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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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7.5. <strong>Berufs</strong>feld Papier<br />

7.5.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Geringere Nachfrage, Überkapazitäten und steigende Rohstoffpreise lassen<br />

mittelfristig Beschäftigungsrückgang erwarten<br />

Nach einem deutlichen Nachfragerückgang nach Papier- und Kartonerzeugnissen im Jahr<br />

2009 konnten <strong>2010</strong> wieder deutliche Auftragssteigerungen verzeichnet werden. Trotz<br />

dieser momentan günstigen Entwicklung ist bis zum Ende des Beobachtungszeitraums<br />

(2014) aufgrund europaweit vorhandener Überkapazitäten mit weiteren<br />

Arbeitsplatzverlusten zu rechnen.<br />

Die wirtschaftlichen Belastungen haben <strong>für</strong> die Industrieunternehmen der Branche bereits<br />

in den Jahren vor der Wirtschaftskrise (ab Herbst 2008) zugenommen: Dazu zählen u.a.<br />

die gestiegenen Energie- und Transportkosten sowie europaweit vorhandene<br />

Überkapazitäten, die zu starker Konkurrenz führen. Die Wirtschaftskrise wirkte sich im<br />

Jahr 2009 sowohl auf die heimischen Papier- und Kartonagewarenhersteller wie auch auf<br />

die Papier und Pappe verarbeitende Industrie (Produktionsrückgänge um jeweils rund 11<br />

Prozent) deutlich aus. Diese Entwicklung konnte im Jahr <strong>2010</strong> durch deutliche<br />

Produktions- und Umsatzsteigerungen wieder fast wett gemacht werden.<br />

Mittelfristig <strong>für</strong>chtet die Branche wirtschaftliche Nachteile durch den Handel mit<br />

Emissionszertifikaten und durch steigende Rohstoffkosten, da Holz durch den<br />

zunehmenden Einsatz als Brennstoff (z.B. Pellets) knapper und daher teurer wird.<br />

Innovative Erweiterungen und Adaptierungen der Produktpalette (z.B. Papier,w <strong>das</strong><br />

besonders <strong>für</strong> den Einsatz in Digitaldruckmaschinen geeignet ist), verstärkte<br />

KundInnenorientierung, energieeffizientes und ökologisch nachhaltiges Produzieren<br />

werden so <strong>für</strong> viele Unternehmen besonders wichtig.<br />

Die bereits in den letzten Jahren zu beobachtende Abnahme der Beschäftigtenzahlen wird<br />

sich im Beobachtungszeitraum bis 2014 voraussichtlich weiter fortsetzen. Die Nachfrage<br />

verlagert sich weg von angelernten MitarbeiterInnen hin zu höher qualifiziertem Personal.<br />

In den letzten Jahren fiel es den Unternehmen zunehmend schwerer, Lehrlinge zu finden,<br />

die den hohen technischen Anforderungen der Ausbildung genügen konnten.<br />

Längerfristig (bis ca. 2020) ist mit einer Abnahme des Papierverbrauchs in West- und<br />

Mitteleuropa zu rechnen, Wachstumspotenzial bieten z.B. die neuen EU-Mitgliedsländer<br />

oder die Schwellenländer in Asien (China, Indien). Produktionskapazitäten werden<br />

innerhalb Europas vermehrt in osteuropäische Länder verlegt, Investitionen in heimische<br />

Standorte haben abgenommen. China ist im Jahr 2009 zum größten Papierproduzenten<br />

der Welt aufgestiegen und hat damit erstmals die USA auf Platz zwei verdrängt.<br />

Buchbindereibetriebe stehen heute vielfach in Konkurrenz zu großen Druckereien mit<br />

eigener Endfertigung sowie zu Betrieben im benachbarten Ausland. Trotz einer<br />

voraussichtlich leicht sinkenden Zahl von Arbeitsplätzen (im Beobachtungszeitraum bis<br />

2014) haben gut ausgebildete Fachkräfte derzeit relativ gute <strong>Berufs</strong>aussichten, da es zu<br />

wenig Lehrlinge und Fachpersonal gibt.<br />

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