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Textstelle (Prüfdokument) S. 239<br />
völlig machtlos, materiell völlig waffenund wehrlos, ideell auf müdeste Abwehr<br />
beschränkt.". So habe sich die ideelle Zwiespältigkeit auch innerhalb der<br />
Sozialdemokratie gerächt, die noch mit den Gedanken in der Vorkriegszeit<br />
gewesen sei, den 4. August schamhaft übergangen habe und mit dem 9.<br />
November noch nicht so recht ins Reine gekommen sei. " Was blieb den<br />
ratlosen Machthabern anderes übrig, als den eigenen Schutz ein/ gen Generälen<br />
anzuvertrauen, die mit Truppenresten noch so etwas wie Macht darstellten? Daß<br />
die Generäle der Revolution und der neuen Herrschaft tief ablehnend<br />
gegenüberstanden, wußte in Deutschland jedermann. Aber was sollte diese<br />
Regierung machen? Sie mußte dieses Bündnis schließen. Es blieb ihr bei ihrer<br />
Einstellung keine andere Wahl. Man weiß, wie sehr diese widernatürliche<br />
Allianz die innere Stimmung der Arbeiter zermürbte und wie durch sie das<br />
Schicksal der Republik bestimmt und die politische Rolle der Reichswehr<br />
eingeleitet wurde." Wie sehr Julius Leber die Frage der Demokratie und der<br />
Armee verinnerlicht hat, könnte sein Brief aus der Haft an seine Frau zeigen.<br />
Im Brief vom 24.8.1933 aus dem Lübecker Untersuchungsgefängnis stellt<br />
Leber fest, der nun ebenfalls inhaftierte Otto Passarge scheine sich eingewöhnt<br />
zu haben, denn nach den Morgenspaziergängen zu urteilen sei er ganz guter<br />
Dinge. " Übrigens habe ich an einem dieser Tage eine sehr interessante<br />
Feststellung gemacht: In der gleichen Spaziertour nebeneinander in den drei<br />
Ausläufen spazierten drei Ritter des Eisernen Kreuzes I. K.: Passarge, Oldorf<br />
und ich! Eine immerhin nicht uninteressante Feststellung - gerade aus gewissen<br />
Umständen unserer Zeit" Zu den Fragen des Ungehorsams im Widerstand und<br />
der Beurteilung, die vor allem im Nachkriegsdeutschland weit auseinandergeht,<br />
schreibt Willy Brandt unter der Überschrift ,Vom Erbe des deutschen<br />
Widerstands' in der Dokumentation der Gedenkveranstaltung Julius Leber in<br />
der Berliner Gethsemanekirche am 15.<br />
Textstelle (Originalquellen)<br />
eingeleitet werden, "völlig machtlos, materiell völlig waffen- und wehrlos,<br />
ideell auf müdeste Abwehr beschränkt". 382<br />
So habe sich die ideelle<br />
Zwiespältigkeit auch innerhalb der Sozialdemokratie gerächt, die noch mit den<br />
Gedanken in der Vorkriegszeit gewesen sei, den 4. August schamhaft<br />
übergangen habe und mit dem 9. November noch nicht so recht ins Reine<br />
gekommen sei. "Was blieb den ratlosen Machthabern anderes übrig, als den<br />
eigenen Schutz einigen Generälen anzuvertrauen, die mit Truppenresten noch<br />
so etwas wie Macht darstellten? Daß die Generäle der Revolution und der<br />
neuen Herrschaft tief ablehnend gegenüberstanden, wußte in Deutschland<br />
jedermann. Aber was sollte diese Regierung machen? Sie mußte dieses<br />
Bündnis schließen. Es blieb ihr bei ihrer Einstellung keine andere Wahl. Man<br />
weiß, wie sehr diese widernatürliche Allianz die innere Stimmung der Arbeiter<br />
zermürbte und wie durch sie das Schicksal der Republik bestimmt und die<br />
politische Rolle der Reichswehr eingeleitet wurde." 383<br />
Wie sehr Leber noch die<br />
Frage der Demokratie und der Armee verinnerlicht haben mag, könnte sein<br />
Brief aus der Haft an seine Frau zeigen. Im Brief vom 24.8.1933 aus dem<br />
Lübecker Untersuchungsgefängnis stellt Leber fest, Otto Passarge scheine sich<br />
eingewöhnt zu haben, denn nach den Morgenspaziergängen zu urteilen sei er<br />
ganz guter Dinge. "Übrigens habe ich an einem dieser Tage eine sehr<br />
interessante Feststellung gemacht: In der gleichen Spaziertour nebeneinander<br />
in den drei Ausläufen spazierten drei Ritter des Eisernen Kreuzes I. K.:<br />
Passarge, Oldorf und ich! Eine immerhin nicht uninteressante Feststellung -<br />
gerade aus gewissen Umständen unserer Zeit." 384<br />
Zu den Fragen des<br />
Ungehorsams im Widerstand und der Beurteilung, die vor allem im<br />
Nachkriegsdeutschland weit auseinandergeht, schreibt Willy Brandt: " Die<br />
überkommenen Kategorien von Pflicht und Gehorsam hinter sich zu lassen -<br />
das musste, wie die Dinge lagen, die Haltung einer besonders mutigen<br />
Avantgarde bleiben. Und<br />
Gedenkveranstaltung Julius Leber. Berlin, Gethsemanekirche. 15. November<br />
1991. Friedrich Ebert Stiftung (Hrsg.). Bonn 1992, S.37. 64 109 109 Foto mit<br />
obiger Unterschrift auf der Rückseite, Bild: Hö. 9/46/ 35. Nachlass Katharina<br />
Christiansen. 110 110 Willy Brandt: Vom Erbe des deutschen Widerstands, in:<br />
1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 175<br />
1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 176<br />
1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 380<br />
<strong>PlagiatService</strong><br />
<strong>Prüfbericht</strong><br />
38442<br />
29.01.2014<br />
190<br />
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Institut für Internet-Marketing<br />
28% Einzelplagiatswahrscheinlichkeit