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AMS-Qualifikationsstrukturbericht 2010 für das ... - Berufs-Safari

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5.7. <strong>Berufs</strong>feld Medizinische Assistenzberufe<br />

5.7.1. Arbeitsmarkttrends<br />

Stabile Nachfrage nach OrdinationsgehilfInnen, hoher Anteil an ehrenamtlich<br />

Tätigen bei den SanitäterInnen<br />

Aufgrund des Beschäftigungswachstums bei ÄrztInnen und der hohen Fluktuation können<br />

OrdinationsgehilfInnen weiterhin mit einer stabilen Nachfrage rechnen. Oftmals handelt<br />

es sich jedoch um Teilzeitstellen.<br />

Der Großteil der medizinischen Assistenzberufe ist in öffentlichen<br />

Gesundheitseinrichtungen angesiedelt. Eine Ausnahme sind LaborgehilfInnen<br />

(medizinisches Labor) sowie OrdinationsgehilfInnen, die auch die größte Gruppe der<br />

Beschäftigten im <strong>Berufs</strong>feld darstellen. Sie arbeiten vorrangig bei niedergelassenen<br />

ÄrztInnen und ZahnärztInnen. Oftmals werden Arbeitskräfte gesucht, die nahezu<br />

ausschließlich Verwaltungs- und Organisationsaufgaben übernehmen. Deshalb besteht<br />

auch Konkurrenz durch AbsolventInnen kaufmännischer Ausbildungen (z.B.<br />

Handelsschule).<br />

LaborgehilfIn (medizinisches Labor) und OrdinationsgehilfIn sind typische Frauenberufe.<br />

Teilweise sind hier unattraktive Arbeitsbedingungen (geringe Aufstiegschancen, schlechte<br />

Bezahlung, unregelmäßige Arbeitszeit, Teilzeit) vorzufinden, so<strong>das</strong>s die Verweildauer in<br />

diesen Berufen oftmals nicht sehr hoch ist. Die Folge ist eine sehr hohe Fluktuation und<br />

ein hoher Ersatzbedarf.<br />

Zahlenmäßig männerdominiert sind die Berufe OperationsgehilfIn und ProsekturgehilfIn.<br />

Die Beschäftigungssituation war in den letzten Jahren in beiden Berufen auf<br />

unterschiedlichen Niveaus relativ konstant. So waren an österreichischen<br />

Krankenanstalten Ende des Jahres 2009 rund 2.400 OperationsgehilfInnen und 120<br />

ProsekturgehilfInnen beschäftigt.<br />

Ehrenamtlichkeit ist im Katastrophen- und Rettungsdienst sehr verbreitet: Mehr als ein<br />

Viertel der ÖsterreicherInnen leistet Freiwilligenarbeit in einer Organisation (Stand:<br />

2008). Aus diesem Grund sind auch die <strong>Berufs</strong>- und Verdienstmöglichkeiten als<br />

SanitäterIn (RettungssanitäterIn und darauf aufbauend NotfallsanitäterIn) nicht sehr gut.<br />

In den Jahren 2006 bis 2009 ist die Zahl der an österreichischen Krankenanstalten<br />

angestellten SanitäterInnen um rund 28 % auf 832 gesunken. Die wenigen freien<br />

Dienststellen werden meist mit Personen besetzt, die sich zuvor schon ehrenamtlich<br />

engagiert haben. In Folge der Diskussion über die Abschaffung der Wehrpflicht – und<br />

somit auch des Zivildienstes – könnte sich die Beschäftigungssituation <strong>für</strong> SanitäterInnen<br />

ändern, da diese Funktion derzeit oftmals von Zivildienern übernommen wird.<br />

Generell handelt es sich bei den Sanitätshilfsdiensten (DesinfektionsgehilfIn,<br />

LaborgehilfIn, OperationsgehilfIn, OrdinationsgehilfIn, ProsekturgehilfIn) um Berufe, von<br />

denen eine vergleichsweise geringe Ausbildungszeit verlangt wird (laut MTF-SHD-<br />

<strong>Berufs</strong>gesetz: 130 bis 210 Stunden). Es zeigt sich aber auch im <strong>Berufs</strong>bereich<br />

„Gesundheit und Medizin”, <strong>das</strong>s die Nachfrage nach weniger qualifizierten Arbeitskräften<br />

eher gering ist. Die <strong>Berufs</strong>ausübung ist zwei Jahre lang auch ohne erfolgreiche<br />

Absolvierung der Ausbildung erlaubt. Der Abschluss der Ausbildung muss erst nach dieser<br />

Zeit nachgewiesen werden.<br />

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