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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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21.1. <strong>Berufs</strong>feld Bekleidungsherstellung und Textilverarbeitung<br />

21.1.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Leichter Aufwärtstrend<br />

Nach einstelligen Umsatzrückgängen im Jahr 2009 konnte <strong>2010</strong> wieder ein Umsatzplus<br />

erreicht werden. BranchenexpertInnen prognostizieren <strong>für</strong> den Beobachtungszeitraum bis<br />

2014, <strong>das</strong>s sich der leichte Aufwärtstrend in der Branche fortsetzen wird.<br />

Im Vergleich zu vielen anderen Industriebranchen hat die Bekleidungsindustrie <strong>das</strong><br />

Krisenjahr 2009 relativ gut bewältigt. Der Umsatz war um 9 % rückläufig (im Vergleich<br />

dazu lag der Industriedurchschnitt bei einem Umsatzminus von 20 %). In der ersten<br />

Jahreshälfte <strong>2010</strong> wurde der Abwärtstrend gestoppt und ein Umsatzzuwachs von 3,4 %<br />

erzielt.<br />

Die Ausfuhren der stark exportorientierten Branche sind nach rückläufigen Zahlen im<br />

Jahr 2009 in den ersten drei Quartalen <strong>2010</strong> um 1,6 % gestiegen. Durch die<br />

Wirtschaftskrise wurde der langjährige Aufwärtstrend des Modemarkts Russland vorläufig<br />

gestoppt (Exportrückgang 2009 minus 42 %). Russland bleibt aber nach wie vor ein<br />

wichtiger Markt <strong>für</strong> die österreichische Bekleidungsindustrie, was sich auch in den wieder<br />

langsam steigenden Exportzahlen zeigt.<br />

Die sukzessive Liberalisierung des globalen Bekleidungshandels führte in der heimischen<br />

Bekleidungsindustrie zu einem starken Preisdruck, v.a. aufgrund der massiven Zuwächse<br />

von Billigimporten aus Niedriglohnländern. 2009 sind die Bekleidungsimporte aus China<br />

aufgrund instabilen wirtschaftlichen Lage erstmals zurückgegangen (minus 4,4 %). Im<br />

ersten Halbjahr <strong>2010</strong> waren wieder leichte Importsteigerungen (plus 3 %) zu<br />

verzeichnen. Die chinesische Bekleidungsindustrie wird in Zukunft zwar nicht an<br />

Bedeutung verlieren, ein erneuter starker Anstieg der Importe wird BranchenexpertInnen<br />

zufolge derzeit nicht erwartet.<br />

Die hohen Produktionskosten im Inland führten in der Bekleidungsindustrie zu einer<br />

Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland und damit zu einem Abbau von<br />

Arbeitsplätzen. Laut BranchenexpertInnen werden in etwa 85 % des Umsatzes mit<br />

Produkten erzielt, die zur Gänze oder zum Teil im Ausland erzeugt bzw. weiterverarbeitet<br />

werden. Während im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> in den österreichischen<br />

Bekleidungsunternehmen ein leichter Beschäftigungsrückgang zu verzeichnen war,<br />

rechnen BranchenexpertInnen <strong>für</strong> den Prognosezeitraum bis 2014 mit einer stabilen<br />

Beschäftigungslage. Insgesamt sind in der Bekleidungsindustrie mit Stand Jänner 2011<br />

rund 8.500 Personen beschäftigt.<br />

Die Unternehmen der Bekleidungsindustrie haben frühzeitig auf die geänderten<br />

Marktentwicklungen reagiert und eine Umstrukturierung auf hochwertige Marken bzw.<br />

Spezial- und Nischenprodukte vollzogen, die nicht in direktem Wettbewerb mit<br />

Billigimporten stehen. Zukunftspotenzial hat der Bereich „smart clothing”, dazu zählt u.a.<br />

Sportbekleidung, die mit Sicherheitsfunktionen sowie Fitnessdaten ausgestattet ist. Im<br />

Segment „Tracht” werden ebenso positive Entwicklungen verzeichnet. Der Bereich<br />

„<strong>Berufs</strong>bekleidung”, der primär Firmenkunden aus Industrie, Fremdenverkehr und<br />

Gewerbe bedient, erholt sich nach der gebremsten Nachfrage aufgrund der<br />

Wirtschaftskrise und gilt nach wie vor als Wachstumsmarkt.<br />

Die Sicherung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen<br />

Bekleidungsindustrie ist in hohem Maße von gut qualifizierten Fachkräften abhängig. Laut<br />

ExpertInnen des Fachverbandes Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie der<br />

Wirtschaftskammer Österreich sollen <strong>das</strong> Know-how sowie die Entwicklung und<br />

Prototypenfertigung im Inland behalten werden. Da<strong>für</strong> und <strong>für</strong> die Betreuung der<br />

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