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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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20.4.2. Qualifikationstrends<br />

Regelmäßige Weiterbildung sowie physische und psychische Belastbarkeit sind<br />

erforderlich<br />

Kontinuierliche Weiterbildung und unterschiedliche Spezialisierungen sowie Engagement<br />

und Belastbarkeit nehmen einen wichtigen Stellenwert in den <strong>Berufs</strong>profilen sozialer<br />

Berufe ein. Weil Multiproblemlagen häufiger geworden sind, sind breite, generelle<br />

Kenntnisse ebenso notwendig.<br />

KlientInnen weisen oft nicht nur eine, sondern mehrere Problemlagen<br />

(„Multiproblemlagen”) auf, z.B. Arbeitslosigkeit bzw. prekäre Beschäftigungssituation und<br />

Schulden, Suchterkrankung und Verwahrlosung. Vor diesem Hintergrund wird von vielen<br />

sozialen Berufen sehr gutes Überblickswissen und stellenweise auch zunehmend<br />

fachübergreifende Krankheitserkennung und -bewältigung verlangt.<br />

Vielfach wird an die <strong>Berufs</strong>ausübung in bestimmten Tätigkeitsbereichen eine intensive<br />

Aus- bzw. Weiterbildung als Bedingung geknüpft, so z.B. in der Psychotherapie, im<br />

Coaching (v.a. in der zielgruppenspezifischen Arbeitsvermittlung von Behinderten,<br />

Frauen, MigrantInnen) oder in der klinischen Psychologie und Gesundheitspsychologie<br />

(v.a. in Krankenanstalten und in psychologischen Praxen).<br />

Neben der Aneignung von bestimmten Methoden und Techniken muss auch <strong>das</strong> Wissen<br />

über die gesetzlichen Rahmenbedingungen permanent aktualisiert werden (z.B.<br />

Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz, Behindertengesetz, Jugendwohlfahrtsgesetz). Im<br />

Bereich der Altenbetreuung sind insbesondere Qualifikationen im geriatrischen Bereich<br />

notwendig. Dazu zählen z.B. Grundkenntnisse über chronische Erkrankungen, Umgang<br />

mit Demenz, Sterbebegleitung oder Hebe- und Lagerungstechniken.<br />

Zu den fachlichen Anforderungen kommen steigende psychische und physische<br />

Belastungen, die sich aufgrund des Personalmangels verstärken. Die KlientInnenzahlen<br />

steigen vielfach, während Personalressourcen gleich bleiben. Die Fähigkeit, seine eigenen<br />

Grenzen wahrzunehmen, stellt <strong>für</strong> alle sozialen Berufe eine zentrale Anforderung dar, um<br />

einem Burn-out vorzubeugen. Die Bereitschaft zur Supervision ist in vielen<br />

Tätigkeitsfeldern erforderlich.<br />

Außerdem sind Freundlichkeit, Kommunikationsfähigkeiten und Beratungskompetenz<br />

ebenso wie Einfühlungsvermögen wichtig. Von Bedeutung sind außerdem Kritikfähigkeit<br />

und Reflexionsbereitschaft im Team. Bezüglich der multiprofessionellen<br />

KlientInnenbetreuung nimmt darüber hinaus die Fähigkeit, sich mit anderen Professionen<br />

und Einrichtungen zu vernetzen, einen wachsenden Stellenwert ein. Oft ist es notwendig<br />

mit anderen fachlichen SpezialistInnen, z.B. mit ErgotherapeutInnen, ÄrztInnen oder<br />

dem Krankenpflegepersonal interdisziplinär zusammenzuarbeiten. Die Bedeutung des<br />

Case-Managements, d.h. der individuell abgestimmten Einzelbetreuung, steigt.<br />

Das <strong>Berufs</strong>bild von SozialarbeiterInnen wurde in den letzten Jahren zunehmend<br />

„akademisiert”. So findet die Ausbildung jetzt an Fachhochschulen statt. Neben der<br />

akademischen Ausbildung sind den jeweiligen Organisationen auch praktische<br />

Erfahrungen während des Studiums äußerst wichtig. Diese können bspw. durch<br />

ehrenamtliche Mitarbeit oder durch die Absolvierung des Zivildienstes oder eines<br />

freiwilligen Sozialdienstjahres gesammelt werden.<br />

Durch den zunehmenden Kostendruck im Sozialwesen spielen<br />

Betriebswirtschaftskenntnisse, Kosten- und Projektplanung, Qualitätsmanagement,<br />

Dokumentation und Nachvollziehbarkeit gesetzter Maßnahmen, aber auch Fundraising<br />

eine immer wichtigere Rolle. Weiterbildungen im Bereich Management oder<br />

Projektmanagement wie z.B. eine Non-Profit- oder Sozialmanagement-Ausbildung bieten<br />

Vorteile.<br />

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