USTAWA O RZÄDZIE (REGIMENTSNOTTEL) PRUS KSIÄÅ»ÄCYCH ...
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ZUSAMMENFASSUNG<br />
DIE <strong>REGIMENTSNOTTEL</strong> (VERFASSUNGSGESETZ)<br />
VON HERZOGLICH-PREUSSEN AUS DEM JAHRE 1542<br />
EIN STUDIUM AUS DER GESCHICHTE DER SOZIALEN UND<br />
POLITISCHEN WANDLUNGEN IN PREUSSISCHEN LEHNSSTAAT<br />
EINFÜHRUNG<br />
Die Regimentsnottel aus dem Jahre 1542 hatte eine weitgehende Bedeutung für<br />
die innere Geschichte von Herzöglich-Preussen im 16. Jahrhundert. Diese Tatsache<br />
wird von der gesamten bisherigen Literatur unterstrichen; trotzdem hat dieses nach<br />
der Akte vom Jahre 1525 für die inneren Verhältnisse Preussens wichtigste Gesetz<br />
noch keine monographische Bearbeitung erfahren. Die Regimentsnottel vom Jahre<br />
1542 und ihre Fortsetzung: die Rezesse vom Jahre 1566 bilden jedoch die grossen<br />
Privilegien des Adels in Herzöglich-Preussen. Die Erforschung der Entstehung und<br />
die Analyse der Regimentsnottel bildet einen Schlüssel zur Erkenntnis der inneren<br />
Struktur des sozialen Organismus von Herzöglich-Preussen und zur Feststellung des<br />
Entwicklungsstadiums des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens dieses<br />
Landes.<br />
Die Quellengrundlage der vorliegenden Arbeit bilden die in dem Wojewodschaftsarchiv<br />
in Olsztyn (Allenstein) aufbewahrten Rezesse, die eine wahre Grube<br />
von Informationen über das ständische Leben in Herzöglich-Preussen im 16. Jahrhundert<br />
darstellen. Es ist darin, nebst ausführlicher Protokolle der Ständesitzungen,<br />
auf denen die Regimentsnottel diskutiert und beschlossen wurde, auch fast die<br />
gesamte Korrespondenz zu dieser Frage enthalten. Der Wert der Rezesse lässt sich<br />
mit anderen Quellengattungen nicht vergleichen. Die Quellengrundlage wurde einigermassen<br />
durch Untersuchungen in allen polnischen Archivenund Handschriftenabteilungen<br />
der Bibliotheken erweitert, wo immer nur eine Chance sich bot, irgend<br />
etwas zu dieser Frage zu finden. Es wurden auch Nachfragen im Staatlichen Archivlager<br />
in Göttingen durchgeführt, wo eine Urkunde gefunden wurde. Bei dieser<br />
Gelegenheit hat es sich herausgestellt, dass es in Göttingen die Originalurkunde der<br />
Regimentsnottel, sowie das Testament des Herzogs Albrecht aus dem Jahre 1541<br />
nicht gibt und, dass der Artikel von H. Freiwald, der sich auf den ersten Teil der<br />
Regimentsnottel bezieht, auf Grund der Rezesse bearbeitet wurde, die — wie es aus<br />
dem Inhalt des genannten Artikels hervorgeht — zweifelsohne die mit unseren<br />
Rezessen identischen Kopien bilden.<br />
Die Hauptthese bisheriger Studien lässt sich auf die Behauptung zurückführen,<br />
dass die Regimentsnottel eine Frucht des siegreichen politischen Kampfes der<br />
Stände und insbesondere des Adels mit dem Herzog Albrecht war. Die Aufgabe des<br />
Verfassers schien, diese Behauptung entweder zu unterbauen, oder zu widerlegen<br />
und in dieser Fassung war die Aufgabestellung selbstverständlich zu klein. Es sollten<br />
doch die Gründe des Sieges des Adels festgestellt werden und in der politischen<br />
Lage, diese wiederum in der ökonomisch-sozialen Sphäre zu placieren.<br />
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