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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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20.1.2. Qualifikationstrends<br />

Gefragt: Coping-Strategien, interkulturelle Kompetenzen, frühkindliche<br />

Förderung<br />

Die teilweise sehr großen Gruppen in den Betreuungseinrichtungen und häufiger<br />

Personalmangel erfordern es, die eigenen Grenzen wahrzunehmen, die Arbeit zu<br />

reflektieren sowie entsprechende Coping-Strategien (d.h. Strategien im Umgang mit<br />

Belastungen) auszuarbeiten. Wichtig sind außerdem Stressresistenz und Belastbarkeit.<br />

In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind eine gefestigte Persönlichkeitsstruktur,<br />

Engagement, Durchsetzungsvermögen und Konsequenz wichtige Anforderungen. Das<br />

<strong>Berufs</strong>feld ist von Teamarbeit geprägt, die Zusammenarbeit mit anderen <strong>Berufs</strong>gruppen<br />

sowie die Absprache und Kooperation mit den Eltern, der Jugendwohlfahrt oder der<br />

Schule sind die Regel. Bei Betreuungseinrichtungen, die von kirchlichen Organisationen<br />

getragen werden, wird meist ein entsprechender religiöser Hintergrund vorausgesetzt.<br />

Weiters werden von den Fachkräften hohe Weiterbildungs- und Reflexionsbereitschaft,<br />

Einfühlungsvermögen, Musikalität und Kreativität verlangt. Zusatzqualifikationen in<br />

psychosozialer Betreuung und geschlechtssensibler Pädagogik sind ein Vorteil.<br />

Interkulturelle Kompetenzen werden dort stärker benötigt, wo Kinder verschiedenster<br />

ethnischer Herkunft in einer Gruppe gemeinsam betreut werden. Vermehrt nachgefragt<br />

werden auch Kenntnisse in Montessori-Pädagogik. Da immer mehr Eltern (v.a. Frauen)<br />

früher in <strong>das</strong> Erwerbsleben zurückkehren möchten, steigt seit Jahren die<br />

Kinderbetreuungsquote bei den Null- bis Zweijährigen. Deshalb wird auch vermehrt eine<br />

Zusatzausbildung in Hortpädagogik benötigt.<br />

Aufgrund der Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen bzw.<br />

ihrer verstärkten Wahrnehmung in der Gesellschaft gibt es zusätzlichen<br />

Qualifikationsbedarf in der psychosozialen Betreuung. Immer wichtiger werden z.B.<br />

Kenntnisse im Umgang mit traumatisierten Kindern, mit Kindern aus Trennungsfamilien<br />

oder Kenntnisse im Umgang mit Vernachlässigung bzw. Verwahrlosung. In diesem<br />

Zusammenhang wird auch auf Sensibilität und ausgeprägte Beobachtungsgabe Wert<br />

gelegt.<br />

Von BabysitterInnen wird verstärkt ein mindestens achtstündiger Zertifikatslehrgang in<br />

Kinderbetreuung verlangt. Angeboten wird dieser z.B. bei Volkshochschulen. Wenn die<br />

BabysitterInnen eine solche Qualifikation nachweisen können, sind die<br />

Kinderbetreuungskosten steuerlich absetzbar.<br />

Durch <strong>das</strong> im Herbst <strong>2010</strong> eingeführte verpflichtende Kindergartenjahr <strong>für</strong> Fünfjährige<br />

soll eventuell vorhandenen Sprachproblemen bei den Kindern vor der Einschulung<br />

begegnet werden. Daher ist auch mit einer erhöhten Nachfrage an Zusatzqualifikationen<br />

in frühkindlicher Sprachförderung zu rechnen.<br />

Von Personen, die Leitungsfunktionen besetzen, wird neben betriebswirtschaftlichen<br />

Kenntnissen und Führungskompetenzen nicht zuletzt vor dem Hintergrund des<br />

anhaltenden Kostendrucks vor allem auch kostenbewusster Ressourceneinsatz verlangt.<br />

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