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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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17. Reinigung und Hausbetreuung<br />

Arbeitsmarkttrends<br />

Tendenz: von der Hilfskraft zur Fachkraft<br />

Das leichte Wachstum in der Reinigungsbranche setzt sich fort, nachdem der starke<br />

Preisverfall und der Verdrängungswettbewerb eingebremst werden konnten. Es kommt<br />

aber noch immer zu einer Umverteilung der Umsätze, <strong>das</strong> heißt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Wachstum<br />

einer Firma auf Kosten einer anderen Firma geht.<br />

Durch die weiterhin anhaltende Auslagerung von Reinigungstätigkeiten an professionelle<br />

Dienstleistungsunternehmen wird die Anzahl an Arbeitsplätzen auch künftig leicht<br />

steigen, wobei ein Großteil der neuen Stellen aber vor allem Teilzeitjobs sein werden.<br />

Aufgrund der vielen Geschäfts-, Büro- und Privatgebäude werden insbesondere in der<br />

Stadt Wien die Beschäftigungsperspektiven sehr gut sein. Für Teilzeitbeschäftigte gibt es<br />

seit Beginn des Jahres 2008 eine Verbesserung, denn <strong>für</strong> Mehrstunden muss ein<br />

Zuschlag von 25 % bezahlt werden. Der Nachtzuschlag gilt zwischen 20.00 und 6.00 Uhr.<br />

Dennoch ist <strong>das</strong> Lohnniveau vergleichsweise sehr niedrig. Der Mindestlohn <strong>für</strong> den<br />

Lehrberuf Denkmal-, Fassaden und GebäudereinigerInnen liegt aktuell bei 1.280 Euro<br />

brutto monatlich.<br />

Die Betriebe versuchen durch eine möglichst breite Angebotspalette (Full Service) zu<br />

punkten. Im Portfolio finden sich z.B. Reinigung, Schädlingsbekämpfung, Gartenpflege,<br />

Sicherheitsdienste, Reparaturarbeiten oder die Erledigung von Botengängen. Andere<br />

Unternehmen spezialisieren sich, z.B. in der Industrie-, Krankenhaus- oder<br />

Verkehrsmittelreinigung, oder bieten die Objektreinigung im Rahmen eines umfassenden,<br />

lückenlosen Facility-Managements an. Immer wichtiger wird der Einsatz von<br />

umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Reinigungs- und Arbeitsmitteln. Mit<br />

ökologischen Konzepten können Unternehmen punkten.<br />

Aufgrund der hohen Fluktuation ist es relativ leicht ist, im <strong>Berufs</strong>feld Reinigung einen Job<br />

zu finden. Mit einer Höherqualifizierung, z.B. mit dem Abschluss einer Lehre in der<br />

Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung, verbessern sich die Aufstiegperspektiven<br />

sehr. Tendenziell zeichnet sich im <strong>Berufs</strong>feld auch ein Imagewandel von der Hilfsarbeit<br />

zur Facharbeit ab. Die Anzahl der Lehrabschlüsse steigt. Im Jahr 2008 haben sich bereits<br />

rund 160 Personen, davon 27,3 % Frauen und Mädchen, <strong>für</strong> diese Lehre entschieden.<br />

Personen, die über längere Zeit in diesem Bereich gearbeitet haben, können auch ohne<br />

eine traditionelle Lehre zur Lehrabschlussprüfung antreten, meist nach dem Besuch<br />

spezieller Kurse. Mit dem Ablegen der Meisterprüfung ist es möglich, selbst ein<br />

Unternehmen der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung zu gründen.<br />

Der <strong>Berufs</strong>bereich ist von einer zunehmenden Differenzierung der Tätigkeitsfelder<br />

charakterisiert. So hat sich in der Vergangenheit die Industriereinigung als neuer<br />

Schwerpunkt herauskristallisiert. Ein neues Geschäftsfeld stellt die Reinigungsberatung<br />

und -schulung dar.<br />

Im Bereich Hausbetreuung von Wohnanlagen ist in den vergangenen Jahren eine Vielzahl<br />

an neuen Dienstleistungsangeboten und Betreuungsformen entstanden. Neben der<br />

Reinigung und Wartung übernehmen die Dienstleistungsbetriebe inzwischen auch soziale<br />

Aufgaben und erfüllen damit zunehmend die Funktionen der traditionellen<br />

HausbesorgerInnen.<br />

In Privathaushalten wird der Bedarf an Haushaltshilfen steigen. Nicht selten ist <strong>das</strong><br />

Wohnen bei den ArbeitgeberInnen eine Bedingung <strong>für</strong> <strong>das</strong> Beschäftigungsverhältnis. Der<br />

Arbeitsplatz Privathaushalt wird als ein klassischer Ort der Schwarzarbeit gewertet.<br />

Insgesamt arbeiten geschätzte 500.000 Putzkräfte in zwei Millionen österreichischen<br />

Haushalten, der Großteil davon ohne arbeitsrechtlichen Schutz, unangemeldet und ohne<br />

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