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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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13.2. <strong>Berufs</strong>feld Landbau und Viehwirtschaft<br />

13.2.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Durch Spezialisierungen und Kooperationen die Beschäftigung sichern<br />

Der Landbau und die Viehwirtschaft in Österreich halten bisher dem internationalen<br />

Wettbewerbsdruck stand. Mit hoher Qualität in der Produktion und größeren<br />

Betriebsstrukturen soll die Konkurrenzfähigkeit erhalten werden. Generell ist aber mit<br />

einem weiteren Beschäftigtenrückgang durch Betriebsaufgaben zu rechnen.<br />

Beschäftigungschancen ergeben sich vor allem in wachsenden dienstleistungsnahen<br />

Segmenten.<br />

Betriebsstilllegungen und weiterhin zunehmender Technikeinsatz haben auch in den<br />

letzten fünf Jahren zu einer Beschäftigtenreduktion im Landbau und in der Viehwirtschaft<br />

geführt. Während in den Jahren 2006 und 2007 eine merkliche Einkommenssteigerung<br />

erzielt wurde, hat sich die Ertragslage 2008 und vor allem 2009 bei weiter steigenden<br />

Kosten (z.B. Energie, Dünge- und Futtermittel) und gleichzeitig sinkenden<br />

Erzeugerpreisen (v.a. bei Getreide und Milch) merklich verschlechtert. Im letzten Jahr hat<br />

sich die Situation zwar wieder etwas verbessert, doch werden innerhalb des<br />

Beobachtungszeitraums bis 2014 weiterhin stark schwankende Preise erwartet, was viele<br />

Betriebe vor Existenzprobleme stellen könnte. Zudem warnen<br />

LandwirtschaftsexpertInnen vor einer möglichen Verschlechterung der Absatzchancen <strong>für</strong><br />

heimische landwirtschaftliche Produkte gegenüber billigerer Importware.<br />

Positive Beschäftigungsauswirkungen werden innerhalb des Beobachtungszeitraums bis<br />

2014 aus dem Umwelt- und Energiesektor erwartet. Laut einer EU-Richtlinie müssen bis<br />

2020 zumindest 10 % des Energieeinsatzes im Verkehrssektor durch erneuerbare<br />

Energieträger ersetzt werden. So eröffnet z.B. die Beimischung von umweltfreundlichen<br />

Biotreibstoffen zu herkömmlichen Treibstoffen der österreichischen Landwirtschaft<br />

zusätzliche Produktionsmöglichkeiten durch die Nutzung bisher brachliegender Flächen<br />

<strong>für</strong> den Anbau von Raps und Sonnenblumen.<br />

Nach Ansicht von LandwirtschaftsexpertInnen gibt es <strong>für</strong> heimische AnbieterInnen eine<br />

nachweislich realistische Chance, durch Spezialisierungen (z.B. auf Ölsaaten, Bioprodukte<br />

und Direktvermarktung) und hochqualitative Produkte die Nachteile der kleinbetrieblichen<br />

Strukturen zu überwinden und sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten.<br />

Mittlerweile sind auch ca. 20 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Bioflächen<br />

umgewandelt worden, nicht zuletzt hervorgerufen durch den nach wie vor anhaltenden<br />

Trend zu Bioprodukten. (Grenzüberschreitende) Kooperationen von Landwirten mit der<br />

Gastronomie und Hotellerie (z.B. die verschiedenen Genussregionen) eröffnen ein<br />

weiteres Absatz- und Betätigungsfeld. Zudem setzen auch immer mehr Betriebe auf<br />

Nebentätigkeiten, wie z.B. auf „Urlaub am Bauernhof”. Dadurch sollte bei LandwirtInnen<br />

der Abwärtstrend in der Beschäftigtennachfrage zumindest gebremst werden.<br />

Als stabil werden die Beschäftigungsaussichten <strong>für</strong> AgrarberaterInnen, die Betriebe durch<br />

ihr Know-how über Bewirtschaftungsmöglichkeiten unterstützen, und <strong>für</strong> höher<br />

qualifizierte SpezialistInnen im Segment der Beratung und Verwaltung eingeschätzt.<br />

Konstant soll auch die Nachfrage nach angelernten Hilfskräften bzw. (ausländischen)<br />

Aushilfskräften zur Abdeckung von Arbeitsspitzen (z.B. zur Erntezeit) bleiben.<br />

Da immer mehr Menschen in der Freizeit Pferdesport betreiben, scheint sich der Bedarf<br />

an PferdewirtschaftsfacharbeiterInnen günstig zu entwickeln. Auch TierpflegerInnen<br />

dürften im Beobachtungszeitraum aufgrund der ausgeprägten Tierliebe der<br />

österreichischen Bevölkerung bis 2014 gute Beschäftigungsaussichten vorfinden.<br />

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