br />

liegen.<br />

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