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interpretatio latina - Notes du mont Royal

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APPENDIX. C97<br />

„Herr Ahlwardt nimmt die Entdeckung als die seinige in Ansprach. Er habe ein<br />

„Jahr vor der Zeitmessung, in detn „beriihmten" Frogramm von Ostern ifloj, iiber die<br />

„gebrocbenen Verse ,,sicblustig gemacht", und die £rechungen alle <strong>du</strong>rchaus verworfen;<br />

„auf sein Programm habe die Zeilmessung hingewiesen, und den'Entdecker aufgefodertzu<br />

„weiterer Ausjfiihrung. Dies behauptete er iflio im Jen. Int. Bl. 51, und nachdrucklicher<br />

„iQ2i im Liter. Convers.Bl. N. 134.<br />

„Wahr ist: A. verwarf dort alle Worthrechungen bei Pindar and allen Lyrikern.<br />

„Nurdas Mittel sie wegzuschaffen hielt er zuruck; uachstens wollte er es bekanntmachen.<br />

Die Zeitmessung dagegen sprach ihr eigenes, nicht so heroisches Miltcl aus,<br />

»» namlich dafa einCborreigenPindars, als grofse rhythmische Periode, inKolaund verander-<br />

,liche Komniata getheilt, wenige und untadclhafte Wortbrechungen behalte, gleich denea<br />

>v<br />

„in den Oden Harazens und der Aeolier. Dies Mittel gegen stdrende Wortbrechungen,<br />

„kunstverstandige Anordnung der grofsen rhythmischen Periode, dies, dies warder eigentli-<br />

„che Fund, deretwas mebr als mechanischesSilbenzahlen erfoderte. SchonimJahr 1793,<br />

„eh A. mit dem Finder in Beriihrung karo, hatte der Graf Stolberg das Kunstwort, grofse<br />

„rhythmischeFeriode,imGeAprach aufgefafst. In derZeitmessang zuerstward derSinn des<br />

„Kunstwortes bestimmt, und alsMittel gegen unzulassige Wortbrechungen vorgeschlagen.<br />

„Dem Yorschlage ward zugefugt: „Eine genauere Erorterung hoffen wir von AhU-<br />

„wardt." Dies bezog sich auf das voriaute Frogramm, und A. begriff das schonende Wort<br />

„sehr wohl. Es hiefs verdolmetscht: Du zur Unzeit lustiger Freund hast das anvertrau-<br />

„ete Mittel gegen gesezwidrige Wortbrechungen misverstanden und iiber Gebuhr ausge-<br />

„dehnt. Vernimm es noch einmal Schwarz auf Weifs. Wir hoffen nun, <strong>du</strong> werdest es<br />

„uicht als Universalmittel mifsbrauchen, sondern die Falle der Anwendbarkeit bestim-<br />

„men <strong>du</strong>roh genauere Erorterung. •<br />

„Hatte A. die entlehnte Idee, die er ausfuhren zu wollen anitiindigte, in der ThaC<br />

„ausgefiihrt; gern liefse man ihm ctillschweigend die kleine Ehre der Erfin<strong>du</strong>ng. Aber<br />

„nicht uur das Entlehnte verunstalten, sondern den Eigner selbst der Entwen<strong>du</strong>ng besohul-<br />

„digen, ja ihn als Doppehen, als Heimtiickischen behandeln: wie konnta derMannsich<br />

„so weit vergehn an einem, dem er keine Beleidigung vorwerfen kann ? den er, noch im<br />

„lezten Briefe von igitf, als seinen „Wohlthater und Freund", mit innigster Liebe, mit<br />

„unausloschlicher Dankbarkeit, zu verehren bekennt?<br />

„Gegen den nun, weil er die Rolle des Entwenders ablehnt, ruft der dankbare Ver-<br />

„ehrer alle Furien der Rachiucht auf, und schliefst sich an dessen ergrimmten Feind, den<br />

„giftigen Sachwalter einer geheim wirkenden Macht.<br />

„Was denn so slraQiches toll der Verehrte gethan haben? Er hat im Jahr 1808 oder 9,<br />

„al» Boeckh iiber Pindars Versmafse schrieb, einem Hausfreund, der mit A. ein Geschaft<br />

„hatte, auf die Frage om Auftrage gesagt: Grufs und Ermahnnng, sein als nahe verspro-<br />

,,chenes Werk zu beschleunigen, bevor die krause Materie noch krauser wird. H ierauf,<br />

„nachdem Boeci/iVAufsaz erschienen war, hat VofsderSohn auf einen herabsezendenBrief<br />

„AhlwardCs geantwortet, es sei eine geistreiche Schrift, die mancheu Nachsprecher zum<br />

„Nachdenken erwecken konne. Als im Jahr 1Q10 der unbesonnene A. die Entdeckung<br />

„der VossischenLehre sich zugeeiguet, haben Vater und Sohn gesagt, lange vor dem rucht-<br />

„baren Frogramm sei jene Lehre, aber rein von Uebertreibung, in Eutin gelehrt worden,<br />

,,und demFrogrammschreiber im Gesprach miteetheilt.<br />

„Diese abwehrende Aussage machte Boeckh 1814 in seinemFindar bekannt. Erstim<br />

„Jahr 1Q16 den 12. Marz schrieb A. an V-ofs einen sehr langen rechtenden und drohenden<br />

„Brief, mit der heftigen Betheurung: „Beschworen woll' er mit tauaend Eiden, dafs V.<br />

voi» II. t. II. * 88' '

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