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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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5.3. <strong>Berufs</strong>feld Gesundheits- und Krankenpflege<br />

5.3.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Gesundheits- und Krankenpflegeberufe weiterhin stark nachgefragt<br />

In Österreich wird die Kluft zwischen dem Angebot und der Nachfrage an diplomierten<br />

Pflegekräften immer größer; offene Stellen können oftmals nicht besetzt werden, da<br />

qualifiziertes Personal rar ist. Aufgrund verschiedener Einflussfaktoren (z.B. Anstieg von<br />

AlterspatientInnen) bestehen aus heutiger Sicht langfristig sehr gute Zukunftsaussichten.<br />

Im Jahr 2009 verzeichneten diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen in den<br />

österreichischen Krankenhäusern ein Beschäftigungsplus von 2,0 % gegenüber dem<br />

Vergleichsjahr 2008. Der Großteil der rund 54.000 Beschäftigten in diesem Bereich war<br />

weiblich (87 %). Die Zahl der PflegehelferInnen in Krankenanstalten betrug rund 9.650<br />

Personen und hat in den letzten Jahren zugenommen (+3,4 % zwischen 2006 und 2009).<br />

Die Pflegeberufe haben in der Bevölkerung ein sehr gutes Image, gleichzeitig gibt es aber<br />

aufgrund der hohen Belastungen ein relativ geringes Interesse, Berufe in diesem Bereich<br />

selbst auszuüben. Diese Tatsache trägt ebenso zum – laut Hilfsorganisationen<br />

„eklatanten” – Mangel an Pflegefachkräften bei, wie auf der anderen Seite die Zunahme<br />

der Zahl älterer Menschen sowie Fortschritte in der Medizin. Weiters gehen familiäre<br />

Betreuungskapazitäten zurück, wodurch außerhäusliche Pflegedienstleistungen, aber<br />

auch die Hauskrankenpflege verstärkt nachgefragt werden. Gesundheits- und<br />

Krankenpflegefachkräfte können daher nach wie vor mit sehr guten<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten rechnen.<br />

Eine große Nachfrage herrscht v.a. in der Altenpflege, in der Langzeitbetreuung und im<br />

ambulanten Bereich. Die Frage nach der Finanzierung des Pflegebedarfs steht immer<br />

wieder im Mittelpunkt öffentlicher Diskussionen. Der <strong>für</strong> Herbst <strong>2010</strong> angekündigte<br />

„Pflegefonds”, der zunächst bis zum Jahr 2013 zusätzliche Mittel bereitstellen sollte,<br />

wurde bisher nicht umgesetzt (Stand: Jänner 2011). Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache,<br />

<strong>das</strong>s die Pflegekosten weiterhin enorm ansteigen werden, wird von verschiedenen Seiten<br />

jedoch eine langfristige Lösung dieser Problematik gefordert. Dadurch soll zum einen die<br />

Qualität der Betreuung sichergestellt und zum anderen eine Verbesserung der<br />

Arbeitsbedingungen in diesem Bereich erreicht werden.<br />

Aufgrund von Personalknappheit können viele diplomierte Gesundheits- und<br />

Krankenpflegepersonen ihren Arbeitsplatz auswählen. Noch ziehen sie tendenziell Stellen<br />

in Krankenhäusern der mobilen (Hauskranken-)Pflege und den Alten- und Pflegeheimen<br />

vor, da sie dort attraktivere Rahmenbedingungen vorfinden (z.B. bessere Bezahlung,<br />

abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeiten, Spezialisierungsmöglichkeiten,<br />

Karrierechancen). Aber auch in den Krankenanstalten sind die Arbeitsbedingungen nicht<br />

einfach: Das oftmals hohes Ausmaß an Arbeitswochenstunden und die hohen<br />

PatientInnenzahlen machen die Gesundheits- und Krankenpflege zu einem klassischen<br />

„Burn-Out-Beruf” mit hoher Fluktuation.<br />

Im Bereich der Hauskrankenpflege besteht seit dem 1.1.2007 die Möglichkeit, <strong>das</strong><br />

Gewerbe „Personenbetreuung” anzumelden und selbstständig auszuüben. Die<br />

entsprechenden gesetzlichen Regelungen sollen v.a. die 24-Stunden-Betreuung leistbar<br />

machen und unter bestimmten Voraussetzungen die „illegale Pflege” legalisieren. Ende<br />

Juni <strong>2010</strong> waren laut Wirtschaftskammer Österreich über 23.300 aktive<br />

Gewerbeberechtigungen in diesem Bereich gemeldet, Tendenz steigend.<br />

Der Pflegeberuf ist nach wie vor sehr stark frauendominiert: Nur 21 % der<br />

PflegehelferInnen und 14 % des diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonals<br />

in Krankenhäusern sind männlich (Stand: 2009), wobei der höchste Männeranteil mit 36<br />

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