10.12.2012 Aufrufe

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10. Hotel- und Gastgewerbe<br />

Arbeitsmarkttrends<br />

Leichter Aufwärtstrend nach Einbrüchen durch die Wirtschaftskrise<br />

Nach Nächtigungs- und Umsatzrückgängen 2009 brachte die Sommersaison <strong>2010</strong> dem<br />

heimischen Tourismus wieder steigende Gästezahlen. Aufgrund der erwarteten positiven<br />

Konjunkturentwicklung <strong>für</strong> die kommenden Jahre ist auch mit einer leichten Zunahme<br />

von Arbeitsplätzen im Hotel- und Gastgewerbe zu rechnen, gleichzeitig könnte durch die<br />

Öffnung des Arbeitsmarktes <strong>für</strong> Arbeitskräfte aus den neuen EU-Ländern auch <strong>das</strong><br />

Arbeitskräfteangebot zunehmen.<br />

Die Tourismuswirtschaft stellt <strong>für</strong> Österreich einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. Nach<br />

einem Rekordergebnis 2008 und durch die Wirtschaftskrise verursachten Einbußen 2009<br />

(124,3 Mio. Übernachtungen, minus 1,9% gegenüber 2008) konnte <strong>für</strong> die<br />

Sommersaison <strong>2010</strong> mit einem Nächtigungszuwachs von 1,3 Prozent ein gegenläufiger<br />

Trend verzeichnet werden. Die von der Krise besonders stark getroffene Stadthotellerie<br />

verzeichnete einen überdurchschnittlichen Gästeanstieg (z.B. Wien: +11 Prozent<br />

Nächtigungen). Trotz dieser positiven Entwicklung konnte jedoch keine Umsatzsteigerung<br />

erzielt werden.<br />

Deutsche Gäste sind noch vor den Inlandsgästen die größte UrlauberInnengruppe und<br />

stellten 2009 mit rund 48,9 Mio. Nächtigungen (-2,6% gegenüber 2008) immer noch<br />

39% aller Nächtigungen. Verstärkter Besuch durch Inlandsgäste konnte einen Teil des<br />

Ausfalls von ausländischen Gästen auffangen. Mittelfristig ist insbesondere der<br />

mittelosteuropäische Raum ein Zukunftsmarkt <strong>für</strong> den österreichischen Tourismus.<br />

Im Hotel- und Gastgewerbe waren 2009 im Jahresdurchschnitt rund 179.000 (- 1,3%<br />

gegenüber 2008) unselbstständig Beschäftigte tätig. Knapp zwei Drittel aller im Hotel-<br />

und Gastgewerbe Beschäftigten sind Frauen; ihr Ausbildungsniveau ist jedoch relativ<br />

niedrig, fast die Hälfte arbeitet als Hilfsarbeiterin oder angelernte Arbeitskraft. Bei den im<br />

<strong>Berufs</strong>bereich beschäftigten Männern liegt dieser Anteil nur bei ca. einem Viertel. Auffällig<br />

ist, <strong>das</strong>s viele qualifizierte Personen die Branche mit zunehmendem Alter verlassen, und<br />

zwar deutlich häufiger, als dies in anderen Berufen der Fall ist.<br />

Trotz einer relativ hohen Arbeitslosenrate im Hotel- und Gastgewerbe (Jahresdurchschnitt<br />

<strong>2010</strong>: ca. 32.040 Personen; nach einem Zuwachs der Arbeitslosenrate in der Branche<br />

von 13,2% gegenüber 2008 entspricht <strong>das</strong> einem Rückgang von 1,5% gegenüber 2009)<br />

können nicht alle offenen Stellen — insbesondere Saisonstellen — besetzt werden. Die<br />

Gründe hier<strong>für</strong> sind vielfältig: Qualifikationen, Alter, räumliche bzw. zeitliche<br />

Verfügbarkeit oder auch die Einkommenserwartung potenzieller Arbeitskräfte stimmen<br />

oft nicht mit den Anforderungen der Unternehmen überein. Die<br />

Beschäftigungsverhältnisse sind darüber hinaus nicht selten mit unattraktiven<br />

Arbeitsbedingungen (z.B. geringer Lohn, unregelmäßige Arbeitszeiten, Saisonarbeit)<br />

verbunden.<br />

Die Tendenz zu Verlusten bei Vollzeitarbeitsplätzen bei gleichzeitiger Zunahme von<br />

geringfügig Beschäftigten (Vergleichszeitraum Juli 2008 – Juli 2009) wird sich zumindest<br />

kurzfristig fortsetzen. Mit den verbesserten Konjunkturaussichten (im<br />

Beobachtungszeitraum bis 2014) ist auch wieder mit einem leichten Anstieg des<br />

Stellenangebots im Hotel- und Gastgewerbe zu rechnen. Gleichzeitig werden durch die<br />

vollständige Öffnung des Arbeitsmarktes <strong>für</strong> Personen aus den neuen EU-Mitgliedsländern<br />

ab Mai 2011 voraussichtlich zusätzliche Arbeitskräfte Beschäftigung im Hotel- und<br />

Gastgewerbe suchen. Präzise Vorhersagen zur Entwicklung des Arbeitsmarktes sind<br />

derzeit (Februar 2011) auch angesichts der noch nicht bewältigten Folgen der<br />

Wirtschaftskrise (u.A. Instabilitäten im Euro-Währungsraum, Sparmaßnahmen der<br />

öffentlichen Haushalte) schwierig.<br />

195

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!