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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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24.1. <strong>Berufs</strong>feld Chemie und Biotechnologie<br />

24.1.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Leichter Aufwärtstrend nach Umsatzeinbrüchen<br />

Nach dem wirtschaftlich sehr schwierigen Jahr 2009 mit deutlichen<br />

Produktionswertrückgängen herrscht in der Chemiebranche vorsichtiger Optimismus.<br />

ChemikerInnen und BiotechnologInnen bieten sich gute Jobchancen.<br />

Laut der letzten Erhebung über Forschung und experimentelle Entwicklung der Statistik<br />

Austria im Jahr 2007 bot die chemische Industrie (ohne Pharmaindustrie) Österreichs im<br />

Bereich Forschung und Entwicklung zum damaligen Zeitpunkt 1.235 Arbeitsplätze (in<br />

Vollzeitäquivalenten; rund 100 Stellen mehr als 2006), rund 27 % davon wurden von<br />

Frauen besetzt. Die umsatzstärksten Sektoren sind die Bereiche der<br />

Kunststoffverarbeitung (2008: 3,7 Mrd. Euro, <strong>das</strong> entspricht einem Anteil von 26 % an<br />

der gesamten Produktion der chemischen Industrie) und der Kunststofferzeugung (2008:<br />

1,9 Mrd. Euro, entspricht 13 %). Die einschlägigen Betriebe sind v.a. in Ober- und<br />

Niederösterreich angesiedelt.<br />

Als Zulieferer <strong>für</strong> viele andere Wirtschaftzweige (z.B. Automobilindustrie) bekam die<br />

chemische Industrie die globale Krise deutlich zu spüren. Mit einem Umsatzrückgang im<br />

Jahr 2009 um 14% gingen die Zuwächse der drei Jahre zuvor verloren.<br />

Rationalisierungsmaßnahmen als Reaktion auf die gesunkene Nachfrage betrafen nicht<br />

zuletzt auch <strong>das</strong> Personal. Im Vergleich zum Jahr 2008 verzeichnete die Branche im Jahr<br />

2009 um 5 % weniger Beschäftigte. Mittlerweile erholt sich die Branche wieder – zwar<br />

verhalten, aber doch. Die Beschäftigtenzahlen haben sich stabilisiert, und es wird eine<br />

Verbesserung der Geschäftslage erwartet.<br />

Trotz der weiterhin möglichen Sparsamkeit in den Forschungs- und<br />

Entwicklungsabteilungen der Unternehmen ist aufgrund der geringen Zahl an<br />

UniversitätsabsolventInnen in diesem Bereich mit einer guten Beschäftigungssituation <strong>für</strong><br />

ChemikerInnen zu rechnen. Der <strong>Berufs</strong>einstieg im Bereich der Forschung erfolgt zumeist<br />

als wissenschaftlicheR MitarbeiterIn bzw. Research-Associate in einem befristeten<br />

Dienstverhältnis. An den Universitäten sind die Chancen <strong>für</strong> eine ForscherInnenkarriere<br />

begrenzt, da derzeit nur wenige Planstellen vorhanden sind.<br />

Die relativ junge Disziplin „Biotechnologie” wurde und wird durch Fördermaßnahmen der<br />

öffentlichen Hand gezielt unterstützt. Im Jahr 2007 waren rund 4.000 ForscherInnen in<br />

den rund 100 Unternehmen, die nach OECD-Definition dem Bereich der Biotechnologie<br />

zuzuordnen sind, tätig. Es gibt eine Vielzahl kleiner, innovativer Unternehmen und<br />

Forschungseinrichtungen, die sich zu regionalen Clustern zusammengeschlossen haben<br />

(z.B. in Wien und in der Steiermark). Österreich scheint nach Meinung von ExpertInnen<br />

ein guter Boden <strong>für</strong> die Gründung von Biotechnologie-Unternehmen zu sein. Die<br />

Investitionen in die Standortentwicklung schlagen sich auch in wissenschaftlichen und<br />

wirtschaftlichen Erfolgen nieder: So werden immer wieder Abschlüsse von – teilweise<br />

hochdotierten – Kooperationsverträgen zwischen heimischen Unternehmen und<br />

internationalen Pharmafirmen vermeldet, wodurch Forschungsgelder nach Österreich<br />

geholt werden können.<br />

Auch wenn die bisherige Erfolgsgeschichte krisenbedingt zwischenzeitlich etwas getrübt<br />

wurde, stellt die Biotechnologie national und international eine innovationsstarke und<br />

zukunftsträchtige Branche mit Beschäftigungspotenzial dar. Wie auch in anderen<br />

technisch-naturwissenschaftlichen Bereichen wird in der Biotechnologie ein<br />

Nachwuchsmangel be<strong>für</strong>chtet.<br />

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