AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

16.3.2. Qualifikationstrends
Professionalität gefragt
Der Trend zu höheren Ausbildungen und weiterer Professionalisierung setzt sich fort.
Branchenkontakte und facheinschlägige Praxis spielen insbesondere für journalistische
Berufe und im Verlagswesen eine besondere Rolle.
Im Multimedia-Bereich sind Kreativität, Engagement, das Wissen um technische
Entwicklungen sowie das Beherrschen der einschlägigen Software besonders wichtig. Die
Ausbildung sollte auf hohem Niveau absolviert werden und eine möglichst breite Basis
vermitteln, also neben Kenntnissen im Internet-Bereich auch Grafik-Design, Filmschnitt,
3D-Computergrafik u.Ä. beinhalten. Die Gestaltung und technische Umsetzung mobiler
Anwendungen, der Umgang mit Social Media, aber auch der Einsatz von Datenbanken
spielen eine wichtige Rolle. KundInnenorientierung, das Berücksichtigen der
wirtschaftlichen Anforderungen sowie soziale Kompetenzen werden im
Beobachtungszeitraum bis 2014 verstärkt nachgefragt werden.
Die Anforderungen von Seiten der Unternehmen an BewerberInnen sind jedoch
unterschiedlich: Zum einen werden SpezialistInnen für besondere Aufgaben gebraucht,
andererseits werden ebenso GeneralistInnen mit einem breitem Überblick gesucht, die
sich bei Bedarf rasch in ein Spezialgebiet einarbeiten können.
Im Verlagswesen und generell für alle journalistischen Berufe sind der Kontakt mit
unterschiedlichsten Menschen und neuen Ideen von zentraler Bedeutung.
Aufgeschlossenheit, Kontaktfreude, Freude am sprachlichen Ausdruck und
Recherchekenntnisse sind daher Voraussetzungen, um erfolgreich arbeiten zu können.
Ebenso wichtig sind analytische Fähigkeiten und eine kritische Haltung z.B. gegenüber
der Vielzahl der laufenden PR-Veröffentlichungen oder auch gegenüber
Rechercheergebnissen im Internet. Allgemeinbildung (auch im Sportjournalismus),
Engagement, Sorgfalt, guter Schreibstil und ein Gefühl für interessante Geschichten sind
weitere Elemente zum beruflichen Erfolg. Sicherer Umgang mit der eingesetzten
Software (z.B. Office-Anwendungen, Layout-Programme) und dem Internet (z.B.
Content-Management Systeme) wird erwartet. Der Trend zu Videoinhalten auf Internet-
Seiten wird sich weiter fortsetzen, einschlägige Kenntnisse im Bereich des Video-
Journalismus (z.B. Filmen, Schnitt) gewinnen damit an Bedeutung.
Für viele Berufe des Berufsfeldes ist aufgrund der großen Konkurrenz am Arbeitsmarkt
die Möglichkeit, über Praktika und freie Mitarbeit früh Arbeitserfahrung zu sammeln,
besonders wichtig. Insbesondere für journalistische Berufe werden die Zeiten der freien
Mitarbeit noch länger werden, Angestelltenverhältnisse werden noch schwerer zu
erlangen sein.
Vor allem für leitende Berufe des Berufsfeldes gilt, dass neben einschlägiger Berufspraxis
ein gutes Gespür für den Markt und die Interessen der LeserInnen bzw.
MedienkonsumentInnen wichtig ist.
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