10.12.2012 Aufrufe

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

20.4. <strong>Berufs</strong>feld Soziale Betreuung, Beratung und Therapie<br />

20.4.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Gute Arbeitsmarktchancen <strong>für</strong> soziale Berufe, hoher Bedarf in der<br />

Altenbetreuung<br />

In der Altenbetreuung wächst die Beschäftigung langfristig aufgrund der demografischen<br />

Entwicklung. Die Zahl der KlientInnen in sozialen (Multi-)Problemlagen nimmt ebenfalls<br />

zu. Trotz des weiterhin zunehmenden Kostendrucks ist im sozialen Bereich ein<br />

kontinuierliches Beschäftigungswachstum zu erwarten.<br />

In den nächsten Jahren wird der Anteil von alten und pflegebedürftigen Menschen an der<br />

Gesamtbevölkerung steigen. Da nicht die gesamte Pflege und Altenbetreuung innerhalb<br />

der Familie organisiert werden kann, ist hier mit verstärkter Personalnachfrage zu<br />

rechnen. Somit sind sehr gute Arbeitsmarktchancen gegeben.<br />

Durch <strong>das</strong> Hausbetreuungsgesetz wird die Pflegearbeit in privaten Haushalten geregelt.<br />

Diese umfasst haushaltsnahe und personenbezogene Aufgaben und kann entweder im<br />

Rahmen eines Angestelltenverhältnisses oder als selbstständige Tätigkeit in Form des<br />

„Gewerbes der Personenbetreuung” ausgeübt werden. Mit dem Hausbetreuungsgesetz<br />

wurde vor allem eine legale Beschäftigungsmöglichkeit <strong>für</strong> MigrantInnen geschaffen.<br />

Gleichzeitig werden jedoch über <strong>das</strong> Konstrukt der Selbstständigkeit grundlegende<br />

arbeitsrechtliche Bestimmungen (z.B. Arbeitszeitregelungen) umgangen.<br />

Nicht zuletzt Kosteneinsparungen im Sozial- und Gesundheitssektor sind mit ein Grund<br />

da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s in Zukunft der Bedarf im extramuralen Bereich zunehmen wird. Im<br />

Zusammenhang damit ist ein verstärkter Ausbau der mobilen Betreuung zu erwarten.<br />

Laut Sozialministerium werden in den nächsten zehn Jahren in der mobilen Betreuung<br />

rund 17.000 Arbeitskräfte (Vollzeit und Teilzeit) gesucht.<br />

Nach wie vor ist Pflege ohne Angehörige undenkbar. <strong>2010</strong> haben ca. 420.000 Personen in<br />

Österreich Pflegegeld bezogen. Von diesen befinden sich rund 17 % in Pflegeheimen.<br />

83 % aller PflegegeldbezieherInnen werden zu Hause gepflegt. Davon werden ca. 60 %<br />

ausschließlich von Angehörigen betreut. Die restliche Betreuung wird durch mobile oder<br />

kombinierte Betreuung abgedeckt.<br />

Der wachsende Kostendruck führt in der öffentlichen Verwaltung auch zur Verlagerung<br />

sozialer Dienstleistungen vom öffentlichen in den privaten Bereich. Immer wichtiger wird<br />

es, unter effizienten betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu haushalten<br />

(Nachvollziehbarkeit und Berichtslegung der erbrachten Dienstleistungen). Gut<br />

ausgebildete SozialmanagerInnen mit einem sozialen Basisberuf und <strong>Berufs</strong>erfahrungen<br />

sind daher gefragt. Derartige Stellen gibt es jedoch nur begrenzt.<br />

Aufgrund der steigenden Zahl von Menschen in sozialen und/oder psychischen Notlagen<br />

können auch andere Sozialberufe mit einem leichten Beschäftigungswachstum rechnen.<br />

So wird Personal <strong>für</strong> die Behindertenbetreuung, Kinder- und Jugendlichenbetreuung oder<br />

die zielgruppenspezifische Betreuung von arbeitslosen Menschen auch künftig verstärkt<br />

nachgefragt werden. Bedarf besteht auch an spezialisierten Sozial- und<br />

LebensberaterInnen, z.B. <strong>für</strong> die Schuldenberatung, Suchtberatung,<br />

MigrantInnenberatung oder die Betreuung von Menschen in existenziellen Problemlagen.<br />

Da aber die Nachfrage oftmals die vorhandenen Personalressourcen übersteigt, stellen<br />

Arbeitsüberlastung und Burn-out ein erhöhtes Risiko dar.<br />

Der <strong>Berufs</strong>einstieg gestaltet sich <strong>für</strong> einen Teil der PsychologInnen und<br />

PsychotherapeutInnen häufig schwierig, da <strong>das</strong> Arbeitskräfteangebot oftmals die<br />

Arbeitsmarktnachfrage übersteigt. Zudem werden v.a. von PsychologInnen nicht selten<br />

intensive Zusatzausbildungen verlangt.<br />

353

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!