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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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13.3. <strong>Berufs</strong>feld Obst-, Wein- und Gartenbau<br />

13.3.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Sicherung der Beschäftigung durch hohe Qualität<br />

Während der internationale Wettbewerb den Druck auf den heimischen „Obst-, Wein- und<br />

Gartenbau” erhöht, soll durch besonderes Augenmerk auf hohe Qualität der Konsum<br />

heimischer Lebensmittel gestärkt und damit die Beschäftigung in diesem <strong>Berufs</strong>feld<br />

gesichert werden. Insgesamt wird daher eine konstante Beschäftigungsentwicklung<br />

erwartet.<br />

Durch den verstärkten internationalen Wettbewerb infolge zunehmender<br />

Handelsliberalisierungen kam und kommt es im eher kleinbetrieblich strukturierten<br />

heimischen „Obst-, Wein- und Gartenbau” zu Änderungen der Betriebsstrukturen<br />

(weniger Betriebe, größere Anbauflächen) und zur Bildung von<br />

ErzeugerInnengemeinschaften. Im gesamten <strong>Berufs</strong>feld ist deshalb <strong>für</strong> familieneigene<br />

Arbeitskräfte weiterhin ein Beschäftigungsrückgang zu erwarten. Die Aussichten <strong>für</strong><br />

familienfremde Arbeitskräfte bleiben im Beobachtungszeitraum bis 2014 weitgehend<br />

konstant. Marketingmaßnahmen zur Stärkung des Konsums heimischer Lebensmittel<br />

sollen die Beschäftigung zusätzlich sichern (z.B. AMA-Gütesiegelwerbung, Ja!Natürlich<br />

etc.).<br />

Keine nachhaltig negativen Auswirkungen werden trotz der schlechten Erntergebnisse<br />

des Vorjahres, bedingt durch schwierige Witterungsverhältnisse, auf die<br />

Beschäftigtensituation erwartet. Zwar werden 2011 voraussichtlich Mehrkosten zum Teil<br />

an die KonsumentInnen weitergegeben, doch schätzen NahrungsmittelexpertInnen die<br />

Treue der österreichischen KundInnen zu inländischen Lebensmitteln im<br />

Betrachtungszeitraum bis 2014 höher ein als die Gefahr, die durch importierte Billigware<br />

droht.<br />

Die zunehmende Umstellung auf Unterglasproduktion in den rund 3.000 Gartenbau- und<br />

Feldgemüsebaubetrieben mit ca. 9.000 Beschäftigten ermöglicht bei einzelnen<br />

Gemüsearten (z.B. Rispentomaten) inzwischen eine fast ganzjährige Produktion. Den<br />

steigenden Energiekosten und Ausgaben <strong>für</strong> Dünge- und Pflanzenschutzmittel begegnen<br />

die heimischen Gartenbaubetriebe mit innovativen, energie- und umweltschonenden<br />

Produktionsweisen. Die Nachfrage nach qualifizierten GärtnereifacharbeiterInnen sowie<br />

nach Friedhofs- und ZiergärtnerInnen ist dadurch weniger saisonabhängig und wird<br />

innerhalb des Beobachtungszeitraums als konstant eingeschätzt.<br />

Der österreichische Weinbau ist national und international gut etabliert. Zwar fiel die<br />

Weinernte im Vorjahr aufgrund übermäßigen Regens im Vergleich zu 2008 und 2009<br />

mengenmäßig stark zurück, wertmäßig konnte aber vor allem im Export hochwertiger<br />

Flaschenweine der Verlust wettgemacht werden. Auch am nationalen Markt gab es <strong>für</strong><br />

den österreichischen Wein kaum Einbußen. WeinmarktexpertInnen zufolge ist der<br />

Konsum hochwertigerer Weine im Gegensatz zum Billigweinsektor als stabil<br />

einzuschätzen. Im Beobachtungszeitraum bis 2014 werden daher auch <strong>für</strong> Weinbau- und<br />

KellereifacharbeiterInnen gleichbleibende Beschäftigungsaussichten erwartet. Ein<br />

beträchtlicher Teil der Beschäftigten im Wein-, Obst- und Feldgemüsebau rekrutiert sich<br />

allerdings aus Saisonarbeitskräften und ErntehelferInnen, überwiegend aus<br />

osteuropäischen Ländern.<br />

Dienstleistungen, wie die Erstellung und Pflege von gärtnerischen Anlagen und<br />

Produkten, gewinnen prinzipiell immer stärker an Bedeutung. Bemerkenswert ist, <strong>das</strong>s<br />

der Trend zu einem „privaten Gartenparadies” auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

nicht eingebrochen ist. Zudem kurbeln innovative Dienste, wie z.B. ein<br />

Überwinterungsservice <strong>für</strong> Pflanzen, die Nachfrage an. Nach den guten<br />

Beschäftigungsaussichten der vergangenen Jahre dürfte die Nachfrage nach Garten- und<br />

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