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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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20.1. <strong>Berufs</strong>feld Kindererziehung und -betreuung<br />

20.1.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Sehr gute Arbeitsmarktchancen durch den Ausbau von Kinderbetreungsplätzen<br />

Durch den vermehrten Wiedereinstieg von Müttern in den Beruf, den damit verbundenen<br />

Trend zur Krippen- und Hortbetreuung sowie zum Ganztageskindergarten und <strong>das</strong><br />

kostenlose, verpflichtende Kindergartenjahr <strong>für</strong> Fünfjährige, welches seit Herbst <strong>2010</strong><br />

umgesetzt ist, werden KindergartenpädagogInnen auch weiterhin verstärkt nachgefragt<br />

werden. Zugleich ist durch die Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und<br />

Jugendlichen ein wachsender Bedarf an SozialpädagogInnen gegeben.<br />

Die Ausgestaltung und die Kosten der Kinderbetreuung sind in jedem Bundesland<br />

unterschiedlich geregelt. Über 60 % der Kinderbetreuungseinrichtungen werden von der<br />

öffentlichen Hand, insbesondere von den Gemeinden, erhalten. Sonstige Erhalter sind<br />

Vereine und kirchliche Institutionen. Da seit Herbst <strong>2010</strong> ein Kindergartenjahr <strong>für</strong> alle<br />

Fünfjährigen verpflichtend ist, erhöht sich auch der Bedarf an<br />

KindergartenpädagogInnen, KindergartenhelferInnen und GruppenbetreuerInnen. Vor<br />

allem öffentliche Kinderbetreuungseinrichtungen (speziell im ländlichen Raum) werden<br />

ausgebaut, da noch nicht überall ausreichend Kapazitäten vorhanden sind. Aus diesen<br />

Gründen ist auch mit steigenden Arbeitsmarktchancen in diesem Bereich zu rechnen.<br />

Die Kinderbetreuungsquote (d.h. der Anteil der in Kindertagesheimen betreuten Kinder<br />

im Vergleich zur gleichaltrigen Wohnbevölkerung) ist in der Vergangenheit kontinuierlich<br />

gestiegen. Im Kindergartenjahr 2009/10 lag diese bei den drei- bis fünfjährigen Kindern<br />

bei ca. 88,5 %. Mit 15,8 % ist die Betreuungsquote bei den Null- bis Zweijährigen<br />

deutlich geringer, wobei hier ein Stadt-Land-Gefälle zu beobachten ist. Im städtischen<br />

Raum, wo es deutlich mehr Betreuungsangebote gibt, ist die Kinderbetreuungsquote<br />

weitaus höher. In den letzten Jahren nimmt die Nachfrage der Eltern an<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen <strong>für</strong> Kinder in allen Alterstufen zu, wodurch auch<br />

Betreuungsplätze ausgebaut werden und ein größerer Personalbedarf gegeben ist.<br />

Durch die steigende <strong>Berufs</strong>tätigkeit beider Elternteile werden qualifizierte Fachkräfte <strong>für</strong><br />

Kindertagesheime, insbesondere auch in Horten und Krippen, gesucht. Zwischen 2000/01<br />

und 2009/10 ist <strong>das</strong> Personal bei allen Kindertagesheimen um fast die Hälfte gestiegen.<br />

Bei Horten und Krippen beträgt die Steigerung sogar rund 78,8 %. Ein Trend besteht in<br />

der Zunahme von altersgemischten Kinderbetreuungseinrichtungen, weshalb hier <strong>das</strong><br />

stärkste Beschäftigungswachstum zu verzeichnen ist: Der Personalstand hat sich<br />

zwischen 2000/01 bis 2009/10 von rund 820 Beschäftigten auf rund 3.960 Beschäftigte<br />

nahezu verfünffacht.<br />

Vermehrt gesucht werden auch SozialpädagogInnen, denn Verhaltensauffälligkeiten bei<br />

Kindern und Jugendlichen nehmen ebenso zu wie die Zahl der Familien in sozialen<br />

Problemlagen. Stärker angeboten und gefördert werden überdies individuelle<br />

Betreuungsformen.<br />

Fluktuation und der daraus resultierende Ersatzbedarf sind im <strong>Berufs</strong>feld hoch. Weit<br />

verbreitet sind Teilzeitstellen sowie unregelmäßige Arbeitszeiten. Um kurzzeitige<br />

Personalausfälle abzudecken, sind teilweise auch SpringerInnendienste üblich. Nur rund<br />

ein Drittel der ausgebildeten KindergartenpädagogInnen übt tatsächlich den Beruf aus.<br />

Gründe <strong>für</strong> den <strong>Berufs</strong>wechsel sind unterschiedlich: ungünstige Arbeitsbedingungen, die<br />

hohen psychischen und physischen Beanspruchungen (z.B. durch große Kindergruppen<br />

und Personalmangel) sowie geringe Entlohnung und schlechte Karriereperspektiven.<br />

Auffallend ist der geschlechtsspezifische <strong>Berufs</strong>zugang: So waren im Jahr 2009/10 von<br />

insgesamt rund 46.500 KinderbetreuerInnen (2008/09: 43.700) in öffentlichen<br />

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