AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

2. Büro, Wirtschaft, Finanzwesen und Recht
Arbeitsmarkttrends
Der Arbeitsmarkt erholt sich, Verkaufs- und Querschnittkompetenzen gefragt
Die Konjunktur ist wieder in Schwung gekommen. Der Arbeitsmarkt ist aber weiterhin
von Konkurrenzdruck geprägt. Ein hohes Qualifikationsniveau bietet die besten
Voraussetzungen diese zu bestehen. Besonders gefragt sind Verkaufskompetenzen und
wirtschaftsbezogene Unternehmensdienstleistungen. Neben fachlichen Qualifikationen
gewinnen Soft Skills weiter an Bedeutung.
Die wirtschaftliche Lage verbessert sich deutlich, die allgemeinen Konjunkturdaten haben
sich deutlich verbessert. So geht die Anzahl der Firminsolvenzen weiter zurück. Der
Arbeitsmarkt profitiert ebenfalls von dieser Entwicklung, die Beschäftigung steigt deutlich
an. Da allerdings auch das Arbeitskräfteangebot steigt, gilt es weiter, eine vorteilhafte
Position am Arbeitsmarkt anzustreben. Der Wachstum mancher Branchen ist auch durch
Nachfolgewirkungen der Krise – wie z.B. verschärfte Regulierungen – etwas gebremst,
was sich auch auf die Nachfrage nach Arbeitskräften niederschlägt.
Im Detail betrachtet setzen sich vielfach jene Trends fort, die bereits vor der Krise
bestanden: Höher qualifizierte Arbeitskräfte werden stärker nachgefragt und sind weniger
von Arbeitslosigkeit bedroht als weniger qualifizierte. In der Industrie im Speziellen wird
mittlerweile wieder von einem FacharbeiterInnenmangel gesprochen. Besonders die
Kombination von wirtschaftlichen und technischen Kenntnissen bietet am Arbeitsmarkt
sehr gute Beschäftigungschancen. Auch die Entwicklung, wonach der Arbeitsmarkt immer
stärker auf Dienstleistungen abzielt, setzt sich fort.
Der Bereich der Unternehmensdienstleistungen zeichnet sich vermehrt durch ein
fachübergreifendes, integriertes Beratungsverständnis aus. Gerade einige Berufe der
Wirtschaftsberatung wie jene der WirtschaftstreuhänderInnen, SteuerberaterInnen,
ControllerInnen oder auch BuchhalterInnen werden dabei stark nachgefragt.
Noch in Folge der Krise kann der Trend gesehen werden, auf Basis fundierter
Datenanalysen verschiedenste Geschäftsbereiche, wie z.B. das Marketing, den Verkauf,
das Personalwesen, effizienter zu gestalten. Entsprechende analytisch ausgebildete
Fachkräfte sind daher gefragt. Darüber hinaus sind im Marketing Zusatzqualifikationen
zum branchenüblichen Rüstzeug z.B. im technischen Bereich gefragt.
Im Bereich des Rechts sowie im Banken- und Versicherungswesen steht eine allgemein
große Nachfrage Herausforderungen gegenüber, die vor allem von öffentlicher Seite
herangetragen werden: Banken und Versicherungen haben mit stärkerer Regulierung
ihrer Geschäftsbereiche bzw. dem Einheben von neuen Abgaben zu rechnen, die sich
wohl auch auf die Personalausgaben der Unternehmen auswirken. JuristInnen sehen sich
mit einer restriktiven Personalpolitik der öffentlichen Verwaltung sowie mit einer hohen
Anzahl von KonkurrentInnen am Arbeitsmarkt konfrontiert.
Bei Stellenbesetzungen sind entsprechende fachliche Qualifikationen sehr relevant und
entscheiden meist die Vorauswahl. Vor allem die Verkaufskompetenzen werden dabei
hervorgehoben, daneben ist auch die Teamfähigkeit immer wichtiger. Durch neue
Formen der Arbeitsorganisation, die Zunahme von Dezentralisierung von Verantwortung
und von kooperativen Arbeitsformen sowie durch die erhöhte KundInnenorientierung
spielen außerfachliche Qualifikationen eine immer wichtiger werdende, zusätzliche Rolle.
Sozial- und Kommunikationskompetenzen (Soft Skills) werden inzwischen in nahezu allen
Berufen des Berufsbereichs als wesentliche Qualifikation erachtet, so z.B. in den
Managementberufen, bei Industrie- und Gewerbekaufleuten, aber auch bei
Bürohilfsberufen.
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