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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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1. Bau, Baunebengewerbe und Holz<br />

Arbeitsmarkttrends<br />

Schwache Konjunktur führt zu Beschäftigungsrückgang<br />

Im Zuge der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise kam es 2009 im <strong>Berufs</strong>bereich<br />

„Bau, Baunebengewerbe und Holz” zu einer deutlichen Eintrübung der Konjunktur. Im<br />

Jahr <strong>2010</strong> gingen infolge auslaufender Konjunkturpakete und rückläufiger öffentlicher<br />

Investitionsmaßnahmen die Produktion und auch die Beschäftigung weiter zurück.<br />

Die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise hat 2009 auch vor der Bauwirtschaft nicht<br />

Halt gemacht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Wirtschaftssektoren hielt die<br />

schwache Konjunktur im Baubereich jedoch auch <strong>2010</strong> an. Sowohl die Nachfrage nach<br />

Bauinvestitionen als auch die Wertschöpfung waren rückläufig. Zwischen Jänner und<br />

November <strong>2010</strong> lag der Produktionswert der Bauwirtschaft um 4,4 % unter dem Wert<br />

des Vorjahres 2009. Für 2011 und 2012 erwartet <strong>das</strong> Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

(WIFO) eine weiterhin stark gedämpfte Entwicklung. Zwar soll der Produktionswert<br />

wieder leicht steigen (0,3 %), die Steigerung wird jedoch nicht ausreichen, um den<br />

negativen Beschäftigungstrend zu stoppen oder gar umzukehren.<br />

Im <strong>Berufs</strong>feld „Hochbau und Bautechnik” war die Bautätigkeit nach dem Einbruch im Jahr<br />

2009 auch <strong>2010</strong> weiter rückläufig. Insbesondere der Wohnungsneubau blieb – auch im<br />

sozialen Wohnbau – deutlich hinter den Werten der Jahre 2006-2008 zurück. Dies hat in<br />

der Folge zu einer sinkenden Beschäftigungsnachfrage geführt, die<br />

ArbeitsmarktexpertInnen zufolge auch 2011 weiter rückläufig bleiben wird. Die weitere<br />

Entwicklung ist stark von politischen Entscheidungen wie Investitionen in den sozialen<br />

Wohnbau, Wohnbaubewilligungen, Förderungen und Infrastrukturinvestitionen abhängig,<br />

weshalb Prognosen derzeit sehr schwierig sind. Innerhalb des Beobachtungszeitraumes<br />

bis 2014 wird grundsätzlich wieder mit steigenden Bauproduktionswerten gerechnet,<br />

ArbeitsmarktexpertInnen sind jedoch in Bezug auf die Beschäftigungssituation skeptisch<br />

und gehen von im Vergleich zu <strong>2010</strong> stagnierenden Beschäftigungszahlen aus.<br />

Das <strong>Berufs</strong>feld „Innenausbau und Raumausstattung”, <strong>das</strong> <strong>das</strong> Baunebengewerbe<br />

umfasst, ist im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> im Vorjahresvergleich stabil geblieben. Die<br />

Auswirkungen der Konjunkturabschwächung wurden dadurch gedämpft, <strong>das</strong>s der<br />

Privatkonsum trotz Wirtschaftskrise ziemlich konstant war. Allerdings ist es gerade <strong>für</strong><br />

Kleinbetriebe, wie sie in diesem <strong>Berufs</strong>feld häufig zu finden sind, oft schwierig, im<br />

schärfer werdenden Wettbewerb zu bestehen. Das zeigt sich auch an den<br />

Beschäftigungszahlen: Insgesamt kam es <strong>2010</strong> zu einem leichten Nachfragerückgang. Im<br />

Prognosezeitraum bis 2014 rechnen ArbeitsmarktexpertInnen mit einem – im Vergleich<br />

zu <strong>2010</strong> – in etwa gleichbleibenden Personalbedarf.<br />

Die negativen Folgen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise machen sich im<br />

<strong>Berufs</strong>feld „Tiefbau und Straßenerhaltung” weiterhin deutlich bemerkbar. Der Tiefbau<br />

konnte nach dem schwachen Verlauf 2009 auch <strong>2010</strong> seiner früheren Rolle als<br />

„Konjunkturlokomotive” nicht gerecht werden. Öffentliche Investitionen, die den größten<br />

Anteil der Aufträge im Tiefbau ausmachen, wurden teils erheblich zurückgefahren. So<br />

wurde <strong>2010</strong> z.B. bei Gemeindeinvestitionen in den Ausbau des Verkehrsnetzes gespart.<br />

Andere Großprojekte, wie der Bau des Koralmtunnels oder die Errichtung des Wiener<br />

Hauptbahnhofs, werden zwar weiter betrieben, können jedoch keine Trendwende im<br />

<strong>Berufs</strong>feld einleiten. Die weitere Entwicklung im Tiefbau ist sehr stark von zukünftigen<br />

Entscheidungen über öffentliche Infrastrukturinvestitionen abhängig. Im<br />

Beobachtungszeitraum bis 2014 wird von BranchenexpertInnen eine im Vergleich zu<br />

<strong>2010</strong> stagnierende Beschäftigungssituation erwartet.<br />

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