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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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24.3. <strong>Berufs</strong>feld Naturwissenschaften und Medizin<br />

24.3.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Positive Aussichten <strong>für</strong> hoch qualifizierte NaturwissenschafterInnen<br />

Die sehr gute Beschäftigungssituation <strong>für</strong> AbsolventInnen naturwissenschaftlicher und<br />

medizinischer Studienrichtungen hat sich trotz der heiklen Wirtschaftslage nicht<br />

entscheidend verändert. In manchen Disziplinen (z.B. Physik) warnen ExpertInnen sogar<br />

vor einem Mangel an wissenschaftlichem Personal.<br />

An den österreichischen Hochschulen entfallen rund 33 % aller Arbeitsplätze, die der<br />

Forschung und Entwicklung zuzurechnen sind, auf den naturwissenschaftlichen und 23 %<br />

auf den medizinischen Bereich. Die finanziellen Mittel <strong>für</strong> die naturwissenschaftliche und<br />

die medizinische Forschung im Hochschulbereich werden zu jeweils rund 89 % von der<br />

öffentlichen Hand bereitgestellt, von Unternehmensseite stammen 4 % bzw. 6 %.<br />

Unternehmen der Pharmazeutischen Industrie bieten über 1.500 Arbeitsplätze in<br />

Forschung und Entwicklung, mehr als die Hälfte davon entfällt auf Frauen. Die<br />

Pharmabranche ist wie die Biowissenschaftsbranche weitgehend von der Krise verschont<br />

geblieben. ExpertInnen schätzen die Beschäftigungschancen in diesen beiden Bereichen<br />

dementsprechend positiv ein. Mögliche Arbeits- und Forschungsfelder sind die Onkologie,<br />

die (System-)Immunologie, die biopharmazeutische Produktion sowie die<br />

Qualitätssicherung in der Biopharmazie.<br />

EDV-Systeme unterstützen bzw. ermöglichen in unterschiedlichsten medizinischen<br />

Bereichen sowohl die Behandlung der PatientInnen als auch die Forschung (z.B.<br />

bildgebende Verfahren, Telemedizin und Prothetik). Die Medizininformatik ist ein nicht<br />

mehr weg zu denkender und zukunftsträchtiger Teilbereich in der Medizin geworden. Hier<br />

bestehen nicht nur <strong>für</strong> MedizinerInnen, GenetikerInnen, MikrobiologInnen und – in<br />

geringerem Maße – <strong>für</strong> Medizinische DokumentationsassistentInnen gute<br />

Beschäftigungsaussichten, sondern auch <strong>für</strong> MathematikerInnen und InformatikerInnen.<br />

MathematikerInnen boten sich in den letzten Jahren – nicht zuletzt auch aufgrund eines<br />

Mangels an UniversitätsabsolventInnen – auch auf anderen Gebieten großteils sehr gute<br />

berufliche Möglichkeiten. Eine wichtige Rolle als Arbeitgeber spielte dabei der gesamte<br />

Finanzbereich. Die internationale Finanzkrise hat die Beschäftigungsaussichten in diesem<br />

Segment zwar getrübt, doch besteht im Allgemeinen ein relativ konstanter Bedarf an<br />

MathematikerInnen, z.B. in der Forschung oder in der IT-Branche.<br />

Ein großes Beschäftigungspotenzial sehen ExpertInnen <strong>für</strong> AbsolventInnen technischnaturwissenschaftlicher<br />

Studienrichtungen. Aufgrund der Notwendigkeit, im technischen<br />

Bereich immer wieder neue Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen,<br />

ergeben sich beispielsweise <strong>für</strong> PhysikerInnen gute Jobmöglichkeiten. Neben der<br />

Forschung bieten die Medizintechnik, die Nanotechnologie, die Optik und die<br />

Elektrotechnik vielfältige Einsatzgebiete, wobei PhysikerInnen sowohl mit inhaltlichen als<br />

auch mit organisatorischen Aufgaben betraut werden können.<br />

Eher schwierig ist die Arbeitsmarktsituation <strong>für</strong> PhysiklaborantInnen. Oftmals werden<br />

höher qualifizierte Fachkräfte vorgezogen. Nur wenige Unternehmen sind bereit,<br />

Lehrlinge auszubilden. Im Jahr 2009 wies die Lehrlingsstatistik 49 PhysiklaborantInnen in<br />

Ausbildung auf.<br />

Weitere bedeutende Bereiche, in denen NaturwissenschafterInnen eine Beschäftigung<br />

finden können, sind die Erforschung von Biomarkern, die Genforschung sowie die Bionik<br />

und die Quantenphysik. Im Umfeld der Agrar-, Umwelt- und Lebenswissenschaften wird<br />

nach Lösungen gesucht, um die zunehmende Lebensmittelproduktion (v.a. Fleisch) mit<br />

dem Klimaschutz in Einklang zu bringen. Dass der Bedarf an AbsolventInnen<br />

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