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interpretatio latina - Notes du mont Royal

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6gG A P P EN D I X.<br />

konnte nnr ein lilliputischer Geist verlangen. Aber die Kommata, in welche ein<br />

"pindarisches Kolon zerfdllt, sind so grofs, dafs, die wandelbaren Abschnitte <strong>du</strong>rch<br />

"Vereinzelung der Verse bemerkt zu sehn, auch ein Verskundiger wiinschen darf.<br />

"wer ein ganzes Komma in einer Zeile fortlaufen liefse, der miede scheinbar die<br />

"wortbrechungen; »o, wie wenn einer, dem gebrochenen facunjde nepos oder<br />

'u xorius und ve|nale eusweichend, die ganze saitische Strofe unabgesetnt im brei-<br />

"testen Folio ausbreitete. Wer dagegen Findars lange Komroata <strong>du</strong>rch veranderliche<br />

"Abschnitte zu zerlegen sich bequerot, der meidet nicht nur, sondern tilgt wirklich<br />

"die lastigen, sowohl Sinn als Verhalt atorenden Wortbrechungen der Grammatiker.<br />

"Die wenigea nachbleibenden werden ahnlich seyn jenen kunstmafsigen Ausnahmen<br />

'j»ei Horaz, prodiga per | lucidior vitro, oder, purpura vejnale, nec auro: wo zwei<br />

' Verstheile oder zwei verwandte Verse zusammenwachsen, nicht ohne rhythmische<br />

"Kraft die der DeuUche lebendiger in der eigenen Sprache wahrnimmt, z. B. Sasae<br />

"der a'lt|ruhmlichen Hansaburg! oder im Doppelverse: Anders nut dich, Grofse-<br />

!!ster! Engeln selbst Viel|namiger! nennend.<br />

,Leicht genug, meinen wir, ist die Aufldsung des Knotens; sie zu finden war<br />

nicht sehr leicht. Man mufste die ganze rhythmische Kunst, vom Hexameter bis<br />

"zu den Hohen der Lyrik, wo das pindarische Eidos bliiht, <strong>du</strong>rchforschen und <strong>du</strong>rch-<br />

!!empnnden; kalte Beobachtung mufste sich erwarmen zu innigem Gefiihle des Natiirfichen,<br />

des Nothwendigen. Nie ware der Bau des erhabenen Eidos mir klar ge-<br />

"worden ohne die lehrreichen und begeisternden Gesprache mit Schuh, der des<br />

"Rhythmus in Musik und Tanz, unter wenigen, Meister war, und den Tanzrhythmut<br />

"fiir die Seele der Musik erkannte. Ihm danken wir auch des Hexameters Vortrag<br />

"im Mafsder ernsthaften Polonoise, welche je drei gerade Takte zusammenfafst<br />

^(Zeitm. S. i§i — a.):<br />

j j ; J ; ; j J I J J J ; ; J J<br />

Ar-ma vi-rumque ca-no, Tre iae qui primus ab o - ris —<br />

j J J ; J J J J | J J | J J J J<br />

Non rastros pa - ti - e - tur hu • mus, non vi - ne - a fal - cem.<br />

„Durch Sckuh angeregt priifte der grofse Rhythmiker Fasch fiir sich selbst von neu-<br />

„em, und bestatigte. Vorher hatte Fr. Nicolai, auch er ein Musikforscher, nach TJn-<br />

„terre<strong>du</strong>ngen mit alteren Tonkiinstlern, worunter der Dichter Zacharid war, dem<br />

„Hexameter das namliche Mafs bestimmt.<br />

„Etwa um den Anfang der neunziger Jahre kam ich zu der Ansicht, dafs ein<br />

„Pindarischer Chor als «n* gro/se rhythmische Pcriode, theilhar in Kola und Kommata,<br />

„zu betrachten sei; und mancher Freund und Besuchende mit mir freuete sich der<br />

„neuen aus grammatischer Wildnifs aufstrebenden Anordnung. Als der Graf Stolberg<br />

„im Jahr 1793 seine Reisebeschreibung fiir den Druck ausarbeitete, war dieser StofF<br />

„unserer Gesprache so gewohnlich, dafs er ihn (III. S. 130 — 1.) wie Gemeingut gab,<br />

„und selbst den KunsUusdruck, grofse rhythmische Veriode, gefallig aufnahm. Im<br />

„Jahr lfloe ward das Wesentliche der neuen Ansicht, in der Zeitmessung S. 242-—3.<br />

„den Mitforschenden vorgelegt, kurz und einfach.<br />

„Aber was liegt an diesem Wann und Woher? Nichts geringeres, als der gute<br />

„Name des Mannes, der das Gefundeae in der Zeitmessung fur eigen ausgab.

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