10.12.2012 Aufrufe

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7.3. <strong>Berufs</strong>feld Fotografie<br />

7.3.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Schlechtere Aussichten durch Veränderungen in der Medienlandschaft und<br />

vermehrte Konkurrenz<br />

Die rasche technische Entwicklung der Digitalfotografie, die Wirtschaftskrise der letzten<br />

beiden Jahre und vermehrte Konkurrenz durch Bildangebote im Internet führten zu einer<br />

schlechteren Auftragslage <strong>für</strong> FotografInnen. Selbst unter der Voraussetzung einer sich<br />

fortsetzenden wirtschaftlichen Erholung muss im Beobachtungszeitraum bis 2014 mit<br />

einer weiterhin angespannten Situation und weiteren Arbeitsplatzverlusten gerechnet<br />

werden.<br />

Die Bedingungen, unter denen FotografInnen arbeiten, haben sich innerhalb weniger<br />

Jahre durch verschiedene Faktoren deutlich verändert: Die rasche Entwicklung der<br />

digitalen Fotografie bei gleichzeitig stark gesunkenen Preisen <strong>für</strong> hochwertige Kameras<br />

ermöglichen es einem breiten Publikum, einigermaßen gelungene Aufnahmen<br />

anzufertigen. Die Entwicklung des Internets hat vielen AmateurInnen über eigene Web-<br />

Sites oder Microstock-Bildagenturen die Möglichkeit eröffnet, ihre Bilder zu vertreiben.<br />

Die dabei erzielten Preise liegen im Allgemeinen deutlich unter den noch vor wenigen<br />

Jahren üblichen Honoraren. Die rasche weltweite Verfügbarkeit dieser Angebote hat die<br />

Konkurrenzsituation <strong>für</strong> professionelle FotografInnen weiter verschärft.<br />

Darüber hinaus kommt es seit einigen Jahren zu Veränderungen in der gesamten<br />

Medienlandschaft, die durch die Wirtschaftskrise (seit Herbst 2008) noch deutlich an<br />

Brisanz gewonnen haben: Verlage reduzierten Umfang und Auflagenhöhe ihrer<br />

Publikationen aufgrund fehlender Anzeigen, Werbeagenturen sahen sich mit geringeren<br />

Werbebudgets, v.a. <strong>für</strong> Print-Werbung konfrontiert. Dementsprechend verschlechterte<br />

sich die Auftragslage sowohl von PressefotografInnen als auch von WerbefotografInnen<br />

weiter.<br />

Gute Kontakte zu möglichen AuftraggeberInnen (z.B. Werbeagenturen) sind in dieser<br />

Situation von besonderem Vorteil.<br />

Der Arbeitsmarkt der FotografInnen umfasst zum einen Unternehmen, die neben der<br />

fotografischen Dienstleistung (Porträt-, Passbilder-, Hochzeits-, Produktfotografie)<br />

zumeist auch im Fotohandel tätig sind; zum anderen spezialisierte Fotostudios (z.B. <strong>für</strong><br />

Werbefotografie), freie FotografInnen und PressefotografInnen. Rund zwei Drittel der in<br />

Österreich tätigen FotografInnen sind Männer, der Frauenanteil bei den Fotografie-<br />

Lehrlingen (2009: 159 Personen) liegt dagegen zurzeit bei rund 76%. FotolaborantInnen<br />

und Fotohilfskräfte sind mit 60% mehrheitlich Frauen.<br />

Im Fotohandel haben Handelsketten heute vor allem in Ballungsgebieten eine besonders<br />

große Bedeutung. Die große Produktvielfalt und <strong>das</strong> niedrige Preisniveau machen es <strong>für</strong><br />

niedergelassene FotografInnen schwer, auf diesem Gebiet ein attraktives Angebot bereit<br />

zu halten; die Fokussierung auf den Bereich der Fotodienstleistungen wird daher weiter<br />

zunehmen.<br />

Die Arbeit von PressefotografInnen ist in Österreich im internationalen Vergleich eine<br />

eher wenig geschätzte Dienstleistung: Es gibt kaum fixe Anstellungen, eine Integration in<br />

die Redaktionen erfolgt selten, z.T. wird diese Aufgabe auch von RedakteurInnen<br />

übernommen. Um eine stärkere LeserInnenbindung zu erreichen, bemühen sich viele<br />

Medienunternehmen, ihre LeserInnen als — vielfach kostenlose — Foto-ZulieferInnen zu<br />

gewinnen. Zusammen mit der weiter zunehmenden Konzentration im Mediensektor<br />

erscheinen damit sowohl eine Verschlechterung der Auftragslage als auch sinkende<br />

Honorare <strong>für</strong> professionelle PressefotografInnen wahrscheinlich.<br />

157

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!