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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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21.3. <strong>Berufs</strong>feld Textilerzeugung und Textilveredelung<br />

21.3.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Deutlicher Aufschwung nach Umsatz-, Export- und Beschäftigungsrückgang<br />

Nach massiven Export- und Umsatzrückgängen im Jahr 2009 hat sich die Textilindustrie<br />

im Jahr <strong>2010</strong> wieder erholt. BranchenexpertInnen erwarten eine weitere<br />

Konjunkturbelebung <strong>für</strong> 2011. Höher qualifizierte Fachkräfte wie TextiltechnikerInnen<br />

und TextilchemikerInnen können im Prognosezeitraum bis 2014 mit guten<br />

Beschäftigungschancen rechnen.<br />

Die österreichische Textilindustrie war von der Wirtschaftskrise stark betroffen. So sind<br />

die Gesamtumsätze 2009 gegenüber dem Vorjahr um 20 % gesunken. Im ersten<br />

Halbjahr <strong>2010</strong> konnte die Textilindustrie ihren Umsatz allerdings wieder um 8 % auf 1,1<br />

Mrd. Euro steigern.<br />

Mit einer Exportquote von über 80 % gehört die Textilbranche zu den exportintensivsten<br />

Branchen Österreichs. Wichtigster Markt ist mit 77 % die EU. Exporteinbrüche von minus<br />

22 % im Jahr 2009 trafen die Branche hart. <strong>2010</strong> konnte bei den Exporten im ersten<br />

Halbjahr eine Steigerung von 7 % auf 714 Millionen Euro erzielt werden. Laut<br />

BranchenexpertInnen ist die Branche im Aufschwung, auch wenn die Umsatz- und<br />

Exportzahlen des Vorkrisenniveaus noch nicht erreicht sind. Aufgrund der<br />

zufriedenstellenden Auftragslage gehen BranchenexpertInnen davon aus, <strong>das</strong>s sich der<br />

Aufschwung im Jahr 2011 weiter fortsetzen wird.<br />

Der Anstieg der Billigimporte aus Asien, der in den vergangenen Jahren zu einem<br />

verstärkten Konkurrenzdruck in der Textilbranche geführt hat, wurde 2009 eingedämmt,<br />

da sich die Wettbewerbsbedingungen der chinesischen Textilindustrie u.a. aufgrund den<br />

stark gestiegenen Rohstoffpreisen verschlechtert haben. China wird zwar ExpertInnen<br />

der Branche zufolge nicht an Bedeutung verlieren, ein erneuter Anstieg der Importe wird<br />

derzeit aber nicht erwartet.<br />

Die hohen Lohnkosten und die relativ strengen Umweltauflagen in Österreich haben viele<br />

Unternehmen dazu veranlasst, arbeitsintensive Produktionsbereiche in Länder mit<br />

niedrigerem Lohnniveau auszulagern. Beschäftigte die heimische Textilindustrie in den<br />

1970er Jahren noch rund 70.000 Personen, waren es <strong>2010</strong> nur noch 12.400. in den<br />

Jahren 2007 und 2008 Jahren konnte der Beschäftigungsrückgang stark gebremst<br />

werden. 2009 ist die Zahl der MitarbeiterInnen jedoch nochmals deutlich zurückgegangen<br />

(minus 9,2 %). Im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> stieg die Beschäftigtenzahl aber wieder (+ 1,4<br />

%). Laut ExpertInnen des Fachverbandes Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und<br />

Lederindustrie der Wirtschaftskammer Österreich soll der Beschäftigungsstand im<br />

Beobachtungszeitraum bis 2014 stabil bleiben.<br />

Österreichische Unternehmen der Textilindustrie konnten sich durch die verstärkte<br />

Forschung und Entwicklung und die daraus resultierenden innovativen Produkte am<br />

internationalen Markt gut positionieren. In der Textilindustrie lassen sich drei große<br />

Sektoren unterscheiden: Garne, Gewebe und Veredelungsprodukte <strong>für</strong> den<br />

Bekleidungssektor, Heimtextilien sowie technische Textilien. Der Schwerpunkt hat sich<br />

deutlich hin zu Hochleistungsprodukten verschoben. So machen die technischen Textilien,<br />

die in vielen Bereichen, wie z.B. in der Medizin, Auto-, Flugzeug- und Raumfahrtindustrie<br />

sowie im Baubereich eingesetzt werden, bereits einen Anteil von 50 % am Umsatz der<br />

Textilindustrie aus. Laut BranchenexpertInnen haben technische Textilien noch großes<br />

Wachstumspotenzial. Ein Geschäftsfeld mit neuen Chancen stellen auch die sogenannten<br />

„smart textiles” dar. Diese verbinden elektronische Komponenten mit textilen Strukturen<br />

und ermöglichen somit neue Anwendungsbereiche <strong>für</strong> Textilien z. B. in den Bereichen<br />

Sicherheit und Transport.<br />

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