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Textstelle (Prüfdokument) S. 55<br />
Julius Leber später im April 1921 zur Reparationsfrage über die Auflagen aus<br />
dem Versailler Vertrag bezüglich der östlichen Reichsgebiete: "... Der 1. Mai,<br />
der erste Zahlungstermin des Versailler Vertrages, rückt näher und näher, ... Der<br />
französische Chauvinismus schlägt von Tag Tag eine lautere Tonart an;...<br />
Briand trägt dieser Stimmung Rechnung, ...; jetzt droht er schon ganz offen mit<br />
seinem Gendarm Foch, der seit langem die lächerlichsten Pläne entwirft, um<br />
das Ruhrgebiet zu erobern, die Mainlinie zu besetzen usw. (...) Die nächste<br />
Zeit wird über eine Frage die Entscheidung bringen, von deren Lösung die<br />
ganze Zukunft Mitteleuropas abhängt. Festsetzungen der Reparationen können<br />
immer wieder geändert werden, aber Grenzlinien sind etwas Bleibendes,<br />
wenigstens für lange Zeiträume Unveränderliches. Deshalb ist die Teilung<br />
Oberschlesiens der Kernpunkt der europäischen Politik, und die deutsche<br />
Regierung hätte von Anfang an versuchen müssen, die oberschlesische Frage<br />
in den Mittelpunkt der Entschädigungsverhandlungen zu rücken statt über<br />
Summen zu feilschen. Daß Oberschlesien geteilt wird, scheint<br />
festzustehen, und die Aussichten für eine gerechte Teilung sind trübe;..." Als<br />
die Kapp-Putschisten, die Marinebrigade Erhardt (der später auch an der<br />
Ermordung Erzbergers beteiligt ist), diese Lage nutzen und nach Berlin<br />
marschiern wollen, wird die Reichsregierung in Berlin von der Reichswehr im<br />
Stich gelassen. Reichswehrminister Gustav Noske, SPD, ruft die leitenden<br />
Offiziere zusammen, als er die Nachricht vom Marsch auf Berlin erhält. Die<br />
Haltung der Generale unter der Heeresleitung von General Walther Reinhardt,<br />
unter ihnen sein späterer Nachfolger Hans von Seeckt, ist im März 1920 eher<br />
auf Seiten der putschenden hohen Offiziere, nicht für die Republik. Dafür<br />
stehen die Worte von Seeckts, Truppe schieße nicht auf Truppe. Er rät davon<br />
ab, die Reichswehr gegen den von Wolfgang Kapp, Generallandschaftsdirektor<br />
von Königsberg, und General Walther Freiherr von Lüttwitz vorbereiteten<br />
militärischen Putsch einzusetzen. Denn Teile der Reichswehr vor allem die aus<br />
dem kaiserlichen Heer übernommenen konservativen adeligen Generale und<br />
hohen Offiziere, stellen sich hinter die rechtsgerichteten Putschisten. Diese<br />
lehnen den Versailler Vertrag von 1919 mit der in Artikel 160 festgelegten<br />
Reduzierung des Heeres auf 100.000 und der Marine auf 15.000 Soldaten und<br />
vor allem die Auflösung des Generalstabs ab. Die Mehrheit der jetzigen<br />
Reichswehr sind ehemalige Angehörige der kaiserlichen Armee und Mitglieder<br />
von Freikorps, die sich ebenfalls zum großen Teil aus ehemaligen kaiserlichen<br />
Soldaten rekrutieren.<br />
40% Einzelplagiatswahrscheinlichkeit<br />
Textstelle (Originalquellen)<br />
nicht akzeptieren wird. 83<br />
Als Journalist schreibt Leber später zur<br />
Reparationsfrage über die Auflagen aus dem Versailler Vertrag bezüglich der<br />
östlichen Reichsgebiete: "... Der 1. Mai, der erste Zahlungstermin des<br />
Versailler Vertrages, rückt näher und näher, ... Der französische Chauvinismus<br />
schlägt von Tag zu Tag eine lautere Tonart an; ... Briand trägt dieser Stimmung<br />
Rechnung, ...; jetzt droht er schon ganz offen mit seinem Gendarm Foch, der<br />
seit langem die lächerlichsten Pläne entwirft, um das Ruhrgebiet zu erobern,<br />
die Mainlinie zu besetzen usw. (...) Die nächste Zeit wird über eine Frage die<br />
Entscheidung bringen, von deren Lösung die ganze Zukunft Mitteleuropas<br />
abhängt. Festsetzungen der Reparationen können immer wieder geändert<br />
werden, aber Grenzlinien sind etwas Bleibendes, wenigstens für lange<br />
Zeiträume Unveränderliches. Deshalb ist die Teilung Oberschlesiens der<br />
Kernpunkt der europäischen Politik, und die deutsche Regierung hätte von<br />
Anfang an versuchen müssen, die oberschlesische Frage in den Mittelpunkt der<br />
Entschädigungsverhandlungen zu rücken statt über Summen zu feilschen. Daß<br />
Oberschlesien geteilt wird, scheint festzustehen, und die Aussichten für eine<br />
gerechte Teilung sind trübe; ..." 84<br />
Als Kapp-Putschisten, die Marinebrigade<br />
Erhardt (der später auch an der Ermordung Erzbergers beteiligt ist), nach Berlin<br />
marschieren wollen, wird die Reichsregierung in Berlin von der Reichswehr<br />
im Stich gelassen. Reichswehrminister Noske, SPD, ruft die leitenden<br />
Offiziere zusammen, als er die Nachricht vom Marsch auf Berlin erhält. Die<br />
Haltung der Generale unter der Heeresleitung von General Walther Reinhardt,<br />
unter ihnen von Seeckt, ist im März 1920 eher auf Seiten der putschenden<br />
hohen Offiziere, nicht für die Republik. Dafür stehen die Worte von Seeckts,<br />
dass Truppe nicht auf Truppe schieße, als er abrät, die Reichswehr gegen den<br />
von Wolfgang Kapp, Generallandschaftsdirektor von Königsberg, und General<br />
Walther Freiherr von Lüttwitz vorbereiteten militärischen Putsch einzusetzen.<br />
Denn Teile der Reichswehr, vor allem die konservativen aus dem kaiserlichen<br />
Heer übernommenen adeligen Generale und hohen Offiziere, stellen sich hinter<br />
die rechtsgerichteten Putschisten, die den Versailler Vertrag von 1919 mit der<br />
in Artikel 160 festgelegten Reduzierung des Heeres auf 100.000 und der<br />
Marine auf 15.000 Soldaten und vor allem die Auflösung des Generalstabs<br />
1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 47<br />
1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 48<br />
1 Möller, Ruth: Dr. Julius Leber, 2012, S. 49<br />
<strong>PlagiatService</strong><br />
<strong>Prüfbericht</strong><br />
38442<br />
29.01.2014<br />
48<br />
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