ProfNet PlagiatService -Prüfbericht-
ProfNet PlagiatService -Prüfbericht-
ProfNet PlagiatService -Prüfbericht-
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Textstelle (Prüfdokument) S. 182<br />
Brandt in seinen Erinnerungen: "Ich lernte erst später, welches das eigentliche<br />
Versäumnis beim Übergang vom Kaiserreich zur Republik war, nämlich: daß<br />
die neue Demokratie nicht fester verankert wurde, politisch und sozial. Es wäre<br />
darauf angekommen, endlich die steckengebliebene bürgerliche Revolution<br />
nachzuholen. Der Novemberumsturz 1918 mündete in eine moderne<br />
Verfassung, aber die alten Mächte überlebten und gediehen: in der hohen<br />
Bürokratie und Justiz, in der militärischen Führung, an den Universitäten. Bei<br />
Leber las man das 1923 so: " Schule, Verwaltung, Polizei - alles andere, nur<br />
nicht republikanisch." Großgrundbesitzer und "Schlotbarone" stützten die<br />
nationalistische Rechte und halfen mit, daß ein Geistesverbogener mit seinem<br />
Kumpanen die Macht an sich reißen konnte - ein moralisches Ungeheuer, das<br />
sich durch einen "genialen" Verzicht auf alle Humanität tatsächlich vom Rest<br />
der Menschheit unterschied. Die wirtschaftlichen und sozialen Erschütterungen<br />
die das Volk zweimal im Laufe eines Jahrzehnts in bittere Not stürzten, haben<br />
die demokratische Aufgabe fast unmöglich gemacht. Die Kurzsichtigkeit der<br />
Siegermächte - einiger mehr als anderer - verweigerte den Demokraten<br />
Zugeständnisse, die Hitler kurz danach ohne Schwierigkeiten einstrich." Die<br />
politische Frage, ob eine Republik wehrhaft sein muss und wie diese<br />
Wehrhaftigkeit organisiert und kontrolliert werden muss, wird von der<br />
Sozialdemokratie in der Regierungsverantwortung nach dem Ersten Weltkrieg<br />
nicht ausreichend aufgegriffen - weder in der neuen Verfassung der<br />
Demokratie noch in Gesetzen und Parlamentsdebatten. Aber in den<br />
Programmen seit Gründung der Partei werden regelmäßig nach revolutionärem<br />
Vorbild das allgemeine, geheime Wahlrecht und ein Volksheer gefordert. Leber<br />
nimmt an anderer Stelle ausdrücklich Bezug auf das Erfurter Programm. In<br />
Todesursachen' schreibt Leber: " So war im Jahre 1918 für die<br />
sozialdemokratische Partei und damit für die deutsche Arbeiterbewegung<br />
überhaupt nicht das Erfurter Programm das entscheidende, sondern die damals<br />
vorhandene Parteimaschine ..."<br />
Textstelle (Originalquellen)<br />
das eigentliche Versäumnis beim Übergang vom Kaiserreich zur Republik war,<br />
nämlich: daß die neue Demokratie nicht fester verankert wurde, politisch und<br />
sozial. Es wäre darauf angekommen,<br />
nach seiner demokratischen Vorstellung das, was er schon in seinen<br />
Äußerungen zur Flaggenfrage oder zur politischen Einstellung von Lehrern<br />
dargelegt hat. 226 Dies resümiert Willy Brandt: " Ich lernte erst später, welches<br />
das eigentliche Versäumnis beim Übergang vom Kaiserreich zur Republik war,<br />
nämlich: daß die neue Demokratie nicht fester verankert wurde, politisch und<br />
sozial. Es wäre darauf angekommen, endlich die steckengebliebene bürgerliche<br />
Revolution nachzuholen. Der Novemberumsturz 1918 mündete in eine moderne<br />
Verfassung, aber die alten Mächte überlebten und gediehen: in der hohen<br />
Bürokratie und Justiz, in der militärischen Führung, an den Universitäten. Bei<br />
Leber las man das 1923 so: 'Schule, Verwaltung, Polizei - alles andere, nur<br />
nicht republikanisch.' Großgrundbesitzer und 'Schlotbarone' stützten die<br />
nationalistische Rechte und halfen mit, daß ein Geistesverbogener mit seinem<br />
Kumpanen die Macht an sich reißen konnte - ein moralisches Ungeheuer, das<br />
sich durch einen 'genialen' Verzicht auf alle Humanität tatsächlich vom Rest<br />
der Menschheit unterschied. Die wirtschaftlichen und sozialen Erschütterungen<br />
die das Volk zweimal im Laufe eines Jahrzehnts in bittere Not stürzten, haben<br />
die demokratische Aufgabe fast unmöglich gemacht. Die Kurzsichtigkeit der<br />
Siegermächte - einiger mehr als anderer - verweigerte den Demokraten<br />
Zugeständnisse, die Hitler kurz danach ohne Schwierigkeiten einstrich." 227<br />
Die<br />
politische Frage, ob eine Republik wehrhaft sein muss und wie diese<br />
Wehrhaftigkeit organisiert und kontrolliert werden muss, wird von der<br />
Sozialdemokratie in der Regierungsverantwortung nach dem Ersten Weltkrieg<br />
nicht ausreichend aufgegriffen - weder in der neuen Verfassung der<br />
Demokratie noch in Gesetzen und Parlamentsdebatten. In den Programmen seit<br />
Gründung der Partei werden regelmäßig nach revolutionärem Vorbild das<br />
allgemeine, geheime Wahlrecht und ein Volksheer gefordert. Leber nimmt an<br />
anderer Stelle ausdrücklich Bezug auf das Erfurter Programm. In '<br />
Todesursachen' schreibt Leber: "So war im Jahre 1918 für die<br />
sozialdemokratische Partei und damit für die deutsche Arbeiterbewegung<br />
1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 116<br />
1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 117<br />
<strong>PlagiatService</strong><br />
<strong>Prüfbericht</strong><br />
38442<br />
29.01.2014<br />
124<br />
<strong>ProfNet</strong><br />
Institut für Internet-Marketing<br />
59% Einzelplagiatswahrscheinlichkeit