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Textstelle (Prüfdokument) S. 194
Diese Tradition möchte Julius Leber den jungen Soldaten und Offizieren
vermitteln. Er möchte, wie damals Scharnhorst, für den zusammengebrochenen
monarchistischen Staat den neuen Stand einbeziehen. Er möchte, dass der neue
Staat, die Staatsmacht, die Armee " an den neuen, an den Vierten Stand"
appelliert, um neue Grundlagen für den Staat und für seine Macht zu schaffen.
72 Dann, so versichert er, werde, wo und wann immer dem jungen Staat Gefahr
drohe, die Reichswehr " stark sein, wenn sie hinter sich die deutsche
Arbeiterklasse hat, und sie wird nichts sein, wenn auf ihrer Seite nicht die
Sympathie der arbeitenden Bevölkerung steht." In seiner schon zitierten Rede
für den Festakt "50 Jahre Bundeswehr - 50 Jahre Offizierausbildung" am 19.
Oktober 2005 an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg erinnert der
Sozialdemokrat Dr. Peter Struck als verantwortlicher Minister an die ersten
preußischen Heeresreformer und daran, dass sich auf der Grundlage der
Inneren Führung in den vergangenen 50 Jahren auch die Offizierausbildung in
der Bundeswehr vollzogen habe. Der Offizier in der Bundeswehr trage die
Verantwortung für seine Untergebenen und sei, zugleich Führer, Ausbilder und
Erzieher, für das Wohlergehen der ihm anvertrauten Menschen verantwortlich.
Nur
67 Rede Schöpflin im Reichstag 88. Sitzung. Freitag den 18. März 1921. S. 3216. in:
Reichstagsprotokolle. Hans Trossmann: Reichstag und Bundestag - Organisation und
Arbeitsweise, in: Der Reichstag. Aufsätze, Protokolle und Darstellungen zur Geschichte der
parlamentarischen Vertretung des deutschen Volkes 1871-1933. Deutscher Bundestag (Hrsg.)
Bonn 1963. M vgl. Beck, Julius Leber, Kap. V, Anm. 11. Die erwähnten Publikationen sind
im Literaturverzeichnis aufgeführt, werden jedoch nicht für das vorliegende Buch verwendet.
s. a. Bracher, Karl Dietrich, Matthias, Erich, Meier-Welcker, Hans (Hrsg.): Die Anfänge der
Ära Seeckt. Militär und Innenpolitik 1920-1922. Quellen zur Geschichte des
Parlamentarismus und der politischen Parteien, bearbeitet von Heinz Hürten, Düsseldorf 1979.
Zur historische ......
69 zitiert aus: Protokoll Sozialdemokratischer Parteitag Magdeburg 1929 vom 26. bis 31. Mai
1929 in der Stadthalle. J.H.W. Dietz Nachfolger Berlin 1929. Online-Edition der Bibliothek
der FES, S. 126.
70 Leber, Reichstag. 46. Sitzung. Donnerstag den 19. März 1931. S. 1730. in:
Reichstagsprotokolle. Siehe hierzu: Messerschmidt, Manfred (1981): Das Verhältnis von
Wehrmacht und NS-Staat und die Frage der Traditionsbildung, in: Aus Politik und
Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament. B17/81. 25. April 1981, S. 11: Die
Richtlinien für die Ausbildung im Heere von 1931 "Leitgedanken - Staat und Wehrmacht"
können, wie andere Äußerungen zu Reichwehrideologien als Dienst für einen abstrakten
deutschen Machtstaat, der über den Parteien, hier insbesondere über dem beklagten
Pluralismus der Weimarer Republik, schwebend gedacht werden. 190
Textstelle (Originalquellen)
aber hat diese Reaktion den Idealismus und das Sehnen des deutschen Volkes
zu beseitigen vermocht. Die Ideale des deutschen Volkes blieben, blieben über
die ganzen schweren Kämpfe ..." 258
Diese Tradition möchte Leber den jungen
Soldaten und Offizieren vermitteln. Er möchte, wie damals Scharnhorst, für den
zusammengebrochenen monarchistischen Staat den neuen Stand einbeziehen.
Er möchte, dass der neue Staat, die Staatsmacht, die Armee "an den neuen, an
den Vierten Stand' appelliert, um neue Grundlagen für den Staat und für seine
Macht zu schaffen. Dann, so versichert er, werde, wo und wann immer dem
jungen Staat Gefahr drohe, die Reichswehr "stark sein, wenn sie hinter sich die
deutsche Arbeiterklasse hat, und sie wird nichts sein, wenn auf ihrer Seite nicht
die Sympathie der arbeitenden Bevölkerung steht." 259 3.1.2 Die Wehrfrage in
Reichstag und Partei "Diese Spannung zwischen der Wehrmacht der Republik
auf der einen, der Arbeiterschaft auf der andern Seite, ist ein gewaltiger
dem Lissabon-Urteil, 08.-09.04.2010, Hamburg Die erste von zwei
Sektionstagungen des Jahres 2010 widmete sich dem so genannten Lissabon-
Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) vom 30. Juni 2009. Sie fand
an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg statt und ist inhaltlich von
Roland Lhotta und Jörn Ketelhut vorbereitet worden. Im Mittelpunkt stand die
Auseinandersetzung mit den Folgen des Verfassungsgerichtsurteils sowohl für
die
1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 131
21 DVPW Rundbrief Nr. 143 / Herbst 2010, 2010, S. 2010
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38442
29.01.2014
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